Jeder, der noch ein anderes Arbeitsangebot vorliegen hat, sollte lieber das annehmen statt hier zu arbeiten!
Verbesserungsvorschläge
- Kritische Reflektion und Anpassung der Führungskultur (alle Ebenen)
- Mit qualifizierten Mitarbeitern vor einer Kündigung ins Gespräch gehen und Wertschätzung zeigen, damit gar nicht an eine Kündigung gedacht wird
Arbeitsatmosphäre
In den letzten Jahren hat sich die Arbeitsatmosphäre immer weiter verschlechtert. Insgesamt macht es den Eindruck als hätte das oberste Management den Blick auf das Wesentliche, eine ordnungsgemäße Geschäftsführung und zukunftsorientierte Personalpolitik, verloren und sei stattdessen mit Machtspielchen untereinander beschäftigt. Vom vor einigen Jahren entwickelten Leitbild ist in der Praxis wenig zu spüren - als Aushängeschild nutzt man es aber gerne. Die Belastung der Mitarbeiter wird immer größer und die Arbeitsleistung wird selbst bei größtem Engagement nicht anerkannt. Das Unternehmen bekommt hierfür schon seit einiger Zeit die Quittung: Viele langjährige und gut qualifizierte Mitarbeiter verlassen das Unternehmen. Doch auch hieraus lernt das Management nicht, in internen Kommunikationsformaten wie z.B. dem vom Vorstand angebotenen Pausentalk, werden kritische Fragen weggelächelt oder stolz erzählt, es gäbe keine Probleme.
Kommunikation
Es gibt einige zentrale Kommunikationsformate, in denen z. B. über die Zahlen informiert wird. Viele Abteilungen haben darüber hinaus noch Jour Fixe-Termine.
Kollegenzusammenhalt
Ein Zusammenhalt besteht überwiegend aufgrund teils freundschaftlicher Beziehungen (z. B. durch langjährige Zusammenarbeit). Aus einigen Abteilungen bekommt man mit, dass Kollegen über ihre direkten Teammitglieder lästern.
Work-Life-Balance
In den meisten Bereichen können die mobile Arbeit und flexiblen Arbeitszeiten genutzt werden. Überstunden können ausbezahlt oder als Zeitausgleich genommen werden. Das Problem ist eher, dass die Arbeitsbelastung in einigen Bereichen so hoch ist, dass eine Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben nur dann gegeben ist, wenn die Qualität auf einer der beiden Seiten leidet. Manchmal entsteht der Eindruck, dass engagierte Leute "verheizt" werden.
Vorgesetztenverhalten
Hier ist sich jeder selbst der nächste. Ich habe schon viele Situationen erlebt, in denen Führungskräfte nur im eigenen Interesse handeln und es egal ist, ob sie andere Führungskräfte damit an den Pranger stellen. Dazu kommt, dass einige Führungskräfte unter großem Druck ihre eigenen Führungsgrundsätze vergessen und gar nicht merken, dass sie ihre Mitarbeiter schlecht/unangemessen behandeln. Manchmal steht wohl auch einfach das Ego im Weg, wer gesteht sich schon selbst gerne Fehler ein?!
Interessante Aufgaben
Man kann die eigenen Aufgaben mitgestalten, sofern die Führungskraft das fördert. Ist aber insgesamt stark abhängig von der Abteilung.
Gleichberechtigung
Neue Mitarbeiter von extern werden auch bei schlechterer Qualifikation oft besser bezahlt. Teile des Vorstands und der Führungskräfte weigern sich zu gendern, obwohl die Charta der Vielfalt unterzeichnet wurde. Aufstiegschancen sind davon abhängig, ob man sich mit den Entscheidungsträgern gut gestellt hat. Führungskräfte werden von oben festgelegt, richtige Auswahlverfahren gab es seit Jahren nicht. Hauptsache, man ist gut zu händeln und äußert keine Kritik am Unternehmen/ den Vorgehensweisen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich nehme hier keine bewusste Schlechterbehandlung gegenüber anderen Mitarbeitern wahr.
Arbeitsbedingungen
Gute Ausstattung (zumindest in den Hauptstellen), allerdings nicht die modernsten Arbeitselemente.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier ließe sich noch viel mehr machen, aber trotz Nachhaltigkeitsmanagement stagniert die positive Entwicklung.
Gehalt/Sozialleistungen
Man ruht sich auf der Tarifbindung aus und sieht nicht die Notwendigkeit von zentralen Gehaltsanpassungen, dabei zahlen die Wettbewerber im direkten Umfeld oftmals mindestens eine Vergütungsgruppe besser. Externe Einstellungen werden besser bezahlt als langjährige und engagierte Mitarbeiter. Argumentiert wird damit, dass man sonst keine neuen Mitarbeiter findet. Schade, dass nicht reflektiert wird, dass man mit der Aussage zugibt, die Bestandsmitarbeiter nicht angemessen zu bezahlen. Erst bei Kündigungen wird versucht, die Mitarbeiter mit einer Gehaltserhöhung zum Bleiben zu bewegen.
Image
Ich nehme nicht wahr, dass das Unternehmen von außen als attraktiv wahrgenommen wird.
Karriere/Weiterbildung
Die Karrieremöglichkeiten hängen stark davon ab, ob die direkte Führungskraft einen fördert. Viele Positionen sind bereits vor der Ausschreibung vorbesetzt, sodass keine fairen Chancen vorhanden sind. Weiterbildung wird ermöglicht.