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Vorstellungsgespräche

Verbesserungsvorschläge

Die Kanzlei sollte sich der Tatsache bewusst sein, dass sie mit ihrem Ausbildungsangebot in direkter Konkurrenz zu alternativen Stellen in der Industrie, der Verwaltung sowie weiteren freien Berufen steht, die oft als attraktiver wahrgenommen werden. Warum also sollte sich ein Schulabgänger für eine Ausbildung oder spätere Anstellung in einer Kanzlei entscheiden?
Ein modernes und ansprechendes Ausbildungskonzept könnte beispielsweise ein festes Ausbildungsteam mit klar definierten Ansprechpartnern umfassen, sowie interne und externe Weiterbildungsangebote wie Sprachkurse, Kommunikationstraining oder Kurse zur Prüfungsvorbereitung. Im ersten Ausbildungsjahr sollte eine Vergütung von 1.000 Euro vorgesehen sein, mit einer jährlichen Erhöhung von mindestens 150 Euro. Der Urlaubsanspruch beginnt bei 26 Tagen, mit einer jährlichen Erhöhung um einen weiteren Tag. Berufserfahrung und zusätzliche Qualifikationen sollten angemessen honoriert werden.
Das Einstiegsgehalt für Fachkräfte sollte einen deutlichen Abstand von 4 bis 5 Euro zum Mindestlohn aufweisen, und eine jährliche Gehaltserhöhung von 5-7 % im Rahmen der Betriebszugehörigkeit wäre angemessen. Darüber hinaus sollte ein Büro für zwei Mitarbeiter mit natürlichem Tageslicht als Standard gelten, mit der Möglichkeit auf 1-2 Tage Homeoffice pro Woche. Eine Abwesenheitsprämie könnte zusätzliche Anreize schaffen. Ein Gehalt von 30.000 bis 35.000 Euro Brutto nach vielen Jahren Betriebszugehörigkeit ist hingegen untragbar.
Es ist bedauerlich, dass Juristen oftmals nicht als besonders unternehmerisch gelten und ihre Kanzleien selten den Anforderungen des modernen Arbeitsmarkts anpassen.