1990 hat angerufen und hätte gerne seine Unternehmenskultur zurück
Gut am Arbeitgeber finde ich
Eigene, vergünstigte Tankstelle; subventionierte Kantine mit sehr großen und reichhaltigen Portionen. Großzügige Mitarbeiterrabatte für die eigenen Produkte, Corporate Benefits für ausgewählte Shops und Partner.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungsstil wie in der Neunzigern. Absolut unflexibel im Denken und im Ton auf der Führungsebene. Vieles wird mit dem Euphemismus umschrieben, dass dies eben der Wunsch der Gesellschafter sei. Viel zu viele Genehmigungen und Anträge.
Verbesserungsvorschläge
Pausenmodell: wenn ich eh schon abstechen muss zum Rauchen, warum kann ich mir den Zeitpunkt dann nicht selbst aussuchen?
Arbeitsatmosphäre
Man fühlt sich immer etwas beobachtet, alle Arbeitsplätze sind so gestaltet dass man vom Gang aus gesehen werden kann. Regeln, Formulare und langwierige Genehmigungsprozesse sind den Führungskräften unglaublich wichtig. Nichts geht ohne 2-3 Unterschriften, Kopien des Antrags und das alles gerne noch auf Papier. Wenn der direkte Vorgesetzte abwesend ist, dauert es ein paar Tage bis der Prozess beim nächsten Unterschriftsberechtigten landet.
Kommunikation
Es gibt zahllose Betriebsvereinbarungen und Anweisungen der Geschäftsleitung, die an verschiedenen Stellen zu finden sind, man kann sich nie sicher sein ob die jetzt noch gelten oder nicht. positiv ist die umfangreiche Einarbeitung, bei der man alle für seine Position relevanten Abteilungen kennen lernt.
Work-Life-Balance
Ist quasi nicht existent. Man wird gezwungen mindestens 50 Minuten Pause täglich zu machen. Das auch noch zu fixen Uhrzeiten, die natürlich absolut nicht geändert werden können und am Pausenbedarf der meisten Mitarbeiter vorbei gehen. Gleitzeit gibt es theoretisch, aber mit einem sagenhaften Bereich von —10 bis +20 Stunden, und einem komplexen System nachdem Überstunden abgebaut werden können, wenn sie nicht gekappt werden. Homeoffice gibt es, 2 Tage die Woche, aber auch nur auf besonderen Antrag und Abklärung mit der ganzen Abteilung. Wie bei bei allen Betriebsvereinbarungen gibt es auch hier Hintertürchen der Geschäftsleitung wie man die BV regelmäßig kündigen kann.
Vorgesetztenverhalten
Im Vorstellungsgespräch wird viel versprochen, aber die Feinheiten der zahllosen Betriebsvereinbarungen verschwiegen. Wenn man zwei Tage Homeoffice versprochen bekommt, wer denkt daran dass man das erst nach der Probezeit erhält? oder auch ein Klassiker im Vorstellungsgespräch wird erwähnt, dass man selbstverständlich eine 40 Stundenwoche hat, später erst erfährt man das sehr viele nur 38 Stunden arbeiten, insbesondere wenn sie schon länger dabei sind, da dies früher so üblich war.
Umgang mit älteren Kollegen
Die meisten sind seit gefühlt 25 Jahren + im Unternehmen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt, zumindest in der Verwaltung und im Vertrieb ist prima, Kantine und Tankstelle sind ein weiteres plus. Die erwähnten Corporate Benefits bekommt man natürlich nur auf Antrag in der Personalabteilung. Das betriebliche Gesundheitsmanagement beschränkt sich auf einen Sehtest bei der Einstellung. Bei den reichhaltigen Mahlzeiten in der Kantine und den kaum selbstbestimmten Pausen sollte eigentlich eine vergünstigte Mitgliedschaft bei einem Fitnessstudio mit drin sein aber davon wird man dort erst in 20 Jahren hören.
Image
Image ist nach außen top. Ich werde lieber Kunde als Angestellter von Layher. Woher die zahlreichen sehr guten Bewertungen kommen, kann ich mir nicht erklären. Auch intern ist längst nicht jeder so glücklich wie am ersten Moment tut.