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Werth 
Messtechnik 
GmbH
Bewertung

Der Zeit vorraus und gleichzeitig stehen geblieben.

1,8
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Werth Messtechnik GmbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Tolle Produkte. Wer für die Technik brennt, ist hier richtig, braucht aber jede Menge Leidensbereitschaft. Alternativ eine gute Portion Gleichgültigkeit.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Siehe oben. Fast alles. Das schlimmste ist der Reaktionismus. 30 Jahre Datenbank statt moderner ERP und CRM Lösungen.

Verbesserungsvorschläge

Ohne einen Führungswechsel gibt es keine Hoffnung für dieses Unternehmen.

Offen sein für Vorschläge und Verbesserungen, die Angst- gegen eine Vertrauenskultur austauschen und die Gehälter auf ein Wettbewerbstaugliches Niveau heben.

Traut den Menschen was zu statt Micromanagement zu treiben.

Arbeitsatmosphäre

Ganz schlechte Fehlerkultur und Menschenführung. Statt den Fehler abzustellen und nach verbesserungen in den Prozessen zu streben, wird wie bei der Inquisition nach einem Schuldigen gesucht, der Wahlweise dran glauben muss und seinen Aufgaben abgeben darf oder alles in Eigenregie gerade bügeln muss.
Silodenken vom feinsten. Statt Zuständigkeiten und Kompetenzen zu klären suchen alle nach Ausreden, warum die andere Abteilung die Arbeit machen muss. Das ist auch kein Wunder, da hier Erwartet wird, 80 % der Arbeit in 20% der Zeit zu schaffen in allem. Pareto-Regel par Excellence. Die restlichen 20% der Entwicklungs und Montagearbeit darf der Service vor Ort beim Kunden machen.

Kommunikation

Die Abteilungen in sich funktionieren dank größtenteils guter Teamleiter ganz leidlich. Die übergreifende Kommunikation ist grottig. Allein der Flurfunk fixt, was sonst nicht stattfindet an Kommunikation.
Veränderung im Unternehmen oder Abgänge bleiben unkommentiert.
Prozesse und Absprachen finden im Haus mittels mehrseitiger und nicht immer eindeutiger Laufzettel statt, die durch Sekretärinnen durchs Haus getragen werden. Langsame und unterbroche Prozesse sind das Ergebnis, viele bearbeiten die Prozessschritte gar nicht, sondern unterschreiben einfach und weiter zum nächsten. Bloß nicht zu viele Zettel gleichzeitig jonglieren.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb der Teams ok, außerhalb schwierig. Viele hocken auf ihrem Wissen um sich unersetzbar zu machen. Oft ist es eher ein Gegeneinander als ein Miteinander. Manche bleiben dem Sommerfest und der Weihnachtsfeier fern, weil sie genug von der Arbeit haben.
Es gilt das Motto: Bloß nicht auffallen, de herausstehende Nagel wird eingeschlagen.

Work-Life-Balance

Geht kaum schlechter. Man nimmt die Arbeit mit nach Hause, vor allen Dingen weil der Geschäftsführer selbst die Leute nach Feierabend auf den privaten Rufnummern anruft. Home-Office ist ein Un-Wort. Die, die es "genießen" dürfen, immer und überall erreichbar sein zu müssen, sind entweder wirklich unglaubliche wichtig im Unternehmen oder haben vorher gekündigt.

Vorgesetztenverhalten

Alle im mittleren Management bis hinunter zum Teamleiter beugen sich dem dominanten Geschäftsführer und übernehmen teils dessen fragwürdigen Führungsstil.
Auf Teamebene maximal okay.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben sind eigentlich ganz gut, da hier wirklich interessante Technik entwickelt und gebaut wird. Wenn aber dabei mit stumpfen Waffen gekämpft wird macht es trotzdem wenig Spass. Es gibt auch zu wenig Zeit und Ressourcen, um die Dinge zu Ende zu bringen und wirklich gute Ergebnisse zu erzielen.

Gleichberechtigung

Seinen Ruf muss man sich hier erst Erarbeiten. "Du bist erst ein Jahr hier? Deinen Namen muss ich mit nicht merken. Wer weiß ob du bleibst".
"Frauen gehören an den Herd und nicht in technische Berufe" habe ich hier schon gehört. Frauen wird Kompetenz abgesprochen, viele taugen nach der Meinung vieler nur als Sekretärinnen.
Keine einzelne weibliche Führungskraft, insgesamt geringer Frauenanteil.
Hier zählt nur Kompetenz. Man muss sich erst beweisen, bevor man ernstgenommen wird. Vorschusslorbeeren oder Vertrauensvorschuss gibt's wo anders.

Umgang mit älteren Kollegen

Wer's noch kann, wird ernstgenommen. Aber Altersteilzeit oder Weitergabe von Erfahrungen ist hier eher selten. Die Vorzüge von erfahrenen Mitarbeitern werden zwar genutzt, aber nicht sinnvoll z
B. zur Ausbildung und Einarbeitung verwendet.

Arbeitsbedingungen

Unterirdisch. Kampf mit stumpfen Waffen. Wenn man sich nicht selbst um Arbeitsplatz-Ergonomie und einen gut eingerichteten Arbeitsplatz kümmert, tut's keiner für doch. Großraumbüros und wenig optimierte Montagearbeitsplätze in der "Manufaktur" sind keine Erleichterung. Zum Glück ist alles klimatisiert, was aber den Messgeräten und nicht den Menschen geschuldet ist.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Keins. Jeden Tag stirbt ein Baum umsonst ob der fehlenden Digitalisierung. Die riesigen Dachflächen, die der Immobilienholding des Geschäftsführers gehören, werden nicht für PV genutzt. Kein einziges Panel. Stattdessen ein Dieselaggregat für den laut dem Chef immer wahrscheinlicher werdenden Blackout im sich in der deindustrialisierung befindenden Deutschland.

Gehalt/Sozialleistungen

Unterirdisch. Im Öffentlichen Dienst verdient man mehr. Gehaltserhöhungen müssen erkämpft werden und das jährlich. Wer einen Sprung machen will, muss kündigen, dann bewegt sich was, wenn man in der Gunst des Chefs steht.
Sozialleistungen? Okay, einen steuerfreien Zuschuss zu Kinderbetreuungskosten gibt es. Kaffee und Wasser gibt es nicht umsonst. Obstkorb? Wovon träumst du? Ein einziger Umkleide und Pausenraum für die ganze Fertigung, passend für vlt. 20 Personen.

Image

Die Technik kann viel, deswegen kaufen die Kunden auch. Aber die wissen auch um die Schwächen. Dass eine Inbetriebnahme gerne mal drei oder vier Wochen statt einer dauert sind die schon gewöhnt. Dass ständig bei der Software nachgebessert werden muss auch.
Der Service macht viel wieder wett und das schätzen die Kunden auch.

Karriere/Weiterbildung

KEINE externen Schulungen. Gerne auf eigene Kosten im Urlaub. Schulungen sind beim Chef als "Kaffeefahrt" verschrieen.
Karriere kann man hier nur mit Ellbogen und auf Kosten Anderer machen.
Das interne Weiterbildungswesen, die sogenannten "Montagsschulungen" sind in Corona-Zeiten weitestgehend eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht. Inhaltlich eh nutzlos. Wenn dem Referenten tiefergehende Fragen gestellt werden, erntet man nur Schulterzucken.

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