Interessanter Job mit finanziellen Risiken, nichts für Sicherheitsbewusste und Träumer
Gut am Arbeitgeber finde ich
Jeder, der willig ist und die Voraussetzungen erfüllt, kann ohne große Bürokratie bei Vorwerk einen Job als Kundenberater bekommen. Man muss sich nicht mit -zig anderen Bewerbern durch einen undurchschaubaren Bewerbungsdschungel schlagen, krampfhaft versuchen, einen unsymphatischen Personaler zu beeindrucken und irgendeinen Müll erzählen, um die begehrte Stelle vielleicht zu erhalten - Vorwerk will, braucht und sucht Leute und so gestaltet sich auch der Bewerbungsprozess. Sehr angenehm.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wurde bereits geschrieben.
Verbesserungsvorschläge
Lasst euch was einfallen, um die Kundenberater zu halten, die hohe Fluktuation hat eurem Ruf schon mehr als genug geschadet. Seid ehrlicher bei den Vorstellungsgesprächen, die Wahrheit kommt ja doch ans Licht. Reduziert diese ganzen überbezahlten Manager, die Umsätze machen andere. Lasst die Kundenberater in Ruhe, wenn sie keinen Bock auf wöchentliche Meetings und Laberveranstaltungen haben, das nervt und hält nur vom Arbeiten ab. Und wie wäre es mit einem Basisgehalt? Das würde viel Druck rausnehmen. Muss ja nicht viel sein.
Arbeitsatmosphäre
Als Kundenberater ist man selbstständig und in der Regel allein unterwegs, aber es wird ständig seitens BM und/oder Teamleiter Druck ausgeübt, an sinnlosen Quassel-Meetings, nutzlosen Veranstaltungen und dergleichen teilzunehmen. Ergebnis: Man verfährt sinnlos Sprit, nutzt sein Fahrzeug ab und verdient in dieser Zeit Null! Eigentlich schon fast kriminell.
Kommunikation
Versteht man sich mit seinem Teamleiter, ist das die halbe Miete. Allerdings bleibt ein Teamleiter, der es mit seinen Schäfchen aufrichtig gut meint, in der Regel nicht lange.
Kollegenzusammenhalt
Ist sicher individuell sehr unterschiedlich, aber wenn man ein offener und emphatischer Mensch ist, lernt man sehr nette Leute kennen, mit denen man sich auch privat gut austauschen kann.
Work-Life-Balance
Theoretisch kann man sich seine Zeit frei einteilen, am Ende des Tages zählt der Umsatz. Hat man Glück und bereits zu Anfang der Woche zwei, drei Staubis verkauft, kann man es den Rest der Woche ruhig angehen lassen. Wenn nicht, steigt der Druck und dann sitzt einem zum Ende der Woche oder gar des Monats die nackte Angst im Nacken, geschürt und gefördert durch BM, RM und im schlimmsten Falle auch durch den Teamleiter, wenn man einen Armleuchter als solchen erwischt hat. Hatte ich Gott sei Dank aber nicht, meiner war ein Mensch.
Vorgesetztenverhalten
Verkaufsdruck all the time. Mehr muss man dazu nicht sagen. Und wehe, man erscheint nicht zu den dämlichen Meetings, bei denen man immer nur herumsitzt und zuhören muss, wie vorn irgendein Egomane seine Weisheiten verkündet, die mitunter meilenweit von der Praxis abweichen.
Interessante Aufgaben
Ganz klar: Der Job macht Spaß. Man muss halt mit Menschen können, kommunikatv sein, auch mal die Zeit aufbringen, um den Leuten ein paar Minuten zuzuhören, wenn sie ihre Sorgen und Nöte ansprechen. Nicht auf Biegen und Brechen verkaufen wollen, auch mal einen Gang herunterschalten. Man mutiert deshalb nicht gleich zum Sozialarbeiter, aber die Kunden danken es einem und das spricht sich herum.
Gleichberechtigung
Konnte keine Unterschiede in der Behandlung von Männern und Frauen feststellen.
Umgang mit älteren Kollegen
Viele sind älter, ist einer der wenigen Arbeitgeber, bei dem man auch mit sechzig noch eine Chance bekommt, wenn man fit und willig ist.
Arbeitsbedingungen
Die Büros sind sehr schön, sauber und ordentlich. Wasser, Tee oder Kaffee gibt es auch umsonst, da gibt es eigentlich nichts zu kritisieren. Allerdings ist man ja meistens unterwegs.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Teilweise viel Verpackung. Bei einem Meeting wurde mal vorgeschlagen, beim Kunden den Verpackungsmüll als Serviceleistung mit nach Hause zu nehmen und dort zu entsorgen, wenn man einen Staubi verkauft hat und zur Installation erschienen ist. Na klar, ich kriege die blaue Tonne ja auch für umsonst!
Gehalt/Sozialleistungen
Geld verdient man nur, wenn man Staubis verkauft, und so ist es mit den "Sozialleistungen." Vorwerk bezuschusst prozentual zum Umsatz die Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung, man muss sich ja selbst versichern. Ergo: Wenig Umsatz, wenig oder gar kein Zuschuss. Die Sozialträger wollen aber trotzdem ihr Geld, also wird es schnell eng. Die ersten drei Jahre muss man sich nicht bei der Rente versichern, danach ist es Pflicht. Es ist halt keine echte, sondern eine Scheinselbstständigkeit.
Image
Die Staubsauger sind nicht zu toppen, liegt an den zwei Motoren, einer im Basisgerät und einer in der Elektrobürste. Wer einmal mit Vorwerk gesaugt hat und dann einen anderen nutzen musste, weiß, wovon ich rede. Die beiden Motore erklären die Leistung, aber nicht den Preis. Dieser ist deshalb so hoch, weil ein ganzer Rattenschwanz von Bezirksmanagern, Regionalmanagern und und und mit durchgezogen werden muss. Der Herstellungswert eines Staubis ist denkbar gering. Das Image der Kundenberater ist leider schlecht. Durch die hohe Fluktuation kommen ständig neue Berater, viele verkaufen höchst aggressiv, setzen die Kunden unter Druck oder erzählen bewusst Lügen, um einen neuen Staubi an den Mann zu bringen. Das Ergebnis: Die Kunden haben weitestgehend das Vertrauen in die Vertreter verloren, viele lassen einen nicht mehr hinein oder schlagen die Tür vor der Nase zu. Hier hat Vorwerk auf der ganzen Linie versagt.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung wird ständig angeboten, da gibt es nichts zu meckern. Über die Qualität kann man geteilter Meinung sein. Karriere ist schnell möglich, man kann innerhalb kürzester Zeit z. Bsp. zum Teamleiter aufsteigen, wenn man sich den Stress antun möchte.