Führung nach Gutsherrenart mit der Mentalität eines Gebrauchtwagenhändlers
Arbeitsatmosphäre
Wer meint, er könne über die allgem. SAP-Beratung/-Entwicklung hinaus partizipieren, ist hier völlig fehl am Platz. Ein funktionierendes Projektmanagement ist nicht vorhanden. Verbindliche Methoden des Projektvorgehens existieren nicht und der ziellose Projektaktionismus wird einfach als agil bezeichnet. Die meisten Projekte werden entweder über „E-Mail“, Zuruf a la „ … das hatten wir doch vor 3 Monaten besprochen“ oder über ausufernde Excel-Listen gesteuert.
Das Problem an dieser Stelle ist, dass die GF dies zwar merkt, aber nicht die richtigen Maßnahmen trifft. Statt erstmal die Mängel sachlich orientiert zu beschreiben und entsprechend konstruktiv eine Lösung herbeizuführen, kommt man schnell zum Schluss: „Der Kollege oder Projektmanager hat einen Scheiss-Job gemacht und ich hätte dieses oder jenes schon längst erledigt“ gepaart mit den üblichen selbstherrlichen Hinweisen, auf die eigenen heroischen Projekt-Geschichten aus der Vergangenheit.
Kommunikation
Außer VC sind andere innovationgetriebene Themen praktisch nicht vorhanden. Es gab mal einen erfolgreichen HCM-Bereich mit vielen Kunden-Veranstaltungen/-Projekten und entsprechenden Beiträgen. Nachdem aber die führenden Köpfe vor einem Jahr das Unternehmen verlassen haben, dümpelt dieser Bereich vor sich hin. Dies gilt auch für andere Themen, wie CX oder Analytics. Die GF hat halt nur VC auf der Agenda!
Der Vertrieb generiert vermehrt den Umsatz dadurch, dass er nicht auf den Kunden zugeht, sondern auf den Berater/Entwickler, der schon beim Kunden sitzt. Der Vertrieb muss leider schon beim ersten Kundenkontakt den entsprechenden Berater mitnehmen, da er nicht weiß, was er eigentlich verkaufen soll. Die Verkaufsphilosophie lautet hier: „Ein Senior-Berater kann alles beraten“ Seriosität sieht, aus meiner Sicht, anders aus.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit der Kollegen auf der operationalen Ebene ist zum Teil sehr gut und der Spaß-Faktor kommt auch nicht zu kurz. Leider auch hier zum Teil: er wird sehr viel untereinander über die Kollegen hergezogen, weil die GF leider auch hier das entsprechende Niveau vorlebt. Auf der anderen Seite kommuniziert der ein oder andere, nach einem Lob vom Kunden, sofort einen Anspruch auf Gehaltserhöhung und die Gehaltshygiene sind dann entsprechend aus.
Alles in allem handelt es ich bei treorbis um eine „SAP-Butze mit VC-add-on“. Ich arbeite dennoch hier, weil ich Gott sei Dank nicht zum Management oder zu den Systemarchitekten gehöre. Ich mache einfach meine Arbeit und bekomme mein Gehalt (dass ich zugegebenermaßen in den letzten Jahren geschickt in die Höhe getrieben habe) und fahre einen gut ausgestatteten Firmenwagen. Ansonsten halte ich einfach meine Klappe ;-)
Work-Life-Balance
Wer hier die GF beindrucken will, sollte folgende Punkte beherzigen (und folgende sind kein Witz!):
Nachts um 3 Uhr aufstehen und einem Kollegen schreiben, dass er Punkt A oder B fertig gestellt hat. Und ganz wichtig dabei: die GF immer in CC setzen!
Natürlich auch regelmäßig am Wochenende arbeiten und dabei nicht vergessen am Sonntag-Morgen hierzu eine Mail zu verfassen, um bei der GF Punkte zu sammeln
Hin und wieder darauf hinweisen, dass man eigentlich krank gewesen ist, aber dennoch zum Kunden gefahren ist
Und noch ein letzter Tip: wenn man einen Angehörigen (z.B. das eigene Kind) ins Krankenhaus bringt, dann von dort aus, das Management anrufen und diesem noch ein paar wichtige Hinweise zur aktuellen Projektsituation mitgeben
Vorgesetztenverhalten
Die Organisation von treorbis hat einen einfachen Aufbau: „GF Bereichsleitung Teamleiter Mitarbeiter“. Für Kollegen, die sich in dieser einfachen Struktur nicht zurechtfinden, hat man die Rolle des „Systemarchitekten“ im Unternehmen geschaffen. Hier finden sich z.B. verhinderte Teamleiter oder Kollegen, die etwas erfahrener sind (oder meinen, erfahren zu sein) und denen man einfach nichts mehr vormachen kann, wieder. Falls ein „Systemarchitekt“ fragt, was denn diese Rolle alles an Aufgaben beinhaltet, wird dieser schnell vom Management aufgefordert, eine entsprechende Beschreibung zuliefern. (Eine echte Personalabteilung fehlt hier übrigens!)
Interessante Aufgaben
Wer meint, er könne über die allgem. SAP-Beratung/-Entwicklung hinaus partizipieren, ist hier völlig fehl am Platz. Ein funktionierendes Projektmanagement ist nicht vorhanden. Verbindliche Methoden des Projektvorgehens existieren nicht und der ziellose Projektaktionismus wird einfach als agil bezeichnet. Die meisten Projekte werden entweder über „E-Mail“, Zuruf a la „ … das hatten wir doch vor 3 Monaten besprochen“ oder über ausufernde Excel-Listen gesteuert.
Das Problem an dieser Stelle ist, dass die GF dies zwar merkt, aber nicht die richtigen Maßnahmen trifft. Statt erstmal die Mängel sachlich orientiert zu beschreiben und entsprechend konstruktiv eine Lösung herbeizuführen, kommt man schnell zum Schluss: „Der Kollege oder Projektmanager hat einen Scheiss-Job gemacht und ich hätte dieses oder jenes schon längst erledigt“ gepaart mit den üblichen selbstherrlichen Hinweisen, auf die eigenen heroischen Projekt-Geschichten aus der Vergangenheit.