Viel Potential, schlechte bis mangelnde Führung mit Konsequenzen auf Arbeitsklima
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Mitarbeiter der UnternehmerTUM zeichnen sich durch hohe Kompetenz und ein starkes Engagement für das gesellschaftliche Wertversprechen der Organisation aus. Sie sind überaus freundlich und immer für interessante Gespräche zu haben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Für ein Unternehmen der Innovationsbranche ist die Unternehmenskultur erstaunlich träge und präsentiert sich als merkwürdige Mischung aus Konzern- und Non-Profit-Mentalität. Dies führt dazu, dass mangelnde Leistung aus politischen Gründen toleriert wird sowie Entscheidungen nicht durchdacht und kommuniziert werden, was die Mitarbeitermotivation stark beeinträchtigt.
Verbesserungsvorschläge
Die Anzahl der Geschäftsführer sollte reduziert und ein echtes Führungsteam etabliert werden, das gemeinsam die strategische Ausrichtung der Organisation bestimmt und eine klare Vision vorgibt. Zudem muss dringend unternehmerisches Denken verstärkt werden!
Arbeitsatmosphäre
Das mangelnde Vertrauen im Unternehmen ist ein großes Problem. Sensible Informationen werden häufig unvorsichtig weitergegeben, sodass viele Mitarbeiter ihre Probleme nicht mit den Führungskräften besprechen. Konstruktives Feedback wird nicht als Chance zur Verbesserung, sondern als persönliche Attacke aufgefasst und daher kaum gegeben.
Kommunikation
Offene Kommunikation fehlt. Gerüchte kursieren zwar - doch wichtige Informationen werden der Belegschaft vorenthalten oder beschönigt dargestellt.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist sehr unterschiedlich und hängt stark von der Abteilung ab. Während einige Teams hervorragend zusammenarbeiten, herrscht in anderen ein stärker egozentrisches, anstatt teamorientiertes Klima. Dies ist auch vor allem in der Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen spürbar.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance ist stark von der individuellen Durchsetzungskraft abhängig. Während Grenzen im Regelfall akzeptiert werden, wird dies nicht durchgängig in der gesamten Organisation gefördert. Das Arbeiten über die regulären Arbeitszeiten hinaus, inklusive Wochenenden, ist weit verbreitet und wird von vielen Kollegen sogar als Statussymbol dargestellt. Auch das Arbeiten im Krankheitsfall kommt viel zu oft vor.
Vorgesetztenverhalten
Ich habe sowohl sehr positive als auch sehr negative Erfahrungen mit Führungskräften gemacht. Während einige Vorgesetzte ihre Mitarbeiter engagiert fördern, zählt für andere ausschließlich die Leistung, nicht der Mensch dahinter.
Die Uneinigkeit der Geschäftsführung ist in der gesamten Organisation spürbar. Statt gemeinsam am Erfolg des Unternehmens zu arbeiten, konzentrieren sich die Geschäftsführer auf den Ausbau ihrer eigenen Machtpositionen und scheuen Konflikt und gemeinsames Problemlösen. Diese fehlende Geschlossenheit in der Führungsebene führt zu nicht nachvollziehbaren Entscheidungen und demotiviert die Mitarbeiter.
Interessante Aufgaben
Der Gestaltungsspielraum ist stark rollenabhängig. Generell wird Eigeninitiative und Kreativität begrüßt. Gleichzeitig ist der Arbeitsumfang oft so hoch, dass die Auswahl eigener Aufgaben kaum möglich ist. Die individuellen Interessen der Mitarbeiter werden häufig den Erfordernissen der Organisation untergeordnet, was dazu führt, dass Mitarbeiter oft Aufgaben übernehmen müssen, für die sie unqualifiziert sind und / oder keine Motivation verspüren.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Erfahrung älterer Kollegen wird geschätzt, und einige werden sogar kurz vor der Pensionierung in die Organisation geholt. Verbesserungspotenzial besteht jedoch in der Einweisung in die digitalen Arbeitsmittel; hier mangelt es oft an Unterstützung und adäquater Schulung.
Arbeitsbedingungen
Das Arbeitsumfeld ist modern und ansprechend (insbesondere im Munich Urban Colab). Allerdings ist die WLAN-Verbindung nicht immer stabil.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Vergütung ist angemessen. Sie liegt häufig unter dem Niveau vergleichbarer Positionen in der Privatwirtschaft, was jedoch angesichts des teilweise gemeinnützigen Charakters der Organisation nicht unerwartet ist.
Image
Die öffentliche Wahrnehmung der UnternehmerTUM ist deutlich positiver als die interne. Viele Probleme sind innerbetrieblicher Natur. Nach außen präsentiert sich die Organisation mit erfolgreichen Projekten und innovativen Themen.
Karriere/Weiterbildung
Auch hier gibt es rollenabhängige Unterschiede. Meiner Wahrnehmung nach wird Leistung jedoch nicht belohnt. Stattdessen werden Mitarbeiter befördert, weil sie lange im Unternehmen sind, aber keine herausragende Leistung erbringen. Gehaltsanpassungen decken die Inflation nicht aus, Boni werden selten und intransparent vergeben. Ein Weiterbildungsbudget steht zur Verfügung. Interne Abteilungswechsel sind möglich und oft der einzige Weg, um beruflich voranzukommen, da vertikale Aufstiegsmöglichkeiten begrenzt sind.