Alles in allem eine gute Zeit!
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Lage
- Vergünstigungen bei Reisen (u.A. Pauschalpreise für Bahntickets (Hammer!), aber natürlich auch Kreuzfahrten)
- Gute Sozialleistungen (Sodexo-Schecks, HVV ProfiTicket, firmeneigenes Fitnessstudio)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- für die Unternehmensgröße: Die Vergütung
Verbesserungsvorschläge
- Vorsicht gegenüber essenziellen Berechtigungen ablegen
Die Ausbilder
Immer ein offenes Ohr, auch wenn die Lage noch so stressig ist, und die Kommunikation zwischen den beiden hat sich mit der Zeit wirklich stark verbessert. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt.
Aufgaben/Tätigkeiten
Oft bekommt man eigene Projekte an die Hand gegeben, um sich die Ausbildungsinhalte anzueignen. Mir persönlich hätte es im Nachhinein vermutlich aber besser getan, im Tagesgeschäft mitzuarbeiten. Hier hat man direkt praktische Referenzen und einen direkten Sinn hinter der Arbeit, wodurch sich das Gelernte zusätzlich noch einmal vertieft. Außerdem kann man auf diese Weise viel tiefer in die Materie eintauchen und seine eigenen Interessen und Spezialisierungswünsche entdecken. Und die Inhalte aus dem Rahmenlehrplan vermitteln sich dann auch von selbst. Ich denke aber, dass es sich von Person zu Person unterscheidet, was man besser findet.
Mein absolutes Highlight war die Dienstreise auf die Werft in Turku/Finnland. Dort am Neubau der Mein Schiff 2 mitzuarbeiten und die Schiffsseite mal kennenzulernen war das Beste, was mir während der Ausbildungszeit passieren konnte.
Variation
Es werden alle IT-Abteilungen durchlaufen (meist im 6-Wochen-Rhythmus), zwei Mal im Jahr geht es für je 6 ½ Wochen in die Berufsschule. Der Fokus liegt in den Bereichen Service Desk und IT Operations (IT-Betrieb). Gerade im Service Desk gab es nach wenigen Wochen aber nur noch wenig Variation. Ich hatte zudem den Eindruck, dort den Unternehmenswert "Vertrauen" am wenigsten zu spüren - ich durfte nicht einmal Windows-Accounts anlegen, "ich könnte ja was kaputt machen." In der Berufsschule wurde ich dafür nur schief angeguckt.
Respekt
Bis auf SEHR wenige Ausnahmen (die es aber in jeder Firma gibt) absolut einwandfrei! Es gab niemanden, mit dem ich mich überhaupt nicht verstanden habe.
Karrierechancen
Uff. Schwieriges Thema. Grundsätzlich wird eine Übernahme anvisiert und mir wurde diese auch bei der Einstellung versprochen. Ich konnte allerdings nicht übernommen werden, da aufgrund von Corona Kurzarbeit eingeführt wurde und daher kein externes Personal eingestellt werden durfte. Leider gilt man als Azubi offiziell wohl als externer Mitarbeiter, da man keinen direkten Arbeitsvertrag mit dem Betrieb, sondern den Ausbildungsvertrag mit der Handelskammer eingeht. Drei Jahre lang Zeit, Geld und Wissen in jemanden zu investieren, ihn einzuarbeiten und mit der Systemlandschaft vertraut zu machen, nur um ihn am Ende gehen lassen zu müssen - das ist ein ziemlich harter Korb, das sahen auch meine Ausbilder so (die sich hier nebenbei wirklich stark für mich eingesetzt haben!). Aber selbst wenn die Übernahme klappt, ist die Karriereleiter nicht besonders lang. Vom Service Desk in die IT Operations oder einen anderen nachgelagerten Bereich - das war's. In der IT existierten zu meiner Zeit keine Stellenabstufungen (z.B. Junior oder Senior), wie in anderen Unternehmensbereichen.
Arbeitsatmosphäre
Gerade in der IT Operations war die Atmosphäre zu meiner Zeit wirklich fantastisch und übrigen Abteilungen standen dem Ganzen auch in nichts nach! Tolle Leute!
Ausbildungsvergütung
Einfach mal "Deutscher Reiseverband Tarif PDF" googlen, da gibt es eine Tabelle aus NRW, die aber auch für Hamburg gilt. TUI Cruises orientiert sich an diesem Tarif und daher sind alle Gehälter über alle Ausbildungsberufe hinweg einheitlich, vermutlich um Diskrepanzen und Ungerechtigkeiten zu vermeiden. In meiner Berufsschulklasse war ich derjenige, der am wenigsten Geld zur Verfügung hatte. Eine eigene Wohnung oder auch nur ein WG-Zimmer in Hamburg ohne Finanzspritze von den Eltern oder Berufsausbildungsbeihilfe - unmöglich. Die Tourismusbranche bezahlt im Vergleich leider wirklich schlecht. Gerade wenn man die späteren Durchschnittsgehälter im Berufsfeld IT im Hinterkopf behält, sollte hier eigentlich mehr möglich sein, egal ob Azubi oder nicht.
Arbeitszeiten
40h-Woche & 30 Tage Urlaub. An Heiligabend und Silvester war bisher immer unternehmensweit frei. Es gibt eine Kernarbeitszeit von 10:00 bis 15:30. Eine Zeiterfassung gab es zu meiner Zeit nicht – es galt Vertrauensarbeitszeit, was flexible Arbeitszeiten ermöglicht. Je nach Abteilung kann es aber trotzdem sein, dass eine grundsätzliche Erreichbarkeit gewährleistet werden muss. So arbeitet man z.B. im Service Desk in Schichten von 8-17 oder 9-18 Uhr mit je einer Stunde Mittagspause. Falls Überstunden anfallen sollten (wenn überhaupt), hatte ich nie Probleme, diese auszugleichen.