Panikattacken, Albträume, Bauchschmerzen - bitte meiden, wenn dir deine (mentale) Gesundheit am Herzen liegt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das EDV & FeelGood-Team, das sich ganz lieb gekümmert hat.
Die generelle Ausstattung (Technik) und kostenlose Müsli & Getränke, Tampons für die Damen.
Leider habe ich nicht mehr dazu zu sagen und diese wenigen Punkte können auch nicht den Wahnsinn aufwiegen, der dort herrscht.
Verbesserungsvorschläge
Ehrlich gesagt glaube ich, dass, egal was ich hier schreibe, es sowieso nichts bringt.
Versprechen halten! Ehrlich sein! Fehler eingestehen!
Eine WIRKLICH offene und ehrliche Kommunikation.
Nach den vorgegebenen Werten handeln!
Gegenüber Mitarbeitenden, aber auch Klienten!
->> Qualitätskontrolle bei den Anrufen einführen!!! Einzelne "Berater" rausziehen und schulen, die hier nur auf Umsatz sind und deren Klienten darunter leiden!
Team-Leads auswählen, die es VERSTEHEN, Team-LEAD zu sein.
Menschen einsetzen, die Menschen fördern wollen, die sich für ihre Kollegen einsetzen und den Rücken stärken und sich nicht vor der GF klein machen und ihre Mitarbeitenden dann anlügen.
Dieses wahnsinnige Mikro-Management und diesen Kontrollzwang sein lassen - mehr Vertrauen und Verantwortung abgeben und effektiv zu arbeiten! Kleine Aufgaben werden sonst zu wochenlangen Projekten, was völlig unsinnig ist.
Wenn man hier offen und ehrlich miteinander kommunizieren würde und vertraut, müssten die Vorgesetzten meiner Meinung nach auch nicht so eine Angst haben, etwas "nicht zu wissen" oder etwas "nicht mehr kontrollieren" zu können. Aber so bleibt es ein ewiger Kreislauf.
Arbeitsatmosphäre
Manche Kollegen verstehen sich (zumindest scheint es so) ganz gut, aber prinzipiell herrscht hier ein unglaubliches Misstrauen jedem gegenüber. Sätze wie "Du kannst hier niemandem vertrauen" sind sehr häufig gefallen oder "hier musst du aufpassen was du sagst". Das trägt insgesamt zu einem super angespannten Verhältnis bei, bei dem man das Gefühl hat, man muss sich verstellen. Zwar "loben" einen die Vorgesetzten, was für mich aber immer ziemlich aufgesetzt klang.
Niemand traut sich ehrlich seine Meinung zu äußern.
Jede Woche kommen die Leute krank ins Büro. Durch die Anwesenheitspflicht an 3 Tagen (in der Probezeit 5!), steckt man dann 9 Stunden am Tag mit kranken Menschen in einem Büro und wird selbst krank. 0 Fehltage werden mit zwei Urlaubstagen belohnt, ab 10 Fehltage, was etwa einer Grippe-Erkrankung entspricht, muss man ein Gespräch mit der HR führen.
Zusammen mit allen anderen Punkten, die noch folgen, kann hier die mentale Gesundheit, und dadurch auch die körperliche Gesundheit, stark leiden. Albträume, Bauchschmerzen und Panikattacken waren der Höhepunkt, an dem ich entschieden habe, diese Firma zu verlassen
Kommunikation
Hier muss ich unterscheiden.
Kommunikation bzgl. Meetings: Gut - es gibt viele Meetings, bei denen man sich gegenseitig updatet.
Allerdings artet die "Kommunikation" hier in ein absolutes Mikro-Management aus. Wenn man selbstständig agiert um effektiver zu arbeiten, bekommt man nicht selten ein auf den Deckel. Hier ist meiner Meinung nach die Angst bei den Vorgesetzten sehr groß, etwas nicht mehr unter Kontrolle zu haben.
Kommunikation untereinander: Zumindest in meiner damaligen Abteilungen nicht wirklich vorhanden, allerdings nur solange die Teamleads im Raum waren. Sind sie raus wurde direkt auch miteinander geredet.
Kollegenzusammenhalt
Eine Zusammenarbeit mit anderen Kollegen oder Abteilungen ist möglich, zieht sich jedoch auch wieder durch das Mikro-Management unnötig in die Länge.
Leider habe ich immer das Gefühl, das alles sehr oberflächlich, von oben herab oder nicht wirklich ehrlich ist.
Wenn ich z.B. in Team-Meetings meine Meinung oder Kritik geäußert habe, stand ich jedes Mal alleine da. Erst im Nachhinein, wenn die Team-Leads aus dem Raum waren, habe ich Zustimmung von anderen Kollegen erhalten. Das sagt sehr viel aus.
Work-Life-Balance
Es steht zwar überall "Flexible Arbeitszeiten", aber ich habe noch nie etwas unflexibleres als dort erlebt. Wenn man auch nur eine halbe Stunde früher gehen muss, muss alles doppelt und dreifach abgesprochen werden. Wenn man pünktlich Feierabend macht, wird man komisch von der Seite angeschaut und auch Sätze wie "Pass auf dass dich die Geschäftsführung nicht sieht." - Obwohl man offiziell seine Stunden voll hat, hatte man ein schlechtes Gewissen gemacht bekommen, wenn man in den verdienten Feierabend geht.
