Typische Wachstumsstory, die nicht rechtzeitig wichtige Entscheidungskompetenzen an Experten überträgt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ein gutes Fundament gibt es sowohl in Nürnberg als auch an den weltweiten Standorten, man merkt, dass der Gründer etwas von seinen Produkten versteht und einiges erreicht hat. Man benötigt nur für den soliden weiteren Aufbau eventuell einen Architekt und entsprechende Handwerker für ein Hoch- statt eines Einfamilienhauses.
Verbesserungsvorschläge
Ich Rate dem Vorstand zum ehrlichen Realitätscheck der "Vision" und folglich einer fundierten Marktanalyse der möglichen Produktpalette anstatt eigene (veraltete) Vorlieben zu pushen. Weiterhin vor allem an der richtigen Stelle mehr investieren (Mensch & Maschine) und auch den Spiegel der einem immer wieder - von Mitarbeitern, Kunden aber auch ehemaligen Mitarbeitern - vorgehalten wird, nicht nur zu nutzen um sich selber zu bewundern!
Arbeitsatmosphäre
Es gibt leider keine etablierte Kultur für Lob und Kritik - auch wenn es hier deutliche Bemühungen der Ebene unter dem Vorstand gibt hierfür die Voraussetzungen zu schaffen. Dies gestaltet sich jedoch schwierig, wenn der Vorstand immer wieder über seine Mannschaft Hinweg direkt eingreift und Mitarbeiter abkanzelt.
Kommunikation
Immer wieder werden kurzfristig Änderung an Organisation oder Strategie vorgenommen, die nicht auf einem sauberen Erarbeitungsprozess basieren sondern oftmals willkürlich oder sogar spontan aus einer Laune des Vorstand heraus entschieden erscheinen. Mitarbeiter inkl. Führungskräften der obersten Ebene erfuhren manchmal in Town-halls von neuen Verantwortungen - was sich aber seit einem Jahr verbessert hat (zweiter Stern).
Kollegenzusammenhalt
Ich habe selten erlebt, wie sehr Mitarbeiter überwiegend bereit sind für Kollegen durchs Feuer zu gehen. Dies wird zu selten auch entsprechend honoriert. Neue Mitarbeiter werden hier immer offen aufgenommen, man verbringt auch gerne nach getaner Arbeit Zeit zusammen.
Work-Life-Balance
Kurzfristige Änderungen der Richtung durch Managemententscheidungen und häufige eingriffe durch den Vorstand (!) in Basis Aufgaben einzelner Mitarbeiter lassen leider oft Redundanzen entstehen und als Folge nicht selten Zeitnot für die Erledigung wirklich wichtiger bzw. kritischer Dinge. Mitarbeiter die einen gewissen Anspruch an sich haben, büßen dies mit Überstunden und Frust. Positiv ist aber die Flexibilität im mobilen Arbeiten zu nennen.
Vorgesetztenverhalten
Die Bewertung trügt etwas, da das Verhalten stark Abhängig von der Position ist. Das untere- und Mittlere Management ist Überdurchschnittlich gut, vor allem in Suzhou und auf den Phillippinen. Das Top-Management hat Licht und Schatten ist jedoch zumindest immer Mensch geblieben. Das Gilt auch für den Gründer, dessen Entscheidungen aber oft nicht Nachvollziehbar sind. Der Vorstand spricht leider oftmals nicht mit geeinter Stimme und zieht die Mannschaft gefühlt in unterschiedliche Richtungen.
Interessante Aufgaben
Die Basistechnologie ist inzwischen Industriestandard, die Anwendungsfälle und Projekte machen es aber durchaus Anspruchsvoll und geben Raum für eine Fülle an spannenden Aufgaben und Möglichkeiten Know-How der Firma einzubringen. Man könnte aus seinem Wissen deutlich mehr machen wenn man sich auf eine stringente Produkt Strategie einlassen würde und diese auch durchzieht. Man denkt Strategisch meist an den dritten Schritt, versucht operativ den zweiten umzusetzen und stolpert damit oftmals beim ersten, notwendigen Schritt.
Gleichberechtigung
Im oberen Management sind mehrere Frauen zu finden, allein 3 von 6 im Top-Management. Man könnte hier aber sicherlich noch einiges mehr tun um eine wirkliche umgreifende Gleichberechtigung über alle Ebenen herzustellen.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Vorstand hebt den Altersdurchschnitt nach oben an und wird respektvoll behandelt, ebenso wie andere Kollegen auch.
Arbeitsbedingungen
Modernes Gebäude in Nürnberg mit adäquater IT Ausstattung, Parkmöglichkeiten und modernen Möbeln.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hierbei ist die Firma wohl klassischer Durchschnitt. Es wird nicht wirklich etwas Falsch gemacht aber auch nicht merkliche Anstrengungen für mehr Nachhaltigkeit geleistet
Gehalt/Sozialleistungen
Den zweiten Stern gibt es nur aufgrund der Bemühungen den Punkt zu verbessern. Man geht nicht ehrlich genug mit der Diskrepanz zwischen erwartetem Gehalt und tatsächlich realisierbaren Gehalt um, es wird oftmals den Mitarbeitern suggeriert, dass die Ziele für den variablen Anteil zu erreichen sind, jedoch sind diese sehr aggresiv. Fairerweise muss man der Firma auch zugestehen, in der aktuellen Wachstumsphase und dem Transit in weitere Verticals aufgrund noch nicht erreichter Profitabilität einsparen zu müssen. Dies sollte man besser kommunizieren und auch verbindliche Zusagen für eine Partizipierung am turn-around machen.
Image
Das Image für Kunden lebt von der Qualität der Produkte und den guten Lösungen die mit ihnen entwickelt werden. Auf Arbeitsebene ist das Image seitens Kunden gut, wenn sich Management einschaltet kann sich dies schnell ändern. Das Image auf dem Arbeitsmarkt ist leider verheerend und wird ohne Aufwand und wirkliche, glaubwürdige Veränderungen auch nicht besser werden. Die bestehenden Ansätze sind gut aber gehen noch nicht weit genug.
Karriere/Weiterbildung
Interne Beförderungen sind durchaus häufig, man kann sich auch in seiner Aufgabe gut entwickeln. Externe Trainings sind Fallentscheidungen jedoch hat man erkannt wie wichtig diese für die Firma sind, daher werden sie häufiger wahrgenommen.