Familiärer Arbeitgeber mit tollen Kollegen und Chefs!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Angenehme, fast familiäre Atmosphäre, großartige Kollegen sowie hervorragende Vorgesetzte in meinen Abteilungen, abwechslungsreiche und spannende Aufgabengebiete, freundliche Kunden, ein positives Firmenimage, regelmäßige neue Projekte und Betriebsfeiern wie Sommerfeste und Weihnachtsfeiern, Homeoffice an bis zu zwei Tagen möglich, regelmäßige Bücherbestellungen mit Rabatten, Hunde sind erlaubt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Eine Klausel, die es verbietet, mit Kollegen über das Gehalt zu sprechen, ein unterdurchschnittliches Gehalt, mangelnde Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung und Karriereentwicklung bzw. nicht eingehaltene Versprechen sowie eine zu geringe Risikobereitschaft der Geschäftsführung, neue Wege zu beschreiten.
Verbesserungsvorschläge
Gehalt und Weiterbildungsmöglichkeiten - hier ist viel Luft nach oben ;)
Arbeitsatmosphäre
Europa war bislang der Arbeitgeber, für den ich am liebsten gearbeitet habe. Die Zusammenarbeit mit den meisten meiner Kollegen war sehr harmonisch, und einige von ihnen zähle ich sogar heute noch zu meinen Freunden. Allerdings kommt das sehr auf die Abteilung an. Marketing und IT/Support kann ich wärmstens empfehlen.
Kommunikation
Die Kommunikation war offen und freundlich, dies galt insbesondere für die unmittelbaren Vorgesetzten. Sie hatten immer ein offenes Ohr für mich. Ich vermisse sie sehr, sie waren großartig. Besprechungen ließen sich auch mittels Microsoft Teams durchführen, was ich als einen Vorteil betrachte.
Kollegenzusammenhalt
Mit den meisten Kollegen kommt man sehr gut zurecht. Man hilft sich untereinander. Natürlich gibt es auch hier ein paar Ausnahmen. Der Flurfunk war meist schneller als jede E-Mail. Wie in jedem Büro gab es auch hier ab und zu Klatsch und Tratsch. Mobbing habe ich selbst nie erlebt.
Work-Life-Balance
Ein "echter" Büro-Job, aber trotzdem mit vielfältigen, spannenden Aufgaben. Eines der Highlights war definitiv die Gleitzeit. Es bot die Freiheit, den Arbeitstag je nach Bedarf früher zu beginnen oder länger zu arbeiten. Besonders hervorheben möchte ich, wie rücksichtsvoll mit berufstätigen Müttern umgegangen wurde, was ich enorm schätze (auch wenn ich selbst keine Kinder habe, verstehe ich die Bedeutung von Flexibilität in Notsituationen vollkommen).
Ein kleiner Kritikpunkt bleibt allerdings die Arbeitslast. Unser Team war ziemlich klein, und oft lag viel Arbeit auf wenigen Schultern. Es war eine Herausforderung für die Leitung, unser Team zu vergrößern, was zu etlichen Überstunden führte. Zwar konnte man die Überstunden ohne Probleme abbauen, doch die Arbeit häufte sich schnell wieder an. Persönlich habe ich mich dazu entschieden, die Überstunden auszahlen zu lassen.
Vorgesetztenverhalten
Wie bereits erwähnt: Meine Vorgesetzten fehlen mir sehr. Ein offenes Gespräch war jederzeit möglich (das bedeutet nicht, dass jedes Problem sofort gelöst wurde, aber sie blieben stets dran). Sie unterhielten eine ausgezeichnete Verbindung zur Unternehmensleitung. Die Hierarchiestrukturen waren durchaus erkennbar, gestalteten sich jedoch eher flach.
Interessante Aufgaben
Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll... Jeder Tag bot eine neue, spannende Herausforderung. Es gab Kunden in bester Laune, solche, die ihrem Ärger Luft machen mussten, und wieder andere mit unzähligen Vorschlägen zur Verbesserung. Insgesamt waren die Begegnungen mit den Kunden meist von positiver Natur. Während der Corona-Zeit häufte sich die Arbeit beträchtlich, vor allem aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung. Es standen Aufträge zur Digitalisierung von Printmaterialien an, und die Produktionsabläufe mussten intensiviert werden. An dieser Stelle muss ich ein riesiges Lob an IT/Support/Projektmanagement aussprechen. Diese Abteilung, insbesondere ihr Leiter, haben maßgeblich dazu beigetragen, dass der Verlag in dieser kritischen Phase nicht ins Hintertreffen geraten ist und zahlreiche digitale Projekte in Rekordzeit umgesetzt wurden – Hut ab!
