unprofessionell in jeglicher Hinsicht, keine Empfehlung
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Mittagessen wird bezuschusst
- kostenloses Wasser
- Einstempeln per Handy App
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
siehe einzelne Punkte. + Schulbücher werden nicht übernommen.
Verbesserungsvorschläge
- Homeoffice Möglichkeit auch an einzelnen Tagen für Azubis einrichten
- Besser eingerichtete Azubi-Arbeitsplätze
- mehr Mitbestimmungsrecht (und v.a. Gewichtung) im Ausbildungsplan
- Kommunikation + Umgang mit Mitarbeitern als Seminar für alle 1x/Jahr ( ein Knigge Kurs kann auch nicht schaden, denn ein freundliches Guten Morgen tut niemandem weh und erhöht nachweislich die Zufriedenheit im Betrieb)
- keine geteilte Geschäftsleitung
- Teamleiterposten überdenken und besser geeignete Kandidaten hier einsetzen
- Übernahme der viel zu hohen Schulbuchkosten
Die Ausbilder
Ich habe mich von Anfang an im Stich gelassen gefühlt von meinem Ausbilder. Ich hatte genau 1 Woche Einarbeitung, bevor ich 2 Wochen am Stück komplett allein in der Abteilung gelassen wurde. Das System durfte ich mir auch selbst beibringen und oftmals kamen Floskeln wie ,,findest du schon ne Lösung für'', wenn man keine Lust hatte, zu helfen.
Allgemein empfand ich den Umgang zwischen Ausbilder und Azubis recht kühl und distanziert. Wirkliches Interesse an unserer Ausbildung bestand in meinen Augen nicht, zudem war unser Ausbilder in 9 von 10 Fällen nicht erreichbar oder an seinem Arbeitsplatz, was in einigen Situationen (vor allem während der Kurzarbeit) nicht hilfreich war.
Nach jedem einzigen Krankheitstag gab es für alle Azubis ein ''BEM-Gespräch'', was per Definition schon nicht stimmte. Die als BEM-Gespräch getarnte Unterredung war in der Praxis in jedem Fall ein Rückkehrgespräch, dessen Inhalt ich hier nicht preisgeben durfte, weil das Unternehmen Kununu aufgefordert hat, dies zu löschen.
Spaßfaktor
Im Grunde würden die Aufgaben in der jeweiligen Abteilung sicherlich mehr Spaß machen, wenn man nicht permanent konfrontiert wäre mit absolut mangelhafter Kommunikation. Dies betrifft nicht nur die Führungsebene, sondern zieht sich durch jede Abteilung, was auch dazu führt, dass peinliche Situationen vor Kunden/Lieferanten vorprogrammiert sind, die mit Leichtigkeit zu vermeiden gewesen wären.
Die Arbeitsbelastung, die in einigen Bereichen durch eine einzige besetzte Stelle ertragen wird, ist nicht tragbar. Die Geschäftsleitung gibt sich hier wenig Mühe, den Zustand zu ändern und bedient sich lieber leerer Versprechungen über offene Arbeitsstellen, die schlussendlich doch wieder gestrichen werden, je nach Tageslaune.
Aufgaben/Tätigkeiten
Es gibt Ausbildungspläne, wer wann in welcher Abteilung eingesetzt wird, allerdings muss man damit rechnen, dass das so nicht zutreffen wird.
Angestellte haben höhenverstellbare Schreibtische, die auch im Stehen genutzt werden können, ergonomische Drehstühle, kabellose Mäuse, Fußstützen etc. Als Azubi erwartet man hier einen nicht höhenverstellbaren Schreibtisch. Für mich war es nicht möglich, eine optimale Sitzhöhe einzustellen, dass ich sowohl mit den Füßen auf den Boden komme als auch meine Schultern entspannt bleiben konnten beim Arbeiten.
Die Bildschirme der Azubis werden teilweise durch direkte Sonneneinstrahlung überblendet, sodass man Schwierigkeiten hat, alles zu erkennen und Kopfschmerzen durch die permanente Blendung bekommt (in diesem Büro gibt es keine Verdunklungsrollos).
Wirklich Schlimm finde ich allerdings, dass die Ausbildungsabteilungen Finanzbuchhaltung und Personal überhaupt nicht angeboten werden, die für mich in diesem Ausbildungsberuf eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen.
Variation
Im Grunde wechselt man von Abteilung zu Abteilung und lernt da auch immer wieder Neues. Innerhalb einer Abteilung sind die Aufgaben natürlich recht begrenzt und werden routinemäßig abgearbeitet, was man wissen sollte, wenn man einen Bürojob annimmt.
