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Fremdbestimmte Arbeit, davon aber ganz viel

3,2
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Administration / Verwaltung bei wissenschaftszentrum berlin für sozialforschung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Nächste Frage, bitte

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Steht zwar Wissenschaft drauf, ist aber Behörde drin mit allem was dazu gehört: zeitaufwändige und nervenaufeeibende Verwaltungsroutinen, überkomplexe Regelwerke, viel Redundanz und Mikromanagement. Aktuell noch Mix aus Papier, PDF und Webformularen. Digitale Workflows sind in Planung, sollen aber in erster Linie die Kernverwaltung entlasten. Sprich, die Bedarfe des wissenschaftlichen und wissenschaftsunterstützenden Personals sind zweitrangig.

Verbesserungsvorschläge

Braucht es doch gar nicht, gelle. Dafür wurden am WZB ja bereits Formate geschaffen. Wer Zeit hat und mitreden möchte, kann einer der zahlreichen AGs beitreten oder sich in einer Statusgruppenvertretung engagieren, die die Kümmernisse der peer group sammelt und in die jeweiligen Gremien trägt. Für eine differenzierte Bedarfsanalyse werden auch gern Umfragen aufgesetzt. Die Ergebnisse derselben werden im Nachgang sorgfältig ausgewertet um Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Am Ende kommt vielleicht nicht viel dabei raus, aber hey, alles total partizipativ und vor allem in kontrollierbare Bahnen gechannelt.

Kritik an den teils krass restriktiven Richtlinien wird GF-seits gern mit Hinweis auf Gesetzeszwänge ausgehebelt. Interpretationsspielräume, die es definitiv gibt, werden nicht genutzt.

Gesetzgeber ist für vieles verantwortlich aber nicht für die ineffizienten Verwaltungsroutinen - die sind hausgemacht und könnten selbst ohne digitalen Quantensprung behoben werden.

Wenn digital, dann bitte so, dass es für alle funktioniert, nicht nur für die weiter hinten im workflow. Für die lang herbeigesehnte Dienstreise App, die demnächst an den Start geht, gibt es bereits eine 70 Gebrauchsanweisung. Ist wohl nicht ganz so intuitiv navigierbar geworden, wie wir uns das erhofft hatten…

Arbeitsatmosphäre

Solange man nichts hinterfragt , sehr gut.

Kommunikation

Information Overload. Damit alles schön nach Schema F läuft sind die administrativen Abläufe bis ins Detail ausdefiniert. Es gibt unfassbar viele Leitfäden, Ablaufpläne, Checklisten, FAQs und haste nicht gesehen. Das meiste davon ist im Intranet abgelegt, einiges auch in der Cloud und auf dem Server. Gut gemeint, aber zu viel ist einfach zu viel. Wer soll sich da durchfinden? Ein Wiki als Einstiegshilfe soll’s jetzt richten.

Kollegenzusammenhalt

Gibt nette und hilfsbereite Menschen, die ohne Dünkel unterwegs sind. Wer Glück hat - bei mir leider nicht der Fall - landet in einer Konstellation, wo es sich gut aushalten lässt.

Work-Life-Balance

Wer „Nein“ sagen oder Arbeit geschickt von sich weg delegieren kann, ist im Vorteil. Überlastung wird erst bemerkt, wenn man laut quiekt.

Betrieblich garantierte Home-Office-Gönnung bislang nur ein Tag. Mehr nur in Absprache mit den Vorgesetzten. Viel Unmut deswegen. Aber bevor WZB die Option auf 2 Tage oder mehr hochsetzt, gibt es erstmal eine Beschäftigtenumfrage. Nicht dass die Belegschaft das am Ende gar nicht will, diese Flexibilität.

Vorgesetztenverhalten

Sehr unterschiedlich. Manche sind mega beschäftigt, andere halten sich für mega wichtig. Wieder andere denken, sie wären dein Chef obwohl sie es gar nicht sind... Team soll funktionieren nicht maulen. Teilweise unrealistische Erwartungen was Machbarkeiten und Zeitaufwand betrifft.

Interessante Aufgaben

Hier würde ich gern Minus-Sterne geben, geht das?

Gleichberechtigung

Diversity scheint kein Problem. Und wenn doch, gibt es bestimmt eine AG, die sich dem Thema angenommen hat. Wobei, hatten wir dazu eigentlich schon eine Umfrage?

Arbeitsbedingungen

Gepflegtes Gebäude, gut geführte Bibliothek, nette wenngleich nicht billige Kantine und der grüne Innenhof ist super. Arbeitsplatzausstattung mit höhenverstellbaren Schreibtischen, sehr guter Support durch IT & Haustechnik.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Verbot von Inlandsflügen und ein bisschen Mülltrennung.

Gehalt/Sozialleistungen

Mehr geht natürlich immer. Aber Tarif Bund also besser als TV-L. VBL-U Altersvorsorge mit opt-out Möglichkeit. Jahressonderzahlung und Bonus.
In meinem Fall angemessen

Image

Intern gehen die Meinungen da stark auseinander. In der Fach-Community sicherlich gut. Öffentliche Sichtbarkeit auch gegeben durch viel mediale Präsenz und Selbstinszenierung. Beim alljährlichen Weihnachtsvideo darf man als Statist mitwirken.

Karriere/Weiterbildung

Ohne Hochschulabschluss ist bei E9 Schluss. Mit ist auch mehr drin. Das hängt nicht zwingend von der fachlichen Eignung ab…

Für Führungskräfte gibt es Coachings, für die unteren Tarifgruppen beschränken sich die Angebote zur „individuellen Kompetenzentwicklung“ auf Inhouse-Schulungen, eine externe Online Lernplattform mit sehr überschaubarem Inhalt und den Hinweis auf Bildungsurlaub. Auf Antrag bekommt man Job Shadowing im Ausland finanziert.

Ich habe hier bislang leider nichts gelernt, was mich beruflich weiterbringen würde.


Umgang mit älteren Kollegen

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