Gleichberechtigung
Frauen und Männer wurden gleichermaßen geschätzt. Allerdings musste man ein gewisses Selbstbewusstsein an den Tag legen, das ist gerade für Frauen nicht immer einfach. In Bezug auf die Fairness der Bezahlung kann ich keine Aussage treffen, da es uns ausdrücklich untersagt war, über unser Gehalt zu sprechen.
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr gut. Der gute Umgang mit älteren Kollegen war teilweise sogar präsenter als bei jüngeren Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Büroräume waren groß und hell. Die Ausstattung war ausreichend. Firmenhandys, etc. gab es keine, waren aber auch nicht nötig. Höhenverstellbare Schreibtische würde ich gut heißen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gab regelmäßig Projekte (z.B. Begrünung der Wiesenflächen vorm Büro für die Bienen), die von Freiwilligen geplant und umgesetzt wurden. Es stand jedem frei mitzumachen, aber die Beteiligung war immer groß. Die Geschäftsführung befürwortet und unterstützt solche Projekte. Sie haben den Mitarbeitern außerdem Wasserspender und E-Auto-Ladestationen zur Verfügung gestellt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehaltsthema ist heikel. Mein persönliches Gehalt empfand ich als angemessen und war damit zufrieden, was sicherlich auch an erfolgreichen Verhandlungen und einem günstigen Zeitpunkt meines Arbeitsbeginns lag. Leider konnten einige meiner Kolleginnen und Kollegen nicht das Gleiche von sich behaupten. Ein wesentlicher Kritikpunkt ist die Regelung, die es verbietet, über das Gehalt zu sprechen – eine Bestimmung, die sogar in unseren Arbeitsverträgen verankert wurde. Dabei sind solche Verschwiegenheitsklauseln bzgl. des Gehalts in Arbeitsverträgen in vielen Fällen rechtlich nicht haltbar, da die Gehaltshöhe nicht unter die gesetzlich geregelte Verschwiegenheitspflicht fällt.
Ich war mit meinem Gehalt zufrieden, daher drei Sterne. Nichtsdestotrotz stellen Gehaltsverhandlungen tatsächlich eine Herausforderung dar, und die Unzufriedenheit unter vielen Kollegen war spürbar. Entscheidungen über Gehälter waren oft nicht nachvollziehbar. Besonders bei überqualifizierten Kollegen. Die Geschäftsführung beweist zweifelsohne exzellente geschäftliche Fähigkeiten, die ich sehr respektiere. Dennoch wäre für die Stärkung der Mitarbeiterbindung eine strategische Neuorientierung empfehlenswert.
Image
Die meisten kennen den Verlag nicht, aber diejenigen, die ihn kennen, sind ganz begeistert: "Da arbeitest du? Wie cool! Ihre Bücher haben mich in meiner Ausbildungszeit begleitet". Gerade Menschen mit handwerklichem Hintergrund kennen und lieben den Verlag (die 3 Steckenpferde des Verlags: Metall, KFZ und Elektrotechnik).
Karriere/Weiterbildung
Die Möglichkeiten für eine "Karriere" sind leider sehr begrenzt. Glücklicherweise ergab sich für mich die Chance, innerhalb des Unternehmens eine neue berufliche Ausrichtung zu wählen. So wechselte ich vom Kundensupport und Projektmanagement ins Marketing. Diese Veränderung ermöglichte es mir, meine Fähigkeiten zu erweitern und mich spannenden neuen Aufgaben zu widmen (und ich hatte wieder großes Glück mit meinem Chef:)).
Uns wurden regelmäßig Weiterbildungs- und Fortbildungsmaßnahmen in Aussicht gestellt, diese wurden jedoch stets verschoben und letztlich vollständig gestrichen. Diese Erfahrung machten leider viele meiner Kolleginnen und Kollegen. Dies war einer der Hauptgründe für meinen Entschluss, das Unternehmen zu verlassen. Für mich ist berufliche Weiterbildung von großer Bedeutung, da sie nicht nur Abwechslung in den Arbeitsalltag bringt, sondern auch den Geist aktiv hält. Zudem war ich u.a. mit Aufgaben betraut worden, die für mich Neuland waren, wodurch mir das notwendige Wissen und die Selbstsicherheit fehlten. Letztlich wäre es auch im Interesse der Firma gewesen, meine Effizienz im Arbeitsalltag zu steigern und so Überstunden zu reduzieren.