Verisure als Arbeitgeber? Eine Entscheidung, die gut überdacht sein will
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die ehrlichen und freundlichen Kollegen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die mangelnde Unterstützung in Problemfällen, die intransparenten Aufstiegsmöglichkeiten und die fehlende Wertschätzung für ehrliche Arbeit sind deutliche Schwachpunkte. Entscheidungen werden häufig mehr von persönlichen Beziehungen als von Leistung beeinflusst, was demotivierend wirkt.
Zusätzlich sollten "Marketing Bookings" besser geplant und nicht kurzfristig vergeben werden, da sie den Tagesablauf stark beeinträchtigen und für Chaos sorgen können.
Verbesserungsvorschläge
Ein wichtiger Verbesserungsvorschlag wäre, die Anliegen und Probleme der Mitarbeitenden ernster zu nehmen und schneller zu lösen, anstatt sie zu ignorieren oder hinauszuzögern. Besonders sensibel sollte mit Vorfällen wie s. Belästigung umgegangen werden - solche Themen dürfen keinesfalls unter den Tisch gekehrt werden, sondern erfordern konsequentes und transparentes Handeln.
Zudem wäre es sinnvoll, den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu bieten, sich intern in einen Bereich versetzen zu lassen, der besser zu ihren Fähigkeiten und Interessen passt. Dies könnte nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch die Produktivität im Unternehmen deutlich steigern.
Zusätzlich sollte den Mitarbeitenden qualitativ hochwertiges und funktionales Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt werden, um effizientes und störungsfreies Arbeiten zu gewährleisten.
Arbeitsatmosphäre
Beim Betreten des Büros trifft man häufig auf schlecht gelaunte oder gestresste Kollegen. Meetings mit dem Niederlassungsleiter beginnen oft verspätet oder werden kurzfristig abgesagt. Wenn man nicht in seinem Sinne arbeitet, kann er sich zu einem regelrechten Gegenspieler entwickeln. Unterstützung erhält man in der Regel eher von den Kollegen als vom Niederlassungsleiter oder der Teamleitung.
Kommunikation
Die Kommunikation lässt stark zu wünschen übrig. Häufig wird gesagt, dass keine Zeit für Gespräche vorhanden sei, und selbst wenn Zeit da ist, wird einem nicht zugehört. Probleme werden oft ignoriert, anstatt gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt variiert stark. Einige Kollegen sind großartig, unterstützen einen gerne und tragen zu einem positiven Arbeitsklima bei. Andere hingegen sollte man besser meiden, da sie einem nicht wohl gesonnen sind.
Work-Life-Balance
Dieser Job ist ideal für jemanden, der keine Freizeit hat oder braucht. Überstunden werden nicht als solche wahrgenommen, da man jederzeit verkaufen kann und wenn man zu viel arbeitet, wird das als eigene Verantwortung angesehen, selbst wenn man keine Wahl hat. Zudem wird erwartet, dass man möglichst immer erreichbar ist, was die Balance zwischen Arbeit und Privatleben stark beeinträchtigt.
Vorgesetztenverhalten
Am ehesten lässt sich das Verhalten der Vorgesetzten als herablassend beschreiben. Ein respektvollerer und wertschätzender Umgang mit den Mitarbeitenden wäre dringend erforderlich.
Interessante Aufgaben
Die Aufgabenverteilung im Sales-Bereich ist durchaus interessant gestaltet. Neben der Beratung und dem Verkauf der Produkte übernimmt man auch deren Installation, was den Arbeitsalltag abwechslungsreich, aber auch anspruchsvoll macht.
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung im Unternehmen ist ausbaufähig. Wenn der Niederlassungsleiter einen nicht mag, wird das deutlich spürbar und wirkt sich negativ auf das Arbeitsklima und die Entwicklungsmöglichkeiten aus.
Arbeitsbedingungen
Meine Erfahrung war leider enttäuschend. Obwohl man eine gründliche Einarbeitung erwarten würde, war das in meinem Fall nicht gegeben, da meine Teamleiterin ständig in "spontane" Meetings verwickelt war und schließlich aus "privaten Gründen" versetzt wurde.
Im zweiten Monat erhält man ein Firmenfahrzeug, aber davor wird erwartet, dass man seinen Privatwagen nutzt. Während meiner Zeit hatte ich ganze 8 verschiedene Fahrzeuge, da immer wieder eines defekt war oder die Kilometergrenze erreicht hatte. Das führte dazu, dass ich ständig in die Niederlassung fahren musste, um Fahrzeuge zu wechseln, was die Produktivität massiv beeinträchtigte.
Hinzu kam, dass mein Arbeitshandy kaum funktionierte. Trotz wiederholter Zusicherungen, dass sich jemand darum kümmern würde, geschah nichts.
Auch der Umgang mit Konflikten im Team ließ zu wünschen übrig. Selbst wenn man aus berechtigten Gründen nicht mit einem bestimmten Kollegen arbeiten möchte, wird man dennoch gezwungen. Erst bei Eskalation an höhere Instanzen wird das Problem ernst genommen, allerdings läuft man Gefahr, dass man selbst anstelle der Person mit Fehlverhalten gekündigt wird.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Routenplanung war oft ineffizient. Häufig wurden Termine so organisiert, dass Mitarbeitende weite Strecken zurücklegen mussten, obwohl diese deutlich näher an anderen Kollegen gelegen hätten. Dies führte zu unnötigen Fahrten, die nicht nur Zeit und Ressourcen verschwendeten, sondern auch die Umwelt unnötig belasteten.
Zusätzlich könnte der Verpackungsmüll deutlich reduziert werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt empfinde ich als nicht angemessen im Verhältnis zum Arbeitsaufwand und den hohen Erwartungen. Zwar gibt es die Möglichkeit, durch Provisionen ein gutes Einkommen zu erzielen, jedoch steht der dafür notwendige Aufwand aus meiner Sicht in keinem angemessenen Verhältnis. Zudem ist der Grundlohn im Vergleich deutlich zu niedrig.
Image
Das Produkt und die Dienstleistung sind qualitativ hochwertig und überzeugen insgesamt. Allerdings mangelt es in Problemfällen häufig an der erforderlichen Unterstützung, wodurch Kunden oft auf sich allein gestellt sind. Eine intensivere Betreuung und ein stärkerer Fokus auf Problemlösungen wären hier wünschenswert.
Karriere/Weiterbildung
Die Aufstiegsmöglichkeiten hängen weniger von der tatsächlichen Leistung ab, sondern vielmehr von der persönlichen Einstellung und Beziehungen. Wer kein Gewissen hat und nach dem Motto "Sale ist Sale" lebt, hat gute Chancen, befördert zu werden. Alternativ reicht es, ein besonders gutes Verhältnis zum Niederlassungsleiter zu haben – in diesem Fall werden einem auch trotz Fehltritten und Abmahnungen Wege nach oben ermöglicht.
Für Mitarbeitende, die auf ehrliche Leistung und Fairness setzen, sind die Karrierechancen eher begrenzt.