Die traumatisierendste Erfahrung in meinem Lebenslauf
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Teils gut erreichbare Standorte
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Fehlende Offenheit im Bereich LGBTQ*
- Fahrzeuge, die gerade so legal auf der Straße sein dürfen
- Externe werden oft bevorzugt eingestellt
Die Ausbilder
Der Ausbilder war damals (er arbeitet nicht mehr im Unternehmen) ein ziemlich "spannender" Mensch.
Auf der einen Seite wollte er, dass seine Schützlinge gut durch die Ausbildung kommen, andererseits war ihm das persönliche Wohlergehen der Azubis komplett egal.
Mobbing wurde unter den Tisch gekehrt, Probleme mit den Kolleg*innen gab es in seinen Augen nicht und bei Victim Blaming war er doch recht vorn dabei.
Es wurden auch höchstpersönliche Dinge, die eigentlich unter den Datenschutz fallen, mit anderen Azubis besprochen, sodass ich mich eigentlich nicht mal auf Arbeit blicken lassen konnte.
Spaßfaktor
In der Theorie hat man bei der VHH ein vielfältiges Arbeitsumfeld, bei dem man auch Spaß haben kann - Die Praxis sah leider anders aus.
Ich hatte gewisse Tätigkeiten, die mir wirklich Spaß gemacht haben, diese wurden jedoch von den negativen Aspekten komplett überschattet
Respekt
Respekt ist ein Fremdwort gewesen.
Meine Mitazubis waren, wenn auch zu einem kleinen Teil, ganz gut und mit manchen hab ich selbst heute noch Kontakt, aber ansonsten wurde bei den normalen Mitarbeitenden das Wort "Respekt" meist eher klein geschrieben.
Karrierechancen
Im Fahrdienst sind Karrierechancen vorhanden, aber man bleibt im Fahrdienst auf der Stelle stehen.
Willst du mehr machen? Vergiss es.
Ohne Vitamin B kommst du intern nicht voran und gerade bei Stellen mit mehr Verantwortung setzt man gerne auf externe Kräfte, obwohl man frisch ausgebildete Leute in den eigenen Reihen hat.
Meine Erfahrung ist, dass man mehr auf Status und weniger auf Kompetenz setzt.
Eine typisch deutsche Einstellung, ohne Ausbildung (auch wenn du einschlägige Berufserfahrung hast) bist du nichts wert.
Arbeitsatmosphäre
Toxisch bis unerträglich.
Während meiner Zeit in der Werkstatt (als Azubi hat man damals alle Bereiche des Unternehmens mal mitgemacht) hab ich mehr als mir lieb war geheult.
PSA gab es nur nach mehrmaliger Nachfrage, es herrschte eine unfassbar toxisch-maskuline Stimmung und besonders lehrreich war es nicht.
Das positive Gegenstück war damals der Kundenservice!
Die liebsten Menschen der Welt, die sich wirklich um einen kümmern und dir geduldig alles beibringen.
Wäre die Stelle tariflich besser bezahlt, ich wäre dahin gegangen.
Ich habe mich in dem Unternehmen, welches die Charta der Vielfalt unterschrieben hat, geoutet. Zwangsweise.
Lief genau so, wie man es sich bei einem öffentlichen Unternehmen in Deutschland vorstellt.
Man nahm mich nicht ernst, in einer JAV-Sitzung hat man sich auch nicht grad mit Ruhm bekleckert und allgemein war das Unternehmen damals nicht grad offen für alles, was nicht strikt schwul oder lesbisch ist.
Sehr schade. Grad für ein Hamburger Unternehmen, welches sich doch so offen mit Vielfalt und Toleranz brüstet.
Ausbildungsvergütung
War damals, im Vergleich zu Unternehmen aus der Privatwirtschaft, nicht schlecht.
Das ist heute aber nichts, wofür ich die Ausbildung nochmal anfangen würde.