Besser nicht!!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Außer, dass das Büro gut von zuhause aus erreichbar war, fällt mir tatsächlich wenig ein zu dieser Rubrik.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Seit der Insolvenz Anfang des Jahres ist man bemüht, mit deutlich weniger Mitarbeitern das gleiche Volumen zu stämmen. Dabei werden ganze Standorte regelrecht sauer gefahren, und die Beschwerden der Kunden über die mal um mal katastrophale Dienstleistung häufen sich. Es wird immerzu nach Schuldigen gesucht, anstatt dass mal die Strategie kritisch hinterfragt wird (absolutes Tabu!). Immer sind alle anderen zu doof dafür, anstatt dass man mal selbst in den Spiegel schaut. Es muss nur ein weiterer Großkunde den Vertag aufkündigen, und schon steht die nächste Insolvenz ins Haus. Am Ende geht das Unternehmen an seiner eigenen Arroganz zugrunde.
Verbesserungsvorschläge
Trennt Euch von verlustbringenden Verträgen, und fokussiert die vorhandenen Ressourcen auf eine gute Performance bei den „Cash Cows.“ Hört auf die Vorschläge der Mitarbeiter, statt immer nur aus dem Elfenbeinturm heraus zu verfügen, und Euch dann zu beklagen, es würde nichts richtig umgesetzt. Kommuniziert offen und wertschätzend. Hört auf mit dem ewigen Mikromanagement in der Dauerschleife, das raubt den Teams jegliche Eigendynamik. Bevor Ihr noch mehr Geschäft dazukauft, kümmert Euch erstmal um die Basics. Hört auf, dauernd Angst und Schrecken zu verbreiten - der hohe Krankenstand sollte bei der Führungskultur eigentlich niemanden mehr überraschen. Daraus einen Kündigungsgrind abzuleiten, ist einfach nur unverschämt und unanständig.
Arbeitsatmosphäre
Das Klima als angespannt zu bezeichnen, wäre noch untertrieben…
Kommunikation
Scheint tatsächlich nicht erwünscht, es sei denn, es soll abgemahnt werden. Townhalls? Fehlanzeige!
Kollegenzusammenhalt
Man weiß bereits nach kurzer Zeit nicht mehr, wem man noch vertrauen kann.
Work-Life-Balance
… gibt man am Empfang ab. 12-Stunden-Tage, nur weil der Vorgesetzte im Fernen Kanada weilt und Telkos daher erst spät starten können…
Vorgesetztenverhalten
Wenn man jemanden entlässt mit der Bemerkung, „Ich hätte mir die Zusammenarbeit anders vorgestellt,“ dann sollte man vorher mal klargestellt haben, wie man sich ebendiese eigentlich vorstellt…
Interessante Aufgaben
Na ja, vom Bereichsleiter zum Teamleiter degradiert zu werden, und das mit einer Aufgabe, für die man über keinerlei Vorkenntnisse verfügt… in der Tat, das kann man als „interessant“ bezeichnen.
Gleichberechtigung
Es arbeiten Frauen dort, auch in Leitungsaufgaben, aber bei dem Chauvinismus, den männliche Kollegen und Vorsetzte an den Tag legen, habe ich mich ernsthaft gefragt, warum die sich das antun.
Umgang mit älteren Kollegen
Vor der Gruppe vom Chef angegangen und niedergemacht zu werden, davon bleibt dort weder Jung noch Alt verschont. Lediglich einige Wenige, welche eine berufliche Vergangenheit bei einem namhaften deutschen Fernmeldeunternehmen eint, scheinen vor Kritik immun zu sein.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeit am Stammsitz wird zugleich als Büro und als Lagerhalle genutzt. Für Inspiration sorgt der Blick aufs Siebengebirge vom Parkplatz aus.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Aktiv wird diesbezüglich nichts getan, nicht mal eine ordentliche Mülltrennung.
Gehalt/Sozialleistungen
Schlecht. Und das schreibe ich als Führungskraft. Wie die CC-Agenten das zum Mindestlohn aushalten, ist mir schleierhaft.
Image
Unterirdisch, wenn man das Feedback der Kunden zugrundelegt.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt Schulungen für die CC-Agenten, bevor sie für bestimmte Kunden eingesetzt werden. M.W. war‘s das aber. Zu Dingen wie Softskills, Führung, oder fachlichen Themen gibt es keine Weiterbildungsmaßnahmen.