Sympathisches, familiäres Auftreten nach außen verbirgt die Realität im Unternehmen
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist bereichsübergreifend meist so lange gut, wie alles reibungslos läuft. Im Falle von Komplikationen ist mit allem zu rechen. Spontane Versetzung von Mitarbeiten zwischen den Bereichen ist keine Seltenheit. Die Wahl den "Vorschlag" abzulehnen hat man mit der Alternative das Unternehmen zu verlassen. Speziell im Jahr 2024 traf es viele Mitarbeiter, nicht zuletzt auch mit direkten Entlassungen, trotz langjähriger Zugehörigkeiten. Von Sicherheit im "TEAM" kann wenn dann nur noch die Rede sein, wenn man alles mitspielt.
Kommunikation
Der Informationsfluss der Kollegen untereinander ist meist schneller als offizielle Mitteilungen, seitens der Unternehmensführungen. Missverständnisse sind keine Seltenheit weil viele Regelungen und Infos oft bewusst nicht niedergeschrieben und nicht offiziell bekannt gemacht werden. Es wirkt alles sehr zum Nutzen der Seite des Unternehmens
Kollegenzusammenhalt
In vielen Bereichen der Gruppe bzw. Abteilungen der unterschiedlichen Firmen sind die Kollegen der einzige Grund nicht zu gehen. Jedoch ist man oft gezwungen im Falle von Fehlern / Komplikationen Schuldzuweisungen der Führungen zu unterstützen, um nicht selber unter die Räder zu kommen. Allgemein macht es den Anschein als ginge es immer mehr darum Schuldige zu finden, als wirklich Dinge zu verbessern.. zum Selbstschutz der Mitarbeiter, doch Leid der Kollegialität, muss man sich dem beugen.
Work-Life-Balance
Mit diesem Aspekt wird sehr viel geworben und man kann beispielsweise auch das firmeneigene Fitnessstudio nutzen, dennoch gleicht dies nicht aus, dass Mehrarbeit im Ausnahmefall durchaus vorausgesetzt wird. Nur leider ist der Ausnahmefall eher die Regel. Beschweren können sich die Meisten nicht, denn man hat im Vertrag ja dafür unterzeichnet, dass Mehrarbeit mit dem Gehalt abgegolten ist. Überstunde verfallen von vielen Angestellten, Minusstunden nicht. Wenn es in Sonderfällen eine kurzzeitige Pro-Arbeitnehmer-Regelung gibt, dann ist diese mündliche und jederzeit revidierbar.
Vorgesetztenverhalten
Hängt stark vom jeweiligen Bereich ab. Generell bekommt man immer wieder den Eindruck, dass die Vorgesetzten nur so lange hinter den Leuten stehen können, bis von noch weiter oben eine willkürliche Entscheidung getroffen wird. Der Wille der Familien-Führung ist nicht selten spontan und konsequent, da können die unteren Vorgesetzten dann auch keinen Schutz mehr bieten. Die einzelnen Personen oder Gegebenheiten sind oftmals nur geringfügig relevant, hier wird die Situation nicht groß untersucht.
Interessante Aufgaben
Die verschiedenen Produkte sind durchaus interessant, so auch der Kundenstamm. Jedoch wird auch in diesem Punkt wieder deutlich wenn Entscheidungen in der Führung getroffen werden, dann haben diese nicht angefochten zu werden. Das "Ober sticht Unter Prinzip" zieht sich oft durch den Alltag und wird durchaus sichtbar gelebt. Anfragen von Extern sind zu bevorzugen, wenn persönliche Kontakte bestehen, andere teilweise mit reaktiven Begründungen zurückzustellen.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung in ethnischer, sexueller oder geschlechtlicher Sicht ist auf jeden Fall gegeben, hier wird auch zwischen den Nationalitäten nicht unterschieden. Dennoch muss man klare Abstriche machen, weil es immer wieder den Anschein macht, dass ein gutes Verhältnis zur obersten Führungsebene Vorzüge schaffen kann. Freunde der Familie wirken nicht selten bevorzugt.
