Zumindest bin ich jetzt abgehärtet.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Anbindung am Liniennetz
- macht Berufserfahrung möglich
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- wenig Verständnis für Mitarbeiter
- schlechte Kommunikation zwischen den Ebenen
- bestimmte Bereitschaften werden vorausgesetzt
Verbesserungsvorschläge
- auf Mitarbeiter eingehen
- Schulungen nehmen, wie man ein Unternehmen führt
Arbeitsatmosphäre
Lob gab es eher noch von Dankbaren Kunden; einige Male von der Vorgesetzten. Fairness und damit verbundenes Vertrauen machte die Kollegschaft untereinander aus.
Problematiken zu Arbeitsweisen, Abfolge von Arbeitsschritten und anderes, die die Mitarbeiter ansprachen, wurden prinzipiell beiseite geschoben. Wichtig war nur eine$.
Kommunikation
Prinzipielles Weitergeben der Aufgaben mit dem Kommentar, dass es nicht im eigenen Aufgabenbereich liegt, gehörte zur Tagesordnung. "Launen von oben" gingen in kompletten Betrieb über. Monatliche Meetings mit dem Fazit "Mehr, mehr mehr."
Kollegenzusammenhalt
Man wird von den bestehenden Kollegen mit offenen Armen empfangen und man findet gleich Anschluss. Mit jedem Dämpfer der aus der Geschäftsleitung kam wuchs der Zusammenhalt - wenigstens wir wollten uns unterstützen und hinter uns stehen.
Work-Life-Balance
Gesetzlicher Urlaub wurde abgedeckt. Homeoffice gab es nur, wenn es so gar nicht anders ging. Bereitschaft für Überstunden wurde immer wieder vorausgesetzt.
Vorgesetztenverhalten
Je nach Laune, die mitgebracht wurde, hatten dann alle Mitarbeiter auch diese Laune und danach wurden auch Entscheidungen getroffen. Professionelles und rationales Betrachten funktionierte selten. Ziele wurden gesetzt ohne Mitarbeiter dazu zu befragen oder einzubeziehen. Entsprechend waren auch die Auswertungen.
Interessante Aufgaben
Die Abfolge der Schritte waren festgelegt. Aufgaben wurden hin und her geschoben. Es wurden neue Abteilungen nahezu erfunden, bei denen Mitarbeiter weder Mitspracherecht noch Verständnis dafür hatten. Ideen von Mitarbeitern wurden nicht weiter beachtet.
Gleichberechtigung
Man sprach zwar davon, aber...
Umgang mit älteren Kollegen
Der älteste Kollege war 42, topfit und hielt jüngere Mitarbeiter mehr in Schuss.
Arbeitsbedingungen
Beengtes Großraumbüro mitten in der Stand ohne Pflanzen, Fenster wurden mit Plissee verdeckt. Technik/ Ausstattung ist nicht auf dem neuesten Stand und wird auch nur sporadisch erneuert. Gewisse Programme waren gar nicht verfügbar. Frische Luft gab es wenn man in den Pausen die Räumlichkeiten verlassen hat.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Lohn deckt die gesetzlichen Richtlinien ab. Nach und nach bekam man mit, dass jeder anderes Gehalt bekommt, obwohl alle die gleiche Ausgangssituation hatten. Über die Pünktlichkeit sollte man nicht sprechen und über volles Gehalt auch nicht. Lohnerhöhungen gab es keine und wenn, dann geringe und nach nervigen, hartnäckigen, ewigen Diskussionen.
Image
Das Image, was es gab, versuchten die Mitarbeiter sauber zuhalten. Sämtliche Vorgesetzte waren keine Vorbilder. Das was nach Außen dargestellt wurde, konnte nach Innen nicht nachvollzogen werden.
Karriere/Weiterbildung
Karrierechancen gibt es überhaupt keine. Bei verstärkten Hinterfragen von Aktionen und selbstständiges Entscheidungentreffen sorgt man dafür, dass es Gespräche gibt und ggf. auch Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.
Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit, Durchsetzungsvermögen uvm. sind bei mir in der Zeit sehr gewachsen. Ich bin jetzt abgehärtet. Schlimmer, als diese Vorgesetzten kann es fast nicht geben.