verstehe nicht, warum die WBD überhaupt Speditionskaufleute ausbilden darf.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Vergütung in der Ausbildung war überdurchschnittlich, leider als Ausgelernter dann unterdurchschnittlich.
Immerhin der Personalrat kümmert sich ernsthafter um die Angelegenheiten der Mitarbeitenden, ernsthafter als so manche/r Vorgesetzte/r.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Arbeitsklima unter den Kolleg*Innen in manchen Büros ist schlichtweg katastrophal. Aber selbst, wenn sich die Kolleg*Innen anfangen, anzuschreien, schreitet auch kein AGL ein, um die Situation halbwegs unter Kontrolle zu bringen.
Wie bereits angesprochen, ist das Thema Vergütung auch ein großer Faktor für Unzufriedenheit. Da macht man schon die Ausbildung zum Spedi und wird trotzdem nicht angemessen vergütet, obwohl man dieselben Tätigkeiten wie ein/e Disponent*In ausführt, bzw. genau sowas von einem erwartet wird. In jeder klassischen Spedition hätte ich diese Tätigkeiten ausüben und die Jobbezeichnung tragen dürfen (und weitaus mehr verdient!) - nur hier braucht man einen Meister, den man im schlimmsten Fall auch noch selbst bezahlen darf oder Monate bis Jahre warten muss, bis eine etwaige Fortbildung ausgeschrieben ist. Falls man dann überhaupt nach dem Auswahlverfahren genommen wird.
Verbesserungsvorschläge
Es gibt einiges, was in diesem Unternehmen verbessert werden muss. Natürlich will ich die WBD hier nicht verteufeln, nur weil ich in einer Abteilung den Spaß, hier zu arbeiten, verloren habe. Keineswegs. Aber ein/e Vorgesetzte/r sollte sich gegebenenfalls mal öfter mit der ihm oder ihr unterstellten Abteilung auseinander setzen - und auch handeln können und dürfen, sofern Handlungsbedarf besteht. Dies gilt für viele Dinge, die hier falsch laufen. Angefangen bei Kolleg*Innen, die sich in den Büros gegenseitig fertig machen und hinter dem Rücken schlecht übereinander reden bis hin zu Vorgesetzten, die mit Scheuklappen durch das Unternehmen laufen und die Beschwerden und Anliegen ihrer Mitarbeiter*Innen nicht ernst nehmen.
Kollegenzusammenhalt
Es kann nicht sein, dass man permanent von den meisten Kollegen von oben herab behandelt, nicht korrekt eingearbeitet, übergangen und von manchen Arbeitsprozessen und Gesprächen, die sonst alle etwas angehen (außer einen selbst natürlich) ausgeschlossen wird. Gilt natürlich nicht für alle Abteilungen, ist aber nichtsdestotrotz sehr ernüchternd und schade. Gerade als frisch Ausgelernter fühlt man sich durch eben solches Verhalten schnell entmutigt und als sogenanntes Team-"Mitglied" nicht wertgeschätzt.
Interessante Aufgaben
auch hier kommt es natürlich auf die Abteilung an. Es ist selbsterklärend, dass in jeder Abteilung Routineaufgaben anfallen, allerdings hält sich das Interessante in einigen Bereichen stark in Grenzen. Dies ist auch hier natürlich nur eine subjektive Einschätzung.
Gehalt/Sozialleistungen
Es ist eine Frechheit, als Sachbearbeitung die selben Sachen wie Disponent*Innen machen zu müssen, und dann noch nicht mal angemessen dafür bezahlt zu werden, obwohl man die adäquate Ausbildung für diese Position hat.
Karriere/Weiterbildung
Ich finde es sehr schade, dass mein AGL es mir verbieten wollte, nach der Ausbildung zu studieren, da es ja meine "Arbeitsleistung [hätte] beeinträchtigen [können]", weil der Studiengang, den ich mir rausgesucht hatte, nicht ausgeschrieben war und in meiner Freizeit im Modell der Abendschule stattgefunden hätte. Zudem ist zu erwähnen, dass der Studiengang die WBD keinen Cent gekostet hätte.
Aber um nochmals auf den Titel der Bewertung zurückzukommen: Ich verstehe nicht, warum die WBD Speditionskaufleute ausbilden, bzw. ausbilden dürfen. Die WBD sind keine Spedition im klassischen Sinne und ein Praktikum, um eine "richtige" Spedition mal kennen zu lernen, fiel aufgrund der Pandemiesituation leider aus. Es wurde sich allerdings auch nicht darum bemüht, dies den Auszubildenden nach Abklang der Pandemie zumindest anzubieten. Vielen Auszubildenden im Bereich Spedition und Logistik fällt es (besonders anfänglich) sehr schwer, die ganzen abstrakten Gesetze, Regelungen und Besonderheiten eines Spediteurs nachzuvollziehen, da von Anfang an kein Bezug dazu vorhanden ist, was durch ein Praktikum durchaus hätte behoben werden können.