Viel Potenzial aber bei der aktuellen Entwicklung schaufelt man sich sein eigenes Grab…
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Potenzial ist zweifelsohne vorhanden. Auch die Mitarbeiter haben über die vergangenen Jahrzehnte gezeigt wie man das Unternehmen voranbringt oder zumindest trotz noch so vieler Fehltritte über Wasser hält. Der Zusammenhalt zwischen den Kollegen und das Arbeitsklima unter diesen sind der Hauptgrund für einen Verbleib meinerseits. Viele AN identifizieren sich nach wie vor mit dem UN und wollen nur das Beste für die Firma. Mit diesen Voraussetzung kann die Wende eingeleitet werden aber das muss zeitnah passieren!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Man erkennt wahre Potenziale nicht und versucht trotz jährlicher Einbußen an Mitarbeitern ein enormes Wachstum zu ermöglich. Diese Dinge gehen nicht Hand in Hand miteinander. Man läuft Gefahr ein gewaltiges Potenzial, welches man durch seine Flexibilität im Markt besitzt zu verspielen, weil man nicht beginnt sich endlich die richtigen Fragen zu stellen. Die Ausrichtung des UN wechselt sich öfter als manche Menschen ihre Unterhosen. Die Geschäftsleitung kann morgens aufwachen und beschließen A zu machen, ist allerdings nach dem Frühstück schon bei D angekommen. Tochterunternehmen und Vertriebspartner werden als Stars angesehen und bekommen nahezu jeden Wunsch von den Lippen abgelesen. Für diese steht Geld in Hülle und Fülle zur Verfügung und ihnen gegenüber wird die Lage der Firma immer als rosig beschrieben. Ist man jedoch ein Bestandteil des Hauptstandortes erkennt man wie schlecht es wirklich um das Grundgerüst steht. Brechen hier über die kommenden Jahre weitere Elemente aus besagtem Gerüst wird das UN nicht mehr zu retten sein. Kurz und prägnant lassen sich die Probleme nicht beschreiben und man sollte die in dieser Bewertung aufgeführten Punkte genaustens lesen. Man könnte noch viel mehr zu jedem Punkt schreiben aber es sprengt den gesamten Rahmen.
Verbesserungsvorschläge
Die Geschäftsleitung muss endlich aufwachen! Es wirkt als hätte die CEO ihre Prioritäten in den letzten Monaten eher auf das IHK Präsidium des Standortes Aschaffenburg ausgerichtet als auf das Familienunternehmen. Hinzu kommen ständige Auslandsreisen zu Tochterunternehmen, deren Weiterentwicklungen sicherlich wichtig sind, wodurch man aber die Übersicht über das Herzstück der Firma verliert, nämlich den Hauptsitz in Wiesthal. Die hohe Fluktuationsrate in den letzten Monaten sollte eigentlich ausreichend Denkanstoß geben, denn wie bereits unter dem Punkt „Karriere / Weiterbildung“ erwähnt, sind die nahezu 20 ausgeschriebenen Stellen nicht auf den angepriesenen Wachstum zurückzuführen, sondern auf die Unzufriedenheit langjähriger Mitarbeiter. Hinzu kommen Bereichsleiter welche die Momentaufnahmen in regelmäßigen Abständen beschönigen, ohne auf die wahren Probleme aufmerksam zu machen. Wahrscheinlich bangen diese selbst um ihren Job da WENZEL bekannt dafür ist die Karten neu zu mischen, ohne vorher der eigentlichen Ursache für die schlechte Hand auf den Grund zu gehen (Five Card Draw spielt sich nicht wie Texas Hold‘em). Man muss aufhören Fake Bewertungen auf Kununu zu erstellen und auf die hier hervorragend eingeschätzten Rezessionen eingehen, bevor es kein UN mehr zu bewerten gibt!
