RAL 7021 prägt nicht nur das Corporate Design
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen und die Büros
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
RAL 7021 findet man nicht nur im Corporate Design, sondern z.B. auch in den Arbeitsverträgen, in denen geschrieben stand, dass eventuell abzuleistende Überstunden durch das Gehalt abgegolten seien. Weitere Beispiele möchte ich hierzu nicht anfügen, wären aber zahlreich vorhanden.
Allgemein ist negativ anzumerken, dass der Einsatz der Mitarbeiter für die Firma in keinem Gleichgewicht zum Einsatz der Firma für die Mitarbeiter stand. Bei jeder Gelegenheit wurde zu Ungunsten der Mitarbeiter entschieden. Der ehrliche Firmenslogan würde meiner Meinung nach lauten: Wem es nicht passt, der kann JA jederzeit gehen.
Anmerken möchte ich, dass meine Aussagen bewusst in der Vergangenheitsform geschrieben sind und theoretisch mittlerweile nicht mehr aktuell sein könnten.
Verbesserungsvorschläge
Generelles Loslassen von den veralteten Ansichten der Geschäftsführung. Eine Firma lebt von den guten Mitarbeitern. Diese müssen langfristig gebunden werden. Dies gelingt nicht mit der von Rädlinger gelebten Mentalität.
Arbeitsatmosphäre
Gereizt durch willkürliche Entscheidungen in der Führungsetage
Kommunikation
Flurfunk meist schneller als die offizielle Mitteilung, teilweise blieben letztere aber ganz aus
Kollegenzusammenhalt
Durch die mitarbeiterunfreundlichen Rahmenbedingungen wurde der Zusammenhalt im Team gestärkt. Dieser Zusammenhalt im Team war das Einzige, das die Mitarbeiter von der Kündigung abhielt. Man versuchte nicht selten mit Humor den Führungsstil der Geschäftsführung und die Arbeitsumstände ertragen zu können.
Work-Life-Balance
Nicht vorhanden!
Dass man sich als Mitarbeiter von Rädlinger auf Werbeplakate des Unternehmens Sprüche von der super Vereinbarkeit von Familie und Beruf ansehen muss, ist nichts anderes als eine Frechheit. Es war praktisch keine Gleitzeit vorhanden, nur theoretisch. Aufgebaute Überstunden wurden am Ende jeder Woche gelöscht. Man arbeitete also nach den 40h unentgeltlich. Da man kein Überstundenkonto hatte, konnte man faktisch keine Privattermine unter der Woche wahrnehmen, weil man die nicht erreichten 40h nicht ausgleichen konnte.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten war tadellos. Die Zusammenarbeit stets respektvoll und bemüht entgegenkommend. Eingeschränkt wurde das Bemühen aber meist durch die Ansichten der Geschäftsführung.
Interessante Aufgaben
Der Innovationsgrad der Rädlinger Produkte ist zugegeben überschaubar. Das liegt aber nicht an den Kompetenzen oder dem Willen der Mitarbeiter. Es liegt vielmehr an den Schwankungen der Prioritäten. Das führte dazu, dass sich nicht auf die Entwicklung eines Produktes fokussiert werden konnte, sondern immer wieder von irgendwelchen "Jetzt-doch-wichtiger-Projekten" unterbrochen wurde. Diese wurden dann aber bald wieder anderen Schnellschüssen untergeordnet, die noch dringender seien.
Gleichberechtigung
Meiner Wahrnehmung nach wurden Freunde der Inhaberfamilie bevorzugt. Diskriminierungen gegenüber Minderheiten konnte ich aber keine feststellen.
Arbeitsbedingungen
Büros und Sozialräume sind als sehr positiv anzumerken. Man konnte sich darin wohlfühlen. Arbeitsausstattung auch zufriedenstellend.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt weit vom tariflichen Standard entfernt
Image
Meiner Wahrnehmung nach ist das Image zumindest in der breiten Bevölkerung besser als die Firma selbst. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ein großer Marketingaufwand betrieben wird.
Karriere/Weiterbildung
Da das Aufgabengebiet begrenzt ist, ist die persönliche Weiterentwicklung auch eingeschränkt. Im Rahmen der Möglichkeiten wurde sich aber vor allem von den Teamleitern um Schulungen für die Mitarbeiter bemüht.