Ohne Worte...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen, den Kaffee.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wie die Entlassungswelle Ende 2023 gelaufen ist.
Kollegen (wie ich) wurden nach langjähriger Beschäftigung mit Firmenhistorien spontan zum Gespräch mit dem Vorgesetzten zitiert und es wurde die betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen. 5 Minuten später waren alle Zugänge, Messenger-Accounts und die Firmen E-Mail Adresse gekappt (gelöscht). Keine Kommunikation und Verabschiedung war mehr möglich!!
Man wurde wie ein schädlicher "Tumor" aus dem Unternehmen herausgeschnitten.
So geht man nicht mit Menschen um!
Dass zeitgleich zur "Entlassungswelle" mehrere größere und nicht nachvollziehbare Investitionen getätigt wurden (automatische, speziell angefertigte Glastür, riesiges Firmenlogo auf dem Dach usw.) hinterlässt ein fragwürdiges Bild und einen bitteren Beigeschmack wenn man an die Vitagroup denkt.
Verbesserungsvorschläge
Ich glaube aus den genannten Punkten, die hinreichend aufgezählt wurden, lässt sich einiges ableiten. Wenn die Unternehmenskultur Änderung begrüßen würde, man wirklich langfristig (!) etwas verbessern wollen würde, dann würden auch Taten folgen.
Arbeitsatmosphäre
In den einzelnen Teams und Abteilungen ist der Zusammenhalt stark. Auf Grund der schlechten Firmen-Kommunikation und den intransparenten Managemententscheidungen fühlt man sich aber sehr oft abgehängt und es hat sich ein "Wir" vs. "Die da oben" Gefühl etabliert. Das bestimmt leider auch die Arbeitsatmosphäre.
Kommunikation
Die Kommunikation zur Produktstrategie, Team-Staffing und Management-Entscheidungen wird sehr unzureichend kommuniziert. Ohne "Flurfunk" und kollegiales "Kurzschließen" wäre man aufgeschmissen. Die alles entscheidende Produkt-Vision des Einen wichtigen Produkts wurde als generischer Einzeiler an die Mitarbeiter verkauft.
Kollegenzusammenhalt
Meine Beobachtung: Innerhalb der Abteilungen und Teams versucht man zu kompensieren was oberhalb schief läuft... das schweißt zusammen. Das wars dann aber auch.
Work-Life-Balance
Soweit okay
Vorgesetztenverhalten
Naja, es gibt ganz vereinzelt Lichtblicke aber man merkt auf Grund der Auslastung dass die meisten disziplinarischen Vorgesetzten ihre Rolle nicht im Ansatz ausfüllen können. Unter anderem ist der "Team Lead" nur ein Konstrukt auf Papier. Leere Feedbackrunden, gehetzte und unvorbereitete Jahresgespräche sind die Regel. Formular XYZ muss ausgefüllt werden... "Was schreiben wir denn da hin?". Jedes Jahr die gleichen Themen - es ändert sich ja nichts. Die im Dialog verfassten Zielvereinbarungen sind mit Ende des Meeting schon wieder obsolet. Man arbeitet zwar nicht gegeneinander aber es fehlt klar an Struktur, Passion und vor allem Führung.
Interessante Aufgaben
Der generelle Themenbereich ist sehr spannend, wird aber von Zeitdruck, unnötig angesetzten Deadlines und unklarer Gesamtstrategie verhagelt. Wer hat Freude an seiner Aufgabe wenn er sie nicht ausfüllen darf?
Umgang mit älteren Kollegen
Hier gibt es nichts negatives zu berichten.
Arbeitsbedingungen
Im Team generell ganz gut, im Dialog mit dem Management wird es dann schon sehr schnell toxisch. Im Endeffekt werden Teams mit ihren Problemen alleine gelassen und die meisten Meetings bezüglich "Klärung und Problemlösung" sind lediglich Makulatur. Scrum Master sind in der gelebten Firmen-Mentalität nur geduldete Beiläufer die dadurch bedingt mehr auf Selbsterhalt getrimmt sind anstatt Agilität vorzuleben und dem Team zu "dienen". Klare Rollenbilder und bestimmtes Handeln - Fehlanzeige.
Anderes Beispiel "Planungsmeetings" - Probleme & Engpässe werden aufgezeigt aber dann gekonnt wegdiskutiert. Die Realität will halt niemand hören, insbesondere nicht, wenn die Lösung mit Aufwand verbunden ist. Manager nehmen ihre eigentlichen Kernaufgaben meist nicht wahr sondern glänzen mit leeren Phrasen, engstirnigen Meinungen oder Abwesenheit.
Erwartungshaltung: Die Teams werden sich schon was zurecht stricken.... Dass Teams dann trotzdem nennenswerte Leistung und große Mehrwerte unter diesen erschwerten Bedingungen erbringen, wird als selbstverständlich angesehen und in keinster Weise gewürdigt. Frustrierend, oder?
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier gibt es nichts negatives aber auch nichts positives zu berichten.
Gehalt/Sozialleistungen
Passen
Image
Wirkt nach außen ganz gut.... aber hinter der Kulisse mehr Schein als sein. Die namenhaften Kooperationspartner machen die "Qualität" die unter Zeitdruck irgendwie gerade noch so hingefrickelt wird auch nicht wett (Fake it until you make it).
Karriere/Weiterbildung
Versprechen werden gemacht bezüglich Weiterbildungen und potenzieller Weiterentwicklung. Man kann es bereits erahnen... die Dinge kommen anders ... "Sorry, schauen wir mal nächstes Jahr".... "übernächstes Jahr". Irgendwann hat ein Arbeitgeber seine Glaubwürdigkeit verspielt.