Arbeitsatmosphäre
Arbeitskollegen sind wie in mehreren Bewertungen erwähnt das Beste am UN (Dazu mehr unter „Kollegenzusammenhalt“). Generell herrscht zwischen „gleichgestellten“ Kollegen angemessener Respekt und man fühlt sich akzeptiert. Was den Umgang der Geschäftsleitung mit den AN angeht ist dieser größtenteils auch respektabel. Ausnahmen gibt es dennoch da eine Wertschätzung (Wichtig: je nach Geschäftsführer!) quasi nicht vorhanden ist. In Versammlungen wird oft von der großen Familie gesprochen, die man doch sei und da einem das Personal wichtig ist, stellt man kleinere Veranstaltungen wie ein Sommerfest oder einen Weihnachtsmarkt auf die Beine. Ich schätze auch sehr dass man den AN etwas bieten möchte. Jedoch haben die Umstände oft einen bitteren Beigeschmack. Für den Weihnachtsmarkt wurde beispielsweise die Ausgabe von Waffeln verkündet. Der Waffelteig sollte hierbei jedoch durch Spenden der AN zur Verfügung gestellt werden. Quasi: Sorgt selbst für Verpflegung oder ihr habt Pech. Ich verstehe gewissermaßen den Hintergedanken, da man wohl keinen AN für die Zubereitung abstellen möchte. Die doch sehr geringen Kosten für Teig für ein ach so stabiles UN lassen aber so manch Rückschlusse ziehen.
Kommunikation
Das UN preist in ausgeschriebenen Stellen „flachen Hierarchien“ und „kurze Entscheidungswege“ an. Ich war noch nie in einem größeren UN (> 500 Mitarbeiter) beschäftigt aber bin mir ziemlich sicher, dass Entscheidungen dort auch nicht länger dauern als hier. Sie kennen das Kinderspiel „stille Post“? Dann kennen sie die interne Kommunikationsweise dieses AG. Sollten diverse Abteilungen Fragen an Endkunden haben, kontaktieren diese nicht einfach direkt, sondern gehen den Weg über sämtliche Zwischenstellen. Möglicherweise wird einem verboten mit dem Endkunden direkt zu sprechen. In meiner Abteilung gibt es diese Regelung jedoch nicht und ich spreche Fragen direkt bei dem Endkunden an, ohne im Normalfall direkten Kontakt mit diesen zu haben. Noch problematischer wird die Sache allerdings wenn das beschriebene Problem nicht nur beim Endkunden, sondern auch mit Tochterunternehmen und Vertriebspartnern auftritt. Obwohl man zu gut deutsch „zusammen in einem Boot sitzt“, gestaltet sich die Kommunikation genauso schwierig und durch die oben erwähnten Zwischenstellen bei der Absprache, installiert man gezielt zusätzliche Fehlerquellen und verlangsamt den Prozess.
Kollegenzusammenhalt
Einer der mit Abstand größten Pluspunkte des UN. Besonders innerhalb der Abteilung ist der Zusammenhalt sehr groß. Man kann sich quasi blind auf seine Abteilungskollegen verlassen und kann immer um Hilfe bitten. Ein wenig anders sieht das zwischen den Abteilungen aus. Hier kommt es gelegentlich zu Blockaden wie man es sicher auch aus anderen UN gewohnt ist. Die in einem weiter oben genannten „Drückeberger“ gibt es hier und da, wodurch diese Probleme entstehen. Dennoch wird auch zwischen den Abteilungen Hand in Hand gearbeitet, um eine Lösung zu finden wenn die Zeiten schwierig sind.
Work-Life-Balance
Auch hier wird gerade in den Sozialen Medien das Thema „4-Tage-Woche“ aufs bitterste ausgeschlachtet. Nahezu einmal im Monat erscheint ein Artikel im Intranet von unterschiedlichen Autoren, welche die Geschäftsleitung bezüglich dieses Themas interviewen. Dennoch liest sich nicht überall, dass die 4-Tage-Woche nur auf bestimmte Abteilungen im UN angewandt wird. Für andere Abteilungen wurde das Konzept „4+1“ erarbeitet, was einen Tag Homeoffice die Woche ermöglicht. Was bei anderen UN bereits der normale Standard ist wird bei WENZEL als bahnbrechende Innovation beschrieben. Dieser eine Tag Homeoffice soll quasi die Differenz zwischen den 4 und 5 Tagen Arbeit je Woche „ausgleichen“. Dennoch ist es auch für Leute mit der 4-Tage-Woche möglich von zuhause aus zu arbeiten und das sogar mehr als einmal pro Woche! Wie das geregelt ist, basiert hauptsächlich auf Vorgabe von Teamleitern. Wenn man also Glück hat arbeitet man im Modell der 4-Tage-Woche und genießt dennoch mehrere Tage HO die Woche. Haben Sie Pech kämpfen sie im 4+1 Modell im 4+1 um jeden Tag HO die Woche.