Im Bewerbungsgespräch versprochene HO-Tage während der Probezeit sind plötzlich nicht mehr möglich, weil es unfair den anderen gegenüber ist, obwohl im gleichen Team jemand HO-Tage während der Probezeit hat.
Vorgesetztenverhalten
Ein Wort: Katastrophal.
Ich fasse zusammen:
- Die Platzierung der Arbeitsplätze der GF direkt an den Toiletten verängstigt viele Mitarbeitende während der Arbeitszeit zur Toilette zu gehen
- Richtungswechsel alle paar Wochen
- Kontrollzwang/Mikro-Management
- Unehrlichkeit - habe einige Male ins Gesicht gelogen bekommen von Team-Lead, GF und auch HR
- Kritikunfähig
- Fehler aus den eigenen Reihen werden unter den Teppich gekehrt
- Fähnchen in den Wind hängen, wie es gerade passt
- Unangebrachte Kommentare "Wer FeelGood will soll zur AOK gehen" / "FeelGood verdienen nur die TopPerformer"
- Fragwürdige Werte (Sätze wie "Eigentlich ist mir egal um was es (auf den Konferenzen) geht, ich will einfach nur der bekannteste Hund der Branche werden." sollten in einer Pflegeberatung nicht fallen.)
Auch wenn man Experte auf seinem Gebiet ist, weiß der Vorgesetzte immer alles besser, dass man sich schlecht fühlt. Kriegt dann aber eine Top Performer Urkunde weil man das tut, was der Vorgesetzte will.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben in meinem Bereich waren vielfältig und interessant. Ich liebe es mich in neue Themengebiete reinzufuchsen, Verantwortung zu übernehmen und Projekte zu koordinieren. Durch das Mikro-Management ist das leider nur bedingt möglich und man ist letzten Endes doch sehr eingeschränkt und macht eigentlich nur das, was die Vorgesetzten vorschlagen/wollen.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich eigentlich schwer bewerten, da es keine "älteren Kollegen" gibt. Was meiner Meinung nach damit zusammen hängt, dass man sich hier das junge Alter und die Unerfahrenheit zu Nutzen macht. Viele Dinge der Geschäftswelt weiß man und traut man sich erst mit etwas Erfahrung. Studierende machen dagegen recht wenig Aufwand oder Aufstand.
Arbeitsbedingungen
Moderne, technische Ausstattung an den Arbeitsplätzen, die EDV-Abteilung kümmert sich ganz lieb um alle Anliegen.
Bei der Belüftung und Licht-Situation besteht Nachholbedarf.
Mit der monatelangen Raum-"Feuchtigkeit" von 15% habe ich noch immer zu kämpfen.
Durch die Baustelle direkt nebenan ist es sehr laut und vibriert teilweise so stark, dass die Tische wackeln. Kopfschmerzen ahoi!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Betriebsrat wurde von der GF verhindert, die daraufhin prompt ein zweites Unternehmen gründet, welches zum Ziel hat weitere Betriebsräte zu verhindern.
Das ist meiner Meinung nach absolut fragwürdig.
Es wird sich mit einem "Belegschaftsausschuss" geschmückt. Das alleinige Bestimmungsrecht liegt jedoch immer noch beim GF.
"New Work" sollte man hier besser nie erwähnen.
Gehalt/Sozialleistungen
Leider ist das "transparente" Gehalt sehr willkürlich. Ein Trainee, der frisch aus dem Studium ohne Berufserfahrung kommt, verdiente genau so viel wie ich mit 10 Jahren Berufserfahrung. Die Begründung: "Sie sollen mal Führungskraft werden." - So kann man seine MA auch demotivieren.
Ansonsten gibt es einen Zuschuss zum Deutschlandticket oder der Garage (muss dann aber versteuert werden!).
Image
"Nach außen hui, innen pfui." - Ich glaube das trifft es ganz gut.
Am Anfang wirkt alles mega cool und hip. Nach einigen Monaten fängt die Fassade an zu bröckeln und man bekommt das wahre Gesicht zu sehen.
So viele der Mitarbeitenden sind unzufrieden und reden schlecht. Aber niemand traut sich öffentlich seine Meinung zu sagen weil "sich eh nichts ändert".
Die nach außen getragenen Werte werden nicht gelebt.
Karriere/Weiterbildung
Kommt drauf an wie man das definiert.
Weiterbildungen werden zwar angeboten, aber kaum wahrgenommen, da diese meist mit einer Bindung ans Unternehmen einhergehen.
Es gibt "Top Performer"-Urkunden, die als Motivation dienen und in der Beratung als Kriterium gelten für eine Beförderung.
Leider wird hier nicht drauf geachtet, wie "ehrlich" diese Top Performer Urkunden verdient sind.
Es werden die belohnt, die mitziehen, egal wer darunter leidet.