Durch die Kurzarbeit ist es ein ständiger Wechsel von absoluter Flaute zu absoluter Überlastung.
Diese Zeit wäre perfekt gewesen, um sich als Ausbilder Zeit für Azubi-Projekte zu nehmen, interne Produktschulungen anzubieten oder anderweitige Aufgaben für Azubis zu finden, die sich nicht dem Schema Arbeitsbeschaffungsmaßnahme bedienen. Das würde allerdings auch ein Mindestmaß an Interesse am Ausbildungsniveau voraussetzen, welches hier nicht geboten wird.
Respekt
Mit den Kollegen im Büro versteht man sich auch als Azubi sehr gut. Es gibt einige Personen, die einen tatsächlich wie einen normalen Menschen respektvoll und freundlich behandeln. Andere wiederum könnten die Nase nicht höher tragen im Umgang mit Azubis (fehlendes Grüßen, im beruflichen Kontext keine Antwort erhalten, fehlende Kommunikation etc.).
Generell ist mir aufgefallen, dass recht offen schlecht übereinander geredet wird in jeder Position. Es kam nicht nur einmal vor, dass ich an einem offenen Büro oder in der Kantine vorbeigelaufen bin und dabei mitbekommen habe, wie sich auch Vorgesetzte über Azubis geäußert haben mit teilweise sogar falschen Anschuldigungen, die meiner Meinung nach zur reinen Steigerung des eigenen Selbstwerts erfunden wurden.
Dass der Betrieb meine Bewertung hier löschen lassen wollte, spricht dabei für sich. Ich würde mir wünschen, dass der Betrieb die freie Meinungsäußerung beruflich und privat respektieren könnte.
Karrierechancen
Karrierechancen hat man hier, so weit ich es beurteilen kann nur, wenn man sich im inneren Kreis befindet. Gewinnt man die Gunst der Führungskräfte nicht oder eher: ausschließlich im beruflichen Kontext, ist eine Beförderung oder Weiterbildung unwahrscheinlicher. Dies wurde mir auch durch langjährig angestellte Kollegen bestätigt, die meiner Meinung nach eher für Posten wie Teamleiter und Ausbilder in Frage kämen.
Arbeitsatmosphäre
Die Azubis unter sich haben ein sehr gutes Arbeitsklima. Auch in den einzelnen Büros versteht sich jeder gut mit seinen Kollegen.
Die Arbeitsatmosphäre ist im Generellen eher mittelmäßig katastrophal aus folgenden Gründen:
- fehlende Kommunikation -> höhere Arbeitsbelastung und Frustration
- emotional instabiles Verhalten der Geschäftsführung -> spontane Fehlentscheidungen, inadäquate Wortwahl und Tonfall (ggü Mitarbeitern und Kunden/Lieferanten), schlechte Mitarbeiterführung durch fehlende Sozial- und Kommunikationskompetenzen
- kein soziales Miteinander -> Gerüchteküche brodelt, Dramen über Dramen, permanente Schuldzuweisungsversuche in beruflich angespannten Situationen
Die Liste könnte noch ausgeführt werden.
Ausbildungsvergütung
Die Bezahlung erfolgte in meiner Zeit im Unternehmen stets pünktlich und korrekt. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist angemessen, allerdings gibt es hier kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld, wie in anderen Betrieben üblich.
Arbeitszeiten
Es gibt die Möglichkeit zu flexiblen Zeiten zu arbeiten. Die Kernarbeitszeiten sind 9 - 15 Uhr.
Homeoffice-Möglichkeiten gibt es für alle - außer Azubis. Hier sehe ich den größten Kritikpunkt. Wieso wird hier unterschieden? Es gibt einige Tage, an denen Azubis komplett auf sich gestellt sind und alleine im Büro sitzen. Genau die gleiche Arbeit könnte ich auch an wenigen Tagen, an denen es sich ergibt aus personeller oder gesundheitlicher Situation heraus von Zuhause aus erledigen und würde dadurch deutlich entlastet werden.
Einige Betriebe sind der Meinung, Homeoffice würde Azubis unproduktiver machen, in meinen Augen ist dies allerdings nicht der Fall. Im Büro wird man relativ häufig als Azubi von seiner aktuellen Aufgabe abgezogen, um ''Ausdruck musste ich löschen, fand der Geschäftsführer nicht passend'' - Botengänge/Aufgaben zu erledigen und kann sich so weniger auf die eigentlichen Inhalte, die man im Zuge der Ausbildung erlernen sollte, konzentrieren. (als Input, auch wenn Verbesserungsvorschläge nicht gern gesehen werden in diesem Unternehmen)