Stocksteif, hochbürokratisch und Führungskräfte mit fehlender Sozial- und Führungskompetenz
Gut am Arbeitgeber finde ich
Moderne Räumlichkeiten. Gutes, großes Betriebsrestaurant. Mehrere separate Bistros mit gutem Kaffeeangebot, Snacks und saisonalen Angeboten. Gleitzeit mit genug Spielraum.
Bezahlung marktgerecht. Parkplätze ausreichend vorhanden und am Autokino kostenlos, allerdings im Parkhaus 1,50 € pro Tag.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Arbeitsalltag steif, konservativ und sehr verkrampft. Aufgaben entsprechen weder Stellenbeschreibung noch Bewerbungsgesprächen. Führungskräfte wie aus dem letzten Jahrtausend im Hinblick auf Einarbeitung, Mitarbeiterführung und Sozialkompetenz. Das vom Vorstand beim Mitarbeitereinführungstag angebotene „Du“ in allen Ebenen, wird in keinster Weise durchgängig gelebt. Viele Dinge werden nach „Außen“ angepriesen und per Social-Media vermarket, aber die Realität ist eben deutlich anders.
Verbesserungsvorschläge
Onboarding muss professioneller, detaillierter und von einem HR-Partner mitbegleitet werden. Die alleinige Verantwortung in die jeweilige Abteilung zu schieben, ist sehr suboptimal und führt zu Unzufriedenheiten. Zusätzlich bedarf es einem modernen digitalen Onboarding-Tool, damit alles transparent eingesehen und abgelegt werden kann.
Führungskräfte hinterfragen, wenn diverse Mitarbeiter in kurzer Zeit aus der gleichen Abteilung/Gruppe sowohl intern wie extern wechseln. Führungskräfte intensiv schulen in Bezug auf Sozialkompetenz und Führungsintelligenz und dies auch regelmäßig nachprüfen. Ich musste mir zum Teil lächerliche, kleinliche und unprofessionelle Kritik anhören, weit weg von einem konstruktiven Miteinander. Das ist ein No-Go.
Arbeitsatmosphäre
Unterkühlt, sachlich und eher steif. Modernes und offenes Arbeiten findet man hier nicht. Sehr linientreues Arbeiten an den meisten Stellen. Man muss dies wirklich mögen.
Kommunikation
Einmal die Woche Pflicht-Jourfix im Office. Viel Blabla. Im Intranet werden die wichtigsten Firmennews sowie Mitarbeiterinfos zur Verfügung gestellt. Man muss sich dort etwas einfinden, da sperrig und nicht so intuitiv.
Kollegenzusammenhalt
Zum Großteil war es schon ok. Wenn man aktiv fragte, gab es auch Hilfe und dies auf Augenhöhe. Aber ein offenes, ehrliches und familiäres Miteinander gab es leider nicht.
Work-Life-Balance
Der Arbeitsalltag war einigermaßen frei einteilbar. Bei wichtigen privaten Terminen konnte man jederzeit flexibel kommen und gehen. Wenn aber der Vorstand „gehustet“ hat, dann war Hektik und Chaos pur. Mobiles Arbeiten war laut BV theoretisch zu 100% möglich, aber individuell in der Abteilung abzustimmen. In meinem Bereich war 40% Home-Office erwünscht.
Vorgesetztenverhalten
Linientreu, steif und oftmals im eigenen Arbeitstunnel. Es fehlte leider an vielen elementaren Dingen, insbesondere Sozialkompetenz und Führungsintelligenz. Vor allem Letzteres war gravierend abfallend im Bezug auf Onboarding und Mitarbeiterhandling. Für branchenfremde Neueinsteiger hätte es ein intensives Quereinsteigerprogramm benötigt, was auch im Vorstellungsgespräch versprochen worden war und in der hauseigenen Akademy problemlos möglich gewesen wäre. Mehr als kurze Hand-Shake Termine in meiner Abteilung gab es nicht und diese waren bei Weitem nicht ausreichend.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben/Themen aus der Stellenbeschreibung und den Vorstellungsgesprächen waren nur partiell im Arbeitsalltag vorhanden. Manche Themen waren trotz mehrerer Nachfragen dann auf einmal nicht mehr für die Stelle vorgesehen.
Arbeitsbedingungen
Neuer, moderner und riesiger Campus. Laufwege entsprechend weit. Moderne Büros mit flexiblen Arbeitsplätzen. Bei der IT-Ausstattung wurde schwäbisch gespart. Ich bekam einen aufbereiteten, gebrauchten Laptop aus 2021.
Betriebsrestaurant mit großer täglicher Auswahl (Pasta, Pizza, Grill, Wok, schwäbisch etc.) und guter Qualität. Je nach Wochentag isst man aber zusammen mit 3.000-4.000 Leuten. Entsprechend laute und hektische Atmosphäre analog einer Unimensa oder Bahnhofshalle. Dies muss man mögen.