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Bewertung

Fusion ≠ VIPCON

2,9
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei VIPCON GmbH & Co. KG in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Internationale Tätigkeit mit hochinteressanten Technologien.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Der Teamspirit hat sich seit dem Verkauf an Fusion kontinuierlich verabschiedet.
Früher war das Team ein Haufen an Freunden, die zufälligerweise bei der gleichen Firma gearbeitet haben.
Heute ist es vielmehr eine Zweckgemeinschaft, die den guten alten Zeiten hinterhertrauert.

Verbesserungsvorschläge

Zurück zu den alten Werten, die VIPCON einzigartig und unabhängig gemacht haben.

Kommunikation

Die Geschäftsleitung informierte uns in regelmäßigen Gesprächen über aktuelle Zahlen. Es gab auch regelmäßige Besprechungen über neue Produkte und Funktionen, die an die Mitarbeiter weitergegeben wurden. Die Häufigkeit dieser Besprechungen war bis zum Schluss so hoch, dass es schwierig war, mit dem Tagesgeschäft Schritt zu halten.

Die Kommunikation zum Verkauf der Firma hätte anders aussehen sollen/müssen, da bis zuletzt immer von einem Merge gesprochen wurde, was wahrlich nicht der Fall ist, wie wir heute wissen. Viele Mitarbeiter haben sich dadurch etwas veräppelt gefühlt.

Kollegenzusammenhalt

Seit dem Zusammenschluss mit Fusion hat sich dieser Punkt drastisch verschlechtert. Leider sind die neuen Prozesse und Strukturen von den Kollegen aus Deutschland nicht so akzeptiert worden, wie es das Management aus England angenommen hat. Keiner weiß so recht, welcher Schritt in der Prozesskette als nächstes zu tun ist und wen man informieren muss. Dies hat unter anderem dazu geführt, dass immer mehr Reibungspunkte im Alltag offenbart wurden.

Mitarbeiter, die glaubten, sich in der Probezeit besonders profilieren zu können, haben fest definierte Arbeitsprozesse bewusst umgangen, um ihre persönlichen Ziele zu erreichen.

Darüber hinaus gibt es einige alteingesessene Mitarbeiter, die immer noch einen besonderen Schutz genießen und vehement auf ihrer Wir-haben-es-immer-so-gemacht-Einstellung beharren.

Work-Life-Balance

Die Arbeitszeiten sind nicht nur wegen Corona, sondern auch wegen der Fluktuation länger geworden. Durch die teilweise enge Zusammenarbeit mit Kollegen aus England blieb wegen der Zeitverschiebung oft nicht einmal Zeit für eine vernünftige Mittagspause.

So flexibel die Arbeitszeiten auch sein mögen, Arbeit in den Abendstunden sowie an Feiertagen sah ich für mich und für die Kollegen viel zu oft.

Vorgesetztenverhalten

Da kommt es auf den Vorgesetzten an. Ich selbst bin mit beiden Extremen konfrontiert worden und habe gute und schlechte Erfahrungen mit meinen Vorgesetzten gemacht. Das hat sowohl Micro Management als auch echtes Vertrauen bedeutet.

Interessante Aufgaben

Wir haben viele interessante Produkte und Technologien einsetzen können, was meine Bewertung nach oben treibt. Leider wurde bei der Besetzung der Projekte viel zu wenig auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter geachtet.
Ich musste erleben, wie wir unsere Berater trotz anderer Versprechungen immer wieder in ein Projekt für einen Frankfurter Kunden steckten und diese dort regelrecht ausgebrannt wurden, da ein Ausstieg aus dem Projekt von der Abteilungsleitung nicht gewünscht war.

Gleichberechtigung

Schwierig zu beurteilen, da die Branche sehr männerdominiert ist und es zu wenige Frauen im Unternehmen gibt, um einen anständigen Vergleich zu haben.
Was hier zählt, ist der Nasenfaktor, der nicht vom Geschlecht abhängt, sondern von den Sympathien. Wenn man einmal einen Fehler macht, wird man noch Jahre später dafür verantwortlich gemacht.

Umgang mit älteren Kollegen

Wir haben wenige ältere Mitarbeiter, aber sie werden mit größter Wertschätzung behandelt.
Manchmal sogar so sehr, dass ihre Fehler aus Höflichkeit nicht korrigiert werden.

Arbeitsbedingungen

Das Bürogebäude ist hell, lichtdurchflutet, groß und bietet genügend Platz für das gesamte Team. In den Sommermonaten kann es etwas wärmer sein, da es leider keine Klimaanlage gibt. Die Mitarbeiter können den Firmen-PC sowie das Firmen-Handy frei wählen, Zubehör kann ohne weiteres angefordert werden. Viele haben die Möglichkeit, einen Firmenwagen zu leasen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Nach außen hin präsentiert sich Fusion als Unternehmen, das großen Wert auf Klimaneutralität legt. Vor einiger Zeit wurden in Afrika Bäume für Projekt Go-Lives gepflanzt, was ich für eine nette Geste hielt.
Hinter den Kulissen offenbart sich aber bei einem Blick in die Tiefgarage, dass man doch gerne mal etwas mehr Geld für überteuerte Benzinschleudern und Statussymbole ausgibt.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Vergütung ist nicht immer leistungsbezogen und die Gehaltsstruktur im gesamten Unternehmen ähnelt dem schiefen Turm von Pisa.
Es gab jedoch ein Empfehlungssystem für Mitarbeiter und eine Family Card, die eine kleine finanzielle Anerkennung für besondere Leistungen und Meilensteine geboten hat. Dieses Belohnungssystem wurde 2022 beendet.

Image

Seit dem Verkauf zeigt die Kurve nach unten. In der Vergangenheit - unter dem VIPCON-Banner - war das Unternehmen bei Kunden und Mitarbeitern hoch angesehen, aber das ist nicht mehr der Fall.
Die Fluktuation und intern vorhandene Ellbogenmentalität haben u.a. dafür gesorgt, dass nicht nur wegen Corona die Projekte bei unseren Kunden weniger geworden sind. Einige interne Unstimmigkeiten sind leider bei Kunden bekannt geworden, was dem Ruf geschadet hat.

Karriere/Weiterbildung

Früher waren Trainings und Zertifikate so wichtig, dass es immer irgendwo jemanden gab, der sich weiterbildete. Inzwischen wird dafür praktisch kein Geld mehr ausgegeben.
Heute wird erwartet, dass die Weiterbildung neben dem Tagesgeschäft erledigt wird, was einfach nicht möglich ist, weil sowohl die Kunden als auch die eigenen Kollegen immer alles sofort brauchen.


Arbeitsatmosphäre

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