Unstabiles Start-Up mit starken Wachstumsschmerzen
Arbeitsatmosphäre
+ Junges Team
- Die Atmosphäre wurde davon getrübt, dass die Kommunikation unter bestimmten Abteilungen manchmal abwertend war und manche Teams ihre Arbeit auf andere Teams übertragen haben. Zudem hat sich nicht jeder fair behandelt gefühlt, da die Karriere-Entwicklungen im Team nicht nachvollziehbar waren.
Lob wurde sporadisch verteilt, man hat sich kaum wertgeschätzt gefühlt und das Vertrauen war gegenseitig nicht immer gegeben.
Kommunikation
Die Kommunikation in meiner Abteilung war sehr schlecht. Es mangelte an Transparenz von “oben“. Wichtige, arbeitsrelevante Informationen kamen regelmäßig zu spät bei einem an und man hat relevante Infos oft nur durch Zufall erhalten. Man musste bestimmten Themen monatelang hinterher rennen, um Updates zu erhalten und es wurden viele Widersprüche kommuniziert.
Die Kommunikation war nicht nur innerhalb des Teams, sondern auch in der ganzen Firma sehr inkonsistent. Abteilungen, die wichtige Schnittstellen miteinander haben sollten, fehlt der Austausch komplett und es entsteht unnötiger Mehraufwand und Stress.
Die Kommunikation untereinander war leider auch nicht immer wertschätzend, was sich auch auf das Arbeitsklima auswirkte.
Work-Life-Balance
Viele unbezahlte Überstunden, die auch erwartet wurden. Der Workload war oft viel zu hoch, sodass es einem kaum möglich war seine Arbeit in 8 Stunden zu erledigen. Durch das Home-Office gab es wenigstens zeitlich mehr Flexibilität.
Vorgesetztenverhalten
Es wurde nicht immer die notwendige Verantwortung übernommen. Das Verhältnis war teilweise aufgesetzt und unangenehm. Die Offenheit für Kritik war eher gering. Bestimmte Entscheidungen können nicht nachvollzogen werden und wenn nachgefragt wurde, gab es oft nur diplomatische Antworten, die einen beruhigen und „hinhalten“ sollten. Uns wurde gesagt, dass wir als Team entscheiden werden in welche Richtung wir uns weiterentwickeln. Dazu kam es leider auch Monate später nicht. Die Entwicklung des Teams wurde von den Vorgesetzten vorgegeben.
Interessante Aufgaben
Man musste sich Zusatzaufgaben für das Quartalsgespräche ausdenken, um einen Grund für eine Beförderung zu haben. Manche haben nach mehreren Zusatzaufgaben dennoch keinen Benefit gehabt, nur der workload stieg.
Die Arbeitsauslastung war oft sehr ungleich verteilt und man konnte nur bedingt Einfluss auf die Ausgestaltung des eigenen Aufgabengebietes nehmen.
Gleichberechtigung
Trotz eines guten Anteils an Frauen in der Firma gab es zeitweise keine weiblichen Führungskräfte.
Arbeitsbedingungen
+ Hunde im Büro waren erlaubt und auch oft dort. Die Küche war gut ausgestattet. Obst, Kaffee und Snacks waren fast immer vorhanden.
- Das Büro ist sehr minimalistisch eingerichtet und könnte gemütlicher sein. Die Klimaanlage hat oft nicht funktioniert.
Zu den Startbedingungen kann man sagen, dass die Onboardings in ihrer Qualität stark variieren, je nachdem wann man in die Firma einsteigt und wer sie durchführt. Vieles muss man sich selbst beibringen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt definitiv soziale Themen, die viel stärker thematisiert werden müssen/sollten! Es fehlt intern an Diversity.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt kam immer pünktlich und war zu Beginn auch zufriedenstellend. Nach und nach wurde die Gehaltsstruktur immer unübersichtlicher und das Gehalt wurde nicht an die Inflation angepasst. Die Gehaltsverhandlungen wurden mehrfach zu spät durchgeführt. Beförderungen waren immer an Kriterien geknüpft, die im Nachhinein teilweise aber auch nochmal geändert wurden. Es gab kaum Angebote, wie Vergünstigungen für beispielsweise Jobtickets oder Ähnliches.
Image
Von außen super Image. Ich habe es bei meiner Zeit hier leider anders empfunden.
Für die diversity bringt es leider auch nichts die Seite im Pride month in Regenbogenfarben zu präsentieren, wenn die diversity intern nicht gelebt wird.
Karriere/Weiterbildung
Die Kriterien waren bekannt. Nach Erfüllen der Kriterien wurde man dennoch vertröstet, während andere Mitarbeiter:innen, die ein Bruchteil der Zeit in der Firma sind gleichzeitig 2-3 Beförderungen pro Jahr erhalten. Für manche Mitarbeiter werden Jobtitel erfunden, um eine Beförderung zu rechtfertigen. Das war meist nicht nachvollziehbar und hat sich auf die Stimmung im Team ausgewirkt.
Positiv ist, dass man teilweise in andere Abteilungen reinschnuppern konnte.