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Bewertung

Klinik lässt mehr und mehr nach

2,0
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei UKSH Campus Lübeck gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Aufgabenvielfalt der diversen Fachrichtungen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Siehe oben.

Verbesserungsvorschläge

Hört auf eure Mitarbeiter, investiert in diese Mitarbeiter und deren Bereichen und hört auf ein Image zu pflegen, welches es nicht mehr gibt. Ärzt mit 17 Diensten am Stück, Pflege mit 3 Wochen am Stück nur unterbrochen von zwei einzelnen Tagen, damit es rechtlich durchgeht und ständig Personalmangel treiben euch die letzten guten Leute weg.

Arbeitsatmosphäre

In der Pflege erfahren wir täglich eine massive Überlastung. Hauptsache die Betten sind belegt und es wird Geld gemacht. Teils ambulante Fälle werden überzeugt 1-2 Nächte zu bleiben, nur um eine Therapie zu fahren, die auch ambulant möglich wäre. Dadurch kommt es zu einer unnötigen Mehrbelastung für das Personal.

Kommunikation

In den Teams die übliche Kommunikation mit mehr oder weniger guter Kultur. Bereichsübergreifend kaum möglich und unkollegial.

Kollegenzusammenhalt

Tatsächlich sehr gut. Neue Kollegen werden ebenso gut aufgenommen wie Kollegen nach vielen Jahren in den Ruhestand geschickt werden. Die Teams halten den Laden am Laufen.

Work-Life-Balance

Wird schwieriger, Dienstpläne sind durch den enormen Ausfall vielleicht 3 Tage beständig. Man wird ständig aufgefordert Extradienste zu machen und Schichten zu tauschen. Kommt man dem nicht nach, weil nach 9-10 Tagen einfach die Luft raus ist, wird man blöd angeschaut. Tauscht man und hat selber mal einen Wunsch, kann man zusehen wo man bleibt.

Vorgesetztenverhalten

-1 Stern wäre passender. Teamleitung in meinem Bereich animiert Kollegen zum "spitzeln", ständig werden Flüchtigkeitsfehler aufgebauscht und man bekommt nur blöde Versprechungen und Aussagen (Bsp. Kopierpapier nicht aufgefüllt, es folgt eine ausschweifende Mail mit Kritik). Höhere Vorgesetzte spielen Probleme mit einem einstudierten Text und falscher Mimik herunter. Neue Mitarbeiter haben es schwer sich zu beweisen und gehen in kürzester Zeit wieder.

Interessante Aufgaben

Je nach Bereich und Patienten sehr tolle und abwechslungsreiche Aufgaben. In der Summe zählt hier jedoch nur die Bettenpolitik des Vorstandes und es kommt nicht zu dem was man gerne machen möchte - pflegen.

Gleichberechtigung

In meinem Bereich haben besonders Kollegen mit schlechten Deutsch-Kenntnissen Probleme und bekommen hierfür häufig von Vorgesetzten dumme Sprüche.

Umgang mit älteren Kollegen

Werden bis zum letzten Tag geführt und bekommen dann von oben einen feuchten Händedruck. In den Teams meistens geschätzte und nur ungern gehen gelassene Kräfte.

Arbeitsbedingungen

Gerade in den Altbereichen der Klinik eine Zumutung. Katastrophale hygienische Zustände bei Toiletten und WC Räume der Patienten, wenn überhaupt vorhanden. Material, Medikamente und Wäsche werden fast täglich knapp und sind nicht lieferbar. Teilweise kann ich nicht einmal Patienten grundpflegerisch versorgen, da nicht einmal genügend Waschlappen oder Handtücher vorhanden sind - oder gerade wieder nur kaltes Wasser aus dem Hahn kommt.
Dieses kann man dann aber immerhin trinken - sollten die Keimfilter funktionieren - denn Getränke aus dem Klinikbestand, selbst an heißesten Tagen, sind für Mitarbeiter tabu.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Mehr Schein als Sein - es soll auf Mülltrennung geachtet werden, nur damit nachher alles in einem Container landet.

Gehalt/Sozialleistungen

Für die Verantwortung, die Einsatzbereitschaft und den Aspekt dem UKSH sein Privatleben unterzuordnen definitiv zu wenig.

Image

Lediglich die immensen Ausgaben für die PR Abteilung, Social Media Beiträge, beklebte Busse oder Giveaways halten nach Außen ein gewisses Niveau aufrecht. Andere Arbeitgeber werben nicht umsonst mit viel Erfolg die Mitarbeiter ab.

Karriere/Weiterbildung

Hat man dann endlich mal genug gebettelt, erinnert und fünf andere Stellen mit eingeschaltet, bekommt man mit etwas Glück auch seine Weiterbildung, etc.

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Arbeitgeber-Kommentar

Anna Wolbert, Recruiterin
Anna WolbertRecruiterin

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns ein so umfassendes und detailliertes Feedback zu geben.

Es freut uns zu hören, dass Sie die Aufgabenvielfalt der verschiedenen Fachrichtungen sowie den Kollegenzusammenhalt in Ihrem Team positiv bewerten. Es ist uns bewusst, dass ein starkes Team den Grundstein für eine erfolgreiche Arbeit legt, und wir sind dankbar für das Engagement, das Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen jeden Tag zeigen.

Zu den von Ihnen angesprochenen Kritikpunkten: Wir bedauern sehr, dass Sie so viele negative Erfahrungen gemacht haben und möchten uns für die entstandenen Frustrationen entschuldigen. Besonders die Themen Personalmangel, Überlastung sowie mangelnde Kommunikation und Unterstützung seitens der Vorgesetzten nehmen wir sehr ernst. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die entstehende Belastung des Personals zu verringern. Hier verfolgt unser UKSH verschiedene Ansätze, wie die Implementierung eines internen Ausfall- und Entlastungspools, flexible Arbeitszeitmodelle und die ver.di Entlastungsvereinbarung.

Die Pflege von Mitarbeitenden und die Förderung von Weiterbildungen sollten zentraler Bestandteil unseres Ansatzes sein, und es tut uns leid zu hören, dass Sie hier andere Erfahrungen gemacht haben.

Ihre Hinweise zu den Arbeitsbedingungen und der hygienischen Situation nehmen wir ebenfalls ernst. Auch wenn der Neubau abgeschlossen ist, heißt es nicht, dass andere Bereiche nicht modernisiert werden.

Wir möchten uns noch einmal für Ihr ehrliches Feedback bedanken. Sollten Sie Interesse an einem persönlichen Austausch haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung, um Ihre Anregungen und Verbesserungsvorschläge genauer zu besprechen.

Herzliche Grüße
Anna Wolbert

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