Schlimmer geht immer, aber der (schlimmere Arbeitgeber) muss erst mal gefunden werden...
Verbesserungsvorschläge
1. Einführung eines Zeiterfassungssystems
2. Mehr Flexibilität bzgl. Arbeitszeit / Homeoffice
3. Gründung eines Betriebsrates
4. Versuchen gute Mitarbeiter zu halten und nicht erst das Gespräch zu suchen, nachdem der/diejenige gekündigt hat
5. Anhebung der Gehälter auf ein marktübliches Niveau
6. Einführung von Weihnachts-, Urlaubsgeld und Bonus für sämtliche Mitarbeiter
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist von Misstrauen gegenüber der Unternehmensführung geprägt, da die Fluktuation konstant hoch ist, welche sich aus ca. 1/3 Mitarbeiter zusammensetzt, die das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen und aus ca. 2/3, die vor die Tür gesetzt werden. Es vergeht praktisch kein Monat, in dem nicht mindestens ein (in der Regel ist es mehr als einer) Arbeitnehmer das Unternehmen verlässt / verlassen muss.
Die Auswahl erscheint dabei von außen gesehen zum Teil sehr willkürlich. Es werden sowohl langjährige Mitarbeiter, als auch Schwangere oder sich in der Probezeit befindende Mitarbeiter gekündigt. Da die Kündigungen allerdings zum Teil unwirksam sind, hat man den ein oder anderen Kollegen auch nach einer Kündigung wieder am Platz antreffen können, was nicht unbedingt den positivsten Einfluss auf die Arbeitsatmosphäre hat.
Kommunikation
Hier passt meiner Meinung nach am besten folgende Floskel: Sie war stehts bemüht!
Es wird versucht in sog. Townhall-Meetings über die aktuellen Geschehnisse zu informieren. Von wirklicher Transparenz kann aber hier nicht die Rede sein. In der Regel wird nur das zusammengefasst, was der Flur schon seit Wochen weiß. Wirklich neue Informationen gibt es daher nicht und die, die neu sind, sind für den Großteil der Belegschaft eher irrelevant.
Stattdessen wird versucht die Mitarbeiter mit "Motivationsreden" bei Laune zu halten.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Arbeitskollegen ist in den aller meisten Fällen sehr gut. Viele haben ein freundschaftliches Verhältnis zueinander und tauschen sich auch regelmäßig abteilungs- und bereichsübergreifend aus.
Hier und da gibt es natürlich auch Ausnahmen, denn wie auch im privatem Leben, kann man nicht immer mit jedem auskommen.
Gerade auf den "unteren" Ebenen scheint der Zusammenhalt aber sehr stark zu sein, was wahrscheinlich auf den Umgang des Managements mit den Mitarbeitern zurückzuführen ist - Der Feind meines Feindes ist mein Freund...
Work-Life-Balance
Grundsätzlich herrscht Vertrauensarbeitszeit, bei der die Erledigung vereinbarter Aufgaben im Vordergrund steht, nicht die zeitliche Präsenz des Arbeitnehmers, so zumindest die Definition dieses Arbeitsorganisationsmodells.
Je nach Bereich (es gibt 4 Bereiche, die von unterschiedlichen Geschäftsführern verantwortet werden) ist es aber eher das Vertrauen darauf, dass mehr als vertraglich vereinbart gearbeitet wird.
Ein Bereich sticht dabei besonders hervor. Dort glänzt nur der, der möglichst lange anwesend ist und seine persönlichen Bedürfnisse (und in manchen Fällen auch seine Gesundheit) hinten anstellt. Die Effizienz der Mitarbeiter spielt keine Rolle, wer hier vor 17 Uhr geht, gilt als faul. Homeoffice wird als absoluter Goodwill bzw. Freizeit angesehen.
Über die anderen Bereiche lässt sich erst mal nicht viel sagen, außer, dass dort scheinbar kein "Zwang" herrscht bis 17 Uhr anwesend zu sein.
Man muss aber auch sagen, dass schriftlich/offiziell jeder Mitarbeiter dazu angehalten wurde, selbst auf seine Arbeitszeit zu achten. Und viele Mitarbeiter bauen auch selbstständig ihre Überstunden wieder ab.
Vorgesetztenverhalten
Auch hier kommt es wieder auf den Bereich und auf die Abteilung an, in der man tätig ist.
Entscheidungen werden oftmals in einem sog. "Führungskreis", bestehend aus dem Geschäftsführer des Bereichs und vier weiteren Personen, zum Großteil Abteilungsleiter, getroffen. Die daraus hervorgehenden Entscheidungen sind zum Teil leider nicht nachvollziehbar, aber vor allem nicht in Frage zu stellen.
Dem Kommentar eines ehemaligen Kollegen (vom 28.Juni 2019) kann man sicher an dieser Stelle daher nur anschließen: Was bestimmte Bereichsleiter gut können, ist Selbstverherrlichung und stark narzisstische Züge vorzuweisen. Es wären dringende Kurse in Empathie und Menschlichkeit zu empfehlen.
Es gibt aber auch Kollegen, die mit ihren Vorgesetzten sehr zufrieden sind.
Wie unterschiedlich die Zufriedenheit bzgl. des Vorgesetztenverhaltens sein kann, zeigt das Beispiel eines Arbeitskollegen, welcher nicht nur die Abteilung, sondern auch den Bereich gewechselt hatte (also auch für einen anderen Geschäftsführer tätig ist) und seit dem wieder zufrieden mit seinem Job ist.
Gleichberechtigung
Männer und Frauen sind aus meiner Sicht hier gleichberechtigt der Willkür des Managements ausgesetzt.
Arbeitsbedingungen
Die Büros haben eine angenehme Größe. In der Regel sitzen zwischen 2 und 4 Mitarbeiter in einem Büro. Jeder Mitarbeiter erhält einen Laptop, manch einer auch noch ein Diensthandy, welche auch privat genutzt werden dürfen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist eher unterdurchschnittlich. Es gibt weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld.
Sollten Ausnahmeregelungen getroffen werden, wie z.B. die Zahlung eines Bonus, sollte das unbedingt schriftlich festgehalten werden, da Vereinbarungen per Handschlag, sowie das gesprochene Wort hier leider keinerlei bestand haben.
Das gute ist zumindest, dass die Gehälter pünktlich ausbezahlt werden.
Karriere/Weiterbildung
Karriere kann man hier leider nicht machen. Führungspositionen werden in aller Regel durch externe besetzt.
Der ein oder andere Mitarbeiter wird bei der Finanzierung seines Studiums unterstützt, was aber gleichzeitig eine vertragliche Bindung an das Unternehmen zur Folge hat.