Vorgesetztenverhalten
Im Laufe der Jahre habe ich bei Wenzel verschiedene Stellen begleitet und hatte hierbei noch nie ein Problem mit meinem direkten Vorgesetzten / Teamleiter / Bereichsleiter. Der Umgang miteinander war hierbei in meinen Bereichen stehts respektvoll und angenehm. Man merkt gelegentlich, dass einen der direkte Vorgesetzte in Punkten wie zum Beispiel Gehaltserhöhungen unterstützen möchte aber ihm schlichtweg die Hände gebunden sind oder besser gesagt von höherer Instanz die Handschellen angelegt wurde. Zum Verhalten von Geschäftsleitung gegenüber Bereichsleitern; Teamleitern und normalen AN habe ich bereits unter dem Punkt Arbeitsatmosphäre etwas geschrieben.
Interessante Aufgaben
Davon gibt es durchaus viele, denn bei WENZEL ist kein Projekt bzw. Auftrag wie das / der andere. Dieser Punkt macht das UN zu einem soliden Anbieter im Markt, welcher explizit auf Kundenwünsche eingehen kann und durch seine Flexibilität einiges an Potenzial vorzuweisen hat. Das Know-How des AN erweitert sich quasi im Vorbeigehen, da man oft ins kalte Wasser geworfen wird und zusehen muss wo man bleibt. Man wird intern zum direkten Ansprechpartner für zukünftige Vorgänge dieser Art, da man schon einmal solche Aufgaben begleitet hat, wodurch sich das alltägliche Pensum erhöht. Das Gehalt bleibt jedoch trotz zusätzlicher Mehrarbeit & steigenden Qualifikationen oft gleich, da neu angereichertes Wissen schlicht nicht wahrgenommen oder gekonnt ignoriert wird.
Gleichberechtigung
In Bezug auf die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern lässt sich nichts Negatives sagen. Hin und wieder ploppen „alte Weltbilder“ (wenn man diese so nennen mag) bei diversen Kollegen auf, aber diese sind weit davon entfernt, dass ich sagen würde es handelt sich in irgendeiner Form um Diskriminierung oder ähnliches. Gleichberechtigung beim Gehalt halte ich dahingehend für absolut unangemessen verteilt bzw. eingestuft, wie ich es auch schon in weiter oben genannten Punkten aufgezeigt habe. Aber um ein angemessenes Konzept für den Leistungsnachweis zu entwickeln, müsste die Personalabteilung zusammen mit den Teamleitern ja wirklich etwas erarbeiten. Ein Unterfangen welches schlichtweg nicht vorstellbar ist.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich zähle mich persönlich noch nicht zu den „älteren Kollegen“ und weiß auch nicht ab welchem Alter man von diesen Reden könnte. Prinzipiell lässt sich sagen, dass man bei WENZEL aufgrund seiner Erfahrung in vergangen Projekten und branchenbasierendem Know-How seine Kollegen immer wertschätzt. Das Alter spielt hierbei nach meinen Erfahrungen keine Rolle.
Arbeitsbedingungen
Beginnen wir bei den Räumlichkeiten. Diese sind bereits mehrere Jahre veraltet und sollten dringen vollständig umgestaltet werden. Ungezieferplagen, herunterstürzende Deckenelemente, kaputte Schreibtischstühle und Heizungen die grundsätzlich im Sommer auf Hochtouren laufen und im Winter gar nicht erst anspringen. Bei der Arbeitszeit gibt es wie auch weiter oben erwähnt verschiedene Modelle, welche aber beinahe ausgelebt werden wonach dem Vorgesetzten gerade der Sinn steht. Überstunden werden ordnungsgemäß dokumentiert und können abgefeiert werden. Stress ist in den meisten Fällen vorprogrammiert. Das liegt vor allem daran, dass die Aufgaben meistens verspätet auf dem Schreibtisch landen und am besten schon gestern hätten erledigt werden müssen. Erwartungshaltungen von Mehrarbeit zur vollsten Zufriedenheit sind nicht selten und sorgen auch bei vereinzelten Mitarbeitern zu ersten Anzeichen eines Burnout-Syndroms. 2 Sterne vergebe ich nur deshalb weil ich glaube dass man mit der 4-Tage-Woche und der Möglichkeite von Homeoffice prinzipiell den richtigen Weg eingeschlagen hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zu diesem Punkt kann ich nicht sonderlich viel sagen. Ziel ist es, bis 2040 beim CO2‐Ausstoß vollständig klimaneutral zu sein. Inwieweit die bis jetzt veröffentlichen Zahlen der Wahrheit entsprechen, wage ich aufgrund in der Vergangenheit unveröffentlichter Statistiken basierend auf „zu schlechten Werten“ in Frage zu stellen. Generell ist dieses Anstreben natürlich vorbildlich aber wahrscheinlich mehr extrinsisch als intrinsisch motiviert.
