Blenderunternehmen: Man gibt sich hip und aufgeschlossen, ist aber weder noch
Arbeitsatmosphäre
Eine Arbeitsatmosphäre war definitiv da, aber eine der Angst und es ständigen Drucks. Wer seine hochgesteckten Ziele nicht erreicht, muss ständig damit rechnen entlassen zu werden. Das man unmittelbar zuvor noch Top-Performer war, zählt nicht. Oft hat man den Eindruck, dass Vorgesetzte mit diesen Entlassungen nur Aktionismus beweisen wollen, um den eigenen Kopf zu retten.
Kommunikation
Strategische Ausrichtung wird ständig geändert. O-Ton wie "wenn du Partner XY dann an Land holst, kannst du dir einen echten Namen in der Firma machen" ändern sich dann zwei Wochen später in "schieß den Partner ab, wir wollen den aktuell nicht haben"
Wohlgemerkt heißt es dann dennoch "warum hast du deine Signing Ziele nicht erreicht?"
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb des selben Levels gibt es eine Art Zusammenhalt. Speziell dann, wenn man beim Gegenüber realisiert hat, dass diese ebenso desillusioniert sind
Work-Life-Balance
In der Theorie vorhanden. Dennoch wurden ständig und kurzfristig Termine verschoben und auch weit außerhalb der Kernarbeitszeit. Da wurde dann auch erwartet, dass man das sofort mitbekommt und parat steht.
Vorgesetztenverhalten
Wie oben schon beschrieben, herrscht in der Firma eine Atmosphäre der Angst, welche von oben nach unten durchgereicht wird.
Da geht es, nach meiner persönlichen Einschätzung, nicht selten darum den eigenen Kopf zu retten, gepaart mit unfassbarer Arroganz.
Es wird zwar behauptet, man habe eine offene Diskussionskultur, aber diejenigen, die es auch konstruktiv nutzen wollten, wurden dementsprechend "eingenorded".
Interessante Aufgaben
Nein. Durch das "Produkt Wolt" ist die Anzahl der potentiellen Partner begrenzt. Hier macht man eigentlich immer das selbe, angepasst an den jeweiligen Gegenüber
Gleichberechtigung
Wird als "woke Firma" großgeschrieben. Wer Lust auf "Diversity" Seminare und Co. hat wird fündig werden.
Arbeitsbedingungen
Laptops, Handy & Co. sind modern. Ausstattung der Büros jedoch nur in Berlin und Köln.
Wenn man im Home-Office sitzt, gibt's noch nen extra Bildschirm.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Typisch woke: Gibt sich nachhaltig, produziert aber für die Zielerreichung Papier- und Verpackungsmüll und setzt immer mehr auf Autos. Selbst- und Fremdbild klaffen da auseinander.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist okay, wenn man gut verhandelt hat. Aber sonstige Leistungen wie Weihnachtsgeld etc. sind nicht vorhanden.
Inflationsausgleich wurde öfters von den Mitarbeitern eingebracht, aber rundweg ausgeschlossen.
Gehaltserhöhungen sind nur für ganz wenige möglich und auch da nicht besonders ergiebig. Man ist hier auf die Bewertung von anderen Mitarbeitern angewiesen. Sollten diese einen nicht in allen Kategorien top bewerten, wird dies als Aufhänger genutzt, um die Gehaltserhöhung zu "vertagen".
Image
Wenig bis kaum vorhanden. Was aber auch nicht verwundert, da neu auf dem Markt