In der Zeit stehen geblieben
Gut am Arbeitgeber finde ich
Im derzeitigen Status sehr wenig, lediglich die netten Kollegen werden mir fehlen, jedoch hängen auch diese von der Abteilung ab.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben, gepaart mit der akuten Abneigung gegenüber Innovationen.
Verbesserungsvorschläge
Frischer Wind! Auch wenn meine Rezension recht negativ ausfällt, kann ich mich auch noch an andere Zeiten in dieser Firma erinnern. Kurze Entscheidungswege, gerechte Gehälter, klare Perspektiven aufzeigen, "mehr" ist gar nicht notwendig um wieder zu alter Form zu gelangen. Persönlich habe ich auf Basis der festgefahrenen Strukturen hier jedoch wenig Hoffnung.
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb der Abteilung überwiegt die Anzahl der freundlichen Kollegen mit denen man herzlich lachen, aber auch ernsthaft arbeiten kann.
Teilweise gibt es aus den Fachbereichen eine Menge Zeitdruck, hiermit sollte man umgehen können, da dies definitiv zum Tagesgeschäft gehört.
Die Aspekte Lob & Wertschätzung würde ich persönlich als kritisch einstufen. Es wird oftmals nicht gesehen, was man tagtäglich leistet, eine wirklich wertschätzende Atmosphäre, in welcher das eigene Handeln honoriert, wird existiert nicht.
Kommunikation
Wenn dieses Unternehmen eine gravierende Schwachstelle hat, dann liegt diese in der Kommunikation.
Oftmals werden diverse Projekte angefangen, welche dann auf Grundlage von langen und unübersichtlichen Entscheidungswegen im Sande verlaufen.
Unter diesen Umständen fehlt einem jegliche Motivation über das Tagesgeschäft hinaus zu gehen und eigene Impulse einzubringen, da dies bereits im Vorfeld zum scheitern verurteilt ist.
Was in diesem Unternehmen jedoch seit jeher "gut" funktioniert ist der Flurfunk. Hier verbreiten sich teilweise haltlose Gerüchte in Windeseile, glücklicherweise blieb ich selbst hiervon stets verschont, dennoch kann ich über diese Form der Lästereien und Fehlinformationen nur den Kopf schütteln.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt solche und solche Kollegen, man muss hier klar differenzieren. Dies hängt insbesondere von der Abteilung ab. Mit einigen kann man durch dick und dünn gehen, andere bringen viel Unruhe rein und sind nur auf den eigenen Erfolg bedacht, was wiederum die gesamte Stimmung innerhalb der Abteilung ruiniert. Gerade durch die hohe Fluktuation innerhalb des Unternehmens ist hier eine spürbare Entwicklung ins negative zu verzeichnen.
Work-Life-Balance
In Bezug auf die Arbeitszeiten gibt es nicht viel auszusetzen, zwar muss man gelegentlich mal länger machen, jedoch hat man genügend Möglichkeiten die angehäuften Überstunden abzubauen. Das fragwürdige Gleitzeit System, bei dem am Ende des Monats alles über 40 Stunden abgeschnitten und nichts ausgezahlt wird möchte ich hier jedoch noch einmal besonders hervorheben.
Ein weiterer negativer Punkt, welcher nicht mehr zeitgemäß ist, ist der Umgang mit Home Office.
Dieses wird theoretisch angeboten, jedoch braucht man hierfür einen triftigen Grund und es wird nicht gerne gesehen.
Vorgesetztenverhalten
Die eigentlich jährlich vorgesehenen Feedback Gespräche finden nie statt. Eine bereits seit langer Zeit angekündigte Gehaltserhöhung wurde immer wieder auf die lange Bank geschoben, einen wirklichen Einsatz für das monetäre Interesse des Mitarbeiters ist hier leider nicht ersichtlich gewesen, zumal ich nach Wochen der Überfälligkeit erst auf eigene Initiative hin mitgeteilt bekommen habe, dass meine Erhöhung erneut grundlos abgelehnt wurde.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben beschränken sich auf das recht monotone Tagesgeschäft, Projekte und eigene Ideen werden aufgrund der schlechten Kommunikation & der chronischen Angst vor Fortschritt im Keim erstickt.
Gleichberechtigung
Hierzu kann ich nicht viel sagen, es gibt einige Frauen in leitenden Positionen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich habe diesbezüglich nichts negatives mitbekommen.
Arbeitsbedingungen
Man kann schon fast auf zynische Weise von Glück sprechen, dass das Thema Home Office in dieser Firma auf wenig Gegenliebe stößt, denn mit dieser IT-Ausstattung werden auch einfachste Aufgaben zu einer Zerreißprobe. Die Rechner sind serverbasierte Citrix Geräte, welche selbst bei einer guten Internetverbindung via LAN-Kabel mit stetigen Verbindungsabbrüche und einer Performance auf C64 Niveau "überzeugen". Dies grenzt teilweise an eine aktive Behinderung im Daily Business, da man teilweise bis zu 20 Minuten braucht ehe man sich überhaupt anmelden kann, obendrein noch die regelmäßigen Verbindungsabbrüche und teilweise mehrstündige Totalausfälle... ich könnte mich hier ewig über dieses Thema aufregen, aber ich denke die Message kommt rüber. Obendrein herrscht auch hier eine Art der Zwei Klassen Gesellschaft, einige Kollegen bekommen ohne nachvollziehbare Begründung einen vollwertigen Laptop, andere, wie z.B. ich selbst, müssen auch trotz mehrfacher Beschwerden mit einem Citrix Vorliebe nehmen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier ist wohl nur die Firmenfarbe grün.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittlich, dieser Punkt hat mich persönlich am meisten verärgert, trotz mehrer Weiterbildungen sowie einem dual abgeschlossenen Bachelor Studium gab es in 4 Jahren Betriebszugehörigkeit keine nennenswerte Gehaltserhöhung, obwohl man mehrfach damit geködert wurde. Als wäre das nicht genug, darf man zum Dank nach der Kündigung noch einen Teil seiner Inflationsprämie zurückzahlen, weil man es als WHW Mitarbeiter ja ohnehin dicke hat...
Image
Besonders intern wird auch auf höherer Ebene schlecht über die Firma gesprochen, das Betriebsklima und somit auch die Reflexion des Unternehmens ist in den letzten Jahren merklich schlechter geworden.
Karriere/Weiterbildung
Trotz meines Bachelor Abschlusses, welchen ich obendrein selber tragen durfte, wurde mir keine wirkliche Karriere Chance geboten. Der Beste Weg als WHW Mitarbeiter Karriere zu machen ist wahrscheinlich der Wechsel des Arbeitgebers, was tatsächlich sehr traurig ist.