Die Branche ist eine Lotterie - auch bei der wika AG
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kollegen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Auf ein Inkassounternehmen zurückzugreifen
Die Kommunikation mit Mitarbeitern sowie Bewerbern ist ausbaufähig.
Branchenprobleme sind auch hier zu sehen (Verkauf, Vergütung, Struktursystem)
Verbesserungsvorschläge
Wie man im Privatkundengeschäft, wo die Reputation eines Unternehmens eine wesentliche Rolle spielt, gegen positiv gestimmte Partner (wenn auch ehemalig/inaktiv) ein Inkassoverfahren eröffnen kann, verschließt sich meiner Vorstellung.
Kollegenzusammenhalt
Grundsätzlich gut und es wird unterstützt, allerdings gibt es unter den Kollegen auch einige "schwarze Schafe", wodurch man aufpassen sollte, wem man vertrauen kann oder nicht. Ohne Vertrauen kann keine positive Bemerkung gegeben werden.
Work-Life-Balance
Insgesamt grundlegend solide, da die Arbeitszeiten frei eingeteilt werden können, ABER: Es ist natürlich eine selbstständige Tätigkeit, wo vor allem zu Beginn viel Zeit investiert werden muss und kein Erfolg garantiert wird. Da der Vertrieb von Quereinsteigern lebt, die nebenberuflich starten, findet ein Großteil der Weiterbildungen/Veranstaltungen am Abend oder am Wochenende statt. Das heißt ein typischer Arbeitstag geht von 9:00 - 19:00 (je nach Tag oder Terminen).
Vorgesetztenverhalten
Hier kommt der Hauptgrund für meine schlechte Bewertung: Vor einem 3/4 Jahr bin ich aus der wika AG ausgetreten und in ein Angestelltenverhältnis zurückgewechselt. Verabredet war eine Pause und nach einigen Monaten habe ich eine offizielle Kündigung eingereicht. Aufgrund von beidseitiger Misskommunikation erfolgte keine finale Aussprache mit dem Vorgesetzten. Der Vertriebspartner-Vertrag wurde offiziell gekündigt, der Untermietvertrag (üblich als Handelsvertreter), läuft bei der wika AG allerdings ausschließlich über den Büroleiter. Nach mehreren Monaten ohne Kontakt, flatterte ein Schreiben eines Inkassounternehmens auf meinen Tisch mit der Bitte zum Zahlen einer vierstelligen Forderungen. Trotz mehrer guten Gespräche bestand der Vorgesetzt auf eine Zahlung von über 2/3 der Forderung (die Büroräume wurden logischerweise nicht mehr genutzt).
Gleichberechtigung
Die Branche ist natürlich sehr "fair" - du wirst für Leistung belohnt. Auf dem Papier stimmt das. Es ist dennoch auffällig, dass die erfolgreichsten Personen in der Branche meistens extrovertiertere Männer sind. Und eine verkäuferische Ader gehört zu der Grundaustattung. Ein Quereinsteiger der gut verkaufen kann, wird besser performan, als ein fachlicher Spezialist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es werden zwar Bäume gepflanzt, mehr soziales Engagement wäre dennoch möglich. (Und Mülltrennung)
Gehalt/Sozialleistungen
Sozialleistung (als Handelsvertreter): natürlich nicht vorhanden.
Gehalt: Ganz oben auf der Struktur natürlich super. Zu Beginn, wie es üblich ist, eher gering. Die Musterrechnungen im Anwerbungsgespräch bleiben doch eher die Ausnahme. In der ersten hauptberuflichen Stufe kann zwischen 500-3500€ gerechnet werden (maximal). Als Quereinsteiger im Nebenberuf eher mit 100, max. 300€ die ersten Monate (je nach Engagement). Bei mir gab es ein vereinbartes Fixum, aufgrund meiner Branchenkenntnisse, welches dann allerdings nicht ausgezahlt werden konnte...
Image
Ein Hauptgrund meines Ausscheidens, war die tatsächliche Meinung der Branche. Dafür kann die wika AG nicht direkt etwas, ist allerdings in dieser tätig. Ich konnte auch Erfahrungen mit der Tecis, DVAG oder Telis machen (privat, Kundengespräche etc.) und ich bin der festen Überzeugung, dass in dieser Branche überwiegend (nicht überall) das Verkaufen im Vordergrung steht. Es gibt gute Ansätze, auch bei der wika, aber es mangelnd der Branche insgesamt an Transparenz. Es ist nicht möglich zu sagen, welches Produkt hier am besten ist oder wie die Kosten en detail sich zusammensetzen. Vergleichbare Transparenzansätze wie in Österreich wären wünschenswert. Dazu sollten die "Vertriebsstrukturen" aufgelöst und mehr beratende Tätigkeiten in den Vordergrund rücken.
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegsmöglichkeiten sind gegeben und das Karrieresystem ist auch danach ausgerichtet. Die Schulungen sind fachlich auch gut, es fehlt allerdings vor allem zu Beginn der Tätigkeit Ausführungen in der beratenden Tätigkeit und dem Kundenservice.