Gekündigt worden am letzten Tag der Probezeit - ohne plausible Erklärung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich hatte in meiner Probezeit 2 Feedbackgespräche mit meinem Vorgesetzten und im letzten (4 Wochen vor Probezeitende) sagte er mir noch wortwörtlich, dass wir "auf einem guten Weg sind." Umso mehr bin ich aus allen Wolken gefallen, als er mir am letzten Tag meiner Probezeit mit einer fadenscheinigen Begründung die Kündigung ausgesprochen hat. Alle Kolleg:innen waren entsetzt. Ich habe mich noch nie so unfair behandelt und ausgenutzt gefühlt. Solch eine Vorgehensweise hat für mich rein gar nichts mit den Unternehmenswerten "Wertschätzung" und "Vertrauen" zu tun.
Verbesserungsvorschläge
Meine Position wurde sofort wieder neu ausgeschrieben. Allerdings heißt es dort, dass es sich um eine "neu geschaffene Position" handelt - als hätte es mich nie gegeben! Zudem darf man sich bei TUIC angeblich freuen auf "Eine zeitgemäße Führungs- und Unternehmenskultur geleitet von unseren Werten "Wertschätzung, Vertrauen und Nachhaltigkeit". Ich habe leider komplett das Gegenteil erlebt und empfehle, die Mitarbeitenden wirklich Ernst zu nehmen.
Arbeitsatmosphäre
Es herrscht sehr hoher Druck, die vorgegebenen Unternehmensziele zu erreichen. Das Flottenwachstum 2025/26 bzw. der damit verbundene Umsatzdruck wirkt sich für mein Empfinden sehr negativ auf die Arbeitsatmosphäre im gesamten Unternehmen aus.
Kommunikation
Die Unternehmensführung ist stets bemüht, regelmäßig digital über die wichtigsten Themen zu informieren. Das fand ich gut. Es hieß auch immer, dass quasi alle Türen offen stehen. Mit der Realität hat das allerdings nicht viel zu tun.
Bei Problemen habe ich mich u.a. an die HR gewandt, wurde allerdings nur vertröstet "Diese Themen sind schon lange bekannt..." und ich sei nicht die Erste, die darauf hinweist. Erinnere mich auch gut an eine Situation, wo mir die Person aus der HR das Wort im Mund umgedreht hat.
Kollegenzusammenhalt
Ich habe sehr viele liebe und kompetente Menschen (nicht nur aus meiner Abteilung) bei TUIC kennen gelernt, die das Produkt und die Marke sehr schätzen und daher einen fantastischen Job machen.
In meiner Abteilung war der Zusammenhalt unter den Kolleg:innen sehr hoch - mein Verhältnis zum Vorgesetzten hingegen von Misstrauen bestimmt.
Vorgesetztenverhalten
Anfangs war mein Chef sehr happy, dass ich da war. Allerdings wurde mir schnell klar, dass hier irgendwas nicht stimmt in der Abteilung. So eine unprofessionelle Führungskraft habe ich noch nie erlebt. Er wirkte oft chaotisch, unstrukturiert und überfordert auf mich. Zu jedem digitalen Meeting kam er zu spät und eine E-Mail von ihm, in der ganze Sätze formuliert wurden, waren selten. Leider hatte er auch von den Prozessen, die hinter den Themen der einzelnen Mitarbeiter:innen liegen, keinen blassen Schimmer.
Mein Chef schaffte es sogar, Kolleginnen im Teammeeting zum Weinen zu bringen. Er stichelte einfach immer und immer weiter auf bestimmten Themen herum und stellte mehrmals hintereinander dieselbe Frage. Auf alles konterte er mit "Ja, aber...".
Wer im Teammeeting Kritik äußerte, bekam abends eine E-Mail von ihm, die mit gehobenem Zeigefinger formuliert war, dass man Kritik doch nur mit ihm unter 4 Augen bespricht.
Was er konnte, war Ziele definieren und monitoren - für den Weg dahin war man komplett selbst verantwortlich. Wöchentlich musste man ihm gegenüber Rechenschaft ablegen und verbal konnte er dabei sehr unangenehm werden.
Gleichberechtigung
Ich möchte meinen, dass es ungefähr genau so viele Frauen in Head Positionen gab, wie Männer. Meine Abteilung bestand bei meinem Start jedoch ausschließlich aus Frauen und 1 Mann als Führungskraft. Ihn empfand ich als chauvinistisch und er vermittelte mir nicht selten "Ich Chef - Du nix."
Arbeitsbedingungen
Ich saß mit 20 Kolleg:innen in einem Raum, am Zwischengang. Es hat eigentlich immer jemand geredet. Konzentriertes Arbeiten ging für mich nur im Home Office.