Viel Vision, wenig Weitsicht & eine Menge Wunschdenken
Arbeitsatmosphäre
Die Stimmung unter den Kolleg*innen war immer recht gut. Die Verhältnis zu Teilen der Geschäftsführung habe ich als nicht vertrauensvoll und wenig ehrlich empfunden.
Kommunikation
Die Kommunikation hat je nach Abteilung besser/schlechter funktioniert. Was meines Erachtens nicht gut läuft, ist die Kommunikation der Geschäftsführung. Wer auf Micromanagement steht, wird hier allerdings in Teilen gut bedient sein.
Erfolge werden Start-Up-like übermäßig gefeiert. Niederlagen werden in der Regel auch kommuniziert. Dennoch gelang es zu meiner Zeit nicht, alle Veränderungen (zur Firma, zum Produkt etc.) klar zu kommunizieren. Manche Produktneuerungen erfuhr man zufällig. Manchmal wusste auf Nachfrage auch niemand so richtig über Details Bescheid - auch die Führungskräfte nicht.
Work-Life-Balance
Es ist sicherlich durchaus möglich, meist die reguläre Arbeitszeit einzuhalten - sofern man seine eigenen Aufgaben priorisiert. Arbeitszeiten können - abgesehen von festen Meetings - recht frei gestaltet werden.
Zu meiner viind-Zeit wusste allerdings vor allem das Sales-Team sich selbst und sein Arbeitspensum in Szene zu setzen. Ob man sich davon unter Druck gesetzt fühlt, ist sicherlich individuell.
Urlaub konnte ich recht flexibel und auch kurzfristig nehmen. Pausenzeiten muss man sich selbst einplanen, an den meisten Tagen war das für mich problemlos möglich.
Vorgesetztenverhalten
Die Abteilungsleiter*innen nehmen ihre Aufgaben und Verantwortungen meiner Erfahrung nach ernst und pflegen ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Teammitgliedern (dafür der Stern).
Das Verhalten der Geschäftsführung bietet allerdings (viel) Verbesserungspotenzial. Micromanagement und fehlendes Vertrauen findet man dort häufig. Nachrichten kommen auch gerne spät am Abend. Man spürt hin und wieder, dass Teile der Geschäftsführung bemüht sind.
Interessante Aufgaben
Das Produkt und die Branche halten interessante Themen bereit. Vor allem mit Eigeninitiative konnte man sich spannende Aufgaben auch selbst schaffen.
Gleichberechtigung
Die derzeitige Frauenquote im Team spricht für sich. Natürlich gab es auch bei viind Zeiten, in denen mehr Frauen Teil des Teams waren. Mein Eindruck war, dass die Arbeit und die kompetente Meinung der weiblichen Kolleginnen in Teilen deutlich kritischer hinterfragt und nicht im adäquaten Maße ernstgenommen wurden.
Arbeitsbedingungen
Ich würde gerne behaupten, man bekäme eine gute Ausstattung (vor allem für das Homeoffice) gestellt. Die bekommt man theoretisch, indem man sich Geräte und Co. von einem Equipment-Budget kaufen kann. Alle Gegenstände, deren Kaufpreis über einem bestimmten Wert liegt, müssen allerdings beim Firmenaustritt an die Firma zurückgegeben oder zu einem Teil des Neupreises abgekauft werden. Die Info haben viele Mitarbeitende vor einiger Zeit plötzlich von der Geschäftsführung erhalten. Bei Vertragsabschluss wurde ich nicht über diese Regel informiert.
In Würzburg gab es zu meiner Zeit bei viind 2 Büros mit Schreibtischen zur Arbeit vor Ort.
Zu nennen sind hier noch die 1x im Quartal stattfindenden Team-Events (Treffen irgendwo in Deutschland, um ein paar Tage gemeinsam zu arbeiten). Diese Events werden immer wieder als "freiwillig" deklariert. Kommt man nicht (z.B. aufgrund privater Verpflichtungen oder weil man 5+ Stunden Fahrt auf sich nehmen müsste), wird man nicht selten im Team darauf angesprochen. Die Unterkünfte selbst gleichen teilweise schlechten Jugendherbergen und bieten keinen optimalen Raum zum produktiven Arbeiten (teilweise ist nicht einmal stabiles Internet vorhanden).
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt liegt meiner Meinung nach unter dem Durchschnitt. Die baV wird überdurchschnittlich bezuschusst.
Image
Das Unternehmen hat wohl als Außenwirkung das typische "Wir-sind-ein-hippes-Start-Up"-Image. Innerhalb des Teams wurde häufig negativ und kritisch über die Firma gesprochen. Das Image ist meiner Meinung nach sicherlich besser als die Realität.