Gehalt/Sozialleistungen
Bei dem Gehalt muss man zwischen den ausgeübten Stellen unterscheiden. Für Führungspositionen, welche fast ausschließlich mit externen Bewerbern besetzt werden (dazu in einem weiter unten aufgeführten Punkt mehr), scheut sich der AG nicht Geld in die Hand zu nehmen. Generell sind nach obenhin nur wenige Grenzen gesetzt. Anders sieht das aber oftmals bei Fachkräften ohne direkte Weisungsbefugnis aus. Besonders Mitarbeiter, welche seit mehreren Jahren in dem Unternehmen beschäftigt sind und bei denen es sogar scheint, als würden sie sich direkt mit der Firma identifizieren, müssen händeringend um ein vernünftiges Gehalt kämpfen. Wer seinem Vorgesetzten hier nicht direkt das Messer auf die Brust setzt, hat keine Chance etwas zu bewirken. Bei einer Verhandlung wird oftmals auf eine zuvor verkündete allgemeine Lohnerhöhung verwiesen, wodurch man viele Anfragen direkt abblocken kann. Nun könnte man meinen das allgemeine Lohnerhöhungen ja nichts Schlechtes sind und es sich hierbei um „meckern auf hohem Niveau“ handelt. Allerdings schmälert es die Wirkung & Wertschätzung, wenn diverse „Drückeberger“ Jahr für Jahr denselben prozentualen Anstieg wie härter arbeitende Kollegen eintüten.
Image
Wie auch in einer anderen Bewertung beschrieben wurde, betreibt WENZEL erstklassiges Social Washing. In den sozialen Medien oder auch bei der Presse wird sich selbst als Top Arbeitgeber verkauft. Von den hier verfassten Fake Rezessionen mal abgesehen. Dennoch ist nahezu allen Einwohnern nahe dem Hauptstandort, welche nicht beim UN beschäftigt sind, bewusst was die Firma doch für ein schlechtes Image vorzuweisen hat. Regelmäßige AN die das UN verlassen, Gerüchte über Kurzarbeit und Investoreneinstiege um den Verbleib zu sichern oder die oben beschriebene schlechte Bezahlung machen den AG zu einer schlechten Anlaufstelle. Obwohl die Geschäftsleitung direkt in der Nähe des Hauptstandortes verwurzelt ist und ein gutes Netzwerk pflegt, scheint diese das beschriebene Image nicht wahrzunehmen und lebt weiterhin in einer Traumvorstellung eines perfekten Arbeitgebers. Dieses Image konnte WENZEL wohl vor einigen Jahren mal erfüllen aber hat diesen Ruf lange hinter sich gelassen. Langjährige Mitarbeiter berichten häufig von den glorreichen Zeiten des Gründers in denen sie stolz waren für diesen zu arbeiten.
Karriere/Weiterbildung
Eine Karriere bei WENZEL einzuschlagen ist möglich, wenn der Wind zu besagtem Zeitpunkt einmal richtig steht. Es gibt durchaus Mitarbeiter welche intern aufgestiegen sind und nun namhafte Positionen begleiten. Allerdings ist das alles andere als die Regel. Potenziell aufsteigende Stellen, für welche man auf dem Papier geeignet ist, werden grundsätzlich nicht intern ausgeschrieben. Zum aktuellen Zeitpunkt befinden sich auf Jobbörsen wie Xing, Stepstone oder auch LinkedIn 19 (in Zahlen neunzehn!) ausgeschriebene Stellen. Im Firmeninternen Intranet oder am schwarzen Brett ist jedoch, trotz der auf der Startseite angepinnten Spalte „Stellenausschreibungen“, keine einzelne zu finden. Natürlich handelt es sich bei den 19 beschriebenen Stellen nicht ausschließlich um Aufstiegs- bzw. Karrieremöglichkeiten aber auch diese enorme Zahl basiert nicht darauf, dass das UN wie gerne in Personalversammlungen betitelt „wachsen möchte“. Eine Aussicht auf Entwicklung wird einem. Deshalb versuchen einige Kollegen die Karrierestufe bei einem anderen AN weiter zu erklimmen.