Fertigungsmitarbeiter sind aber anscheinend bei den Team-Events im Büro nicht wirklich willkommen und die zeitliche Lage dieser Events bestätigt dies auch indirekt.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier sind keine besonderen Vorkommnisse zu bemerken gewesen, die nicht auch im Punkt Gleichberechtigung benannt wären. Aber auch hier gilt wieder wer "ganz oben" gemocht wird hat wenig zu befürchten.
Arbeitsbedingungen
Die Bedingungen in den Büros sind sehr gut. Die Fertigung jedoch hängt dem sehr weit hinterher. Die Bauten sind alt und teilweise stark heruntergekommen. Vor kurzem wurde hier jedoch wieder investiert, man kann nur hoffen, dass dies zum Wohl der Fertigungsmitarbeiter noch weiter betrieben wird.
Der Sozialtrakt für die Pause der Fertigungsmitarbeiter ist jedoch sehr neu und auch sehr schön.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein lässt sich als gut erachten, viele PV Anlagen unterstützen die Energieversorgung. Sozialbewusstsein ergibt sich aus allen anderen Punkten jedoch als negativ.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Zuzahlung zur betrieblichen Altersvorsorge muss man wirklich hervorheben, hier zeigt sich der Arbeitgeber gütig.
Das Gehalt an sich ist jedoch in vielen Bereichen weit unter Branchen Durchschnitt bzw wurde erst kürzlich auf akzeptable Niveaus angehoben. Nur die Vergütung von Führungskräften ist oftmals durchaus angemessen.
Image
Es ist speziell nach dem Umgang mit dem Personal in 2024 verblüffend, dass das Image des Arbeitgebers im Landkreis noch nicht schlechter ist, dennoch ist ein Bekanntwerden der Umstände spürbar.
Karriere/Weiterbildung
Schulungen werden angeboten und bezahlt, wenn Sie sinnvoll sind, auch für das Unternehmen.
Direkte Erfahrungen wurden persönlich hier nicht gemacht.
Arbeitgeber-Kommentar
Vielen Dank für dein ausführliches Feedback und die ehrliche Darstellung deiner Erfahrungen bei uns. Wir schätzen es sehr, dass du dir die Zeit genommen hast, so offen über deine Eindrücke zu sprechen.
Es tut uns leid, dass deine Zeit bei uns nicht deinen Erwartungen entsprochen hat. Einige der von dir angesprochenen Punkte, wie etwa die Arbeitsatmosphäre im Falle von Komplikationen, die Work-Life-Balance und die Kommunikation, nehmen wir sehr ernst. Wir sind uns bewusst, dass der Informationsfluss und die Klarheit bei der Kommunikation verbessert werden können und arbeiten bereits an der Optimierung in diesen Bereichen.
Wir verstehen, dass die Erfahrungen mit spontanen Versetzungen und der damit verbundenen Unsicherheit nicht immer einfach sind. Dies ist ein Punkt, den wir auf jeden Fall näher anschauen und gegebenenfalls anpassen wollen, um unseren Mitarbeitenden mehr Planungssicherheit zu bieten.
Wir bedauern, dass du das Gefühl hattest, dass die Führungsebene in einigen Bereichen nicht ausreichend Rückhalt bieten konnte. Wir sind bemüht, eine vertrauensvolle und transparente Kommunikation zwischen Führung und Mitarbeitenden zu fördern, um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden.
Es freut uns, dass du den Zusammenhalt im Team und die Zusammenarbeit mit deinen direkten Vorgesetzten trotz der angesprochenen Herausforderungen positiv erlebt hast. Diese Aspekte sind uns besonders wichtig und wir möchten weiterhin daran arbeiten, diesen Zusammenhalt zu stärken.
Dein Feedback ist für uns sehr wertvoll und wir sind dankbar für deine konstruktiven Hinweise. Solltest du noch konkrete Vorschläge oder Beispiele haben, die uns weiterhelfen können, würden wir uns freuen, wenn du uns diese mitteilst.
Für deinen weiteren Weg wünschen wir dir alles Gute und viel Erfolg!
Dein #teamraedlinger