Ein Armutszeugnis
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Gehalt ist pünktlich, stellt genug saubere Arbeitskleidung. Bei den Arbeitsmaterialien gibt es noch Verbesserungspotenzial.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Umgang mit den Mitarbeitern in der Produktion: Jedem ist klar, dass Kacke immer von oben nach unten fällt, jedoch kann so manches anerkennendes Lob bei beispielsweise erfolgreichem Abschluss eines wichtigen Audits wahre Wunder bewirken (mehr Führungsstärke zeigen).
Verbesserungsvorschläge
Dringend die Löhne anpassen, damit es innerhalb der Abteilungen keine großen Gehaltsunterschiede mehr gibt.
Reinigungsschicht auf den Freitag verlegen und alle Schichten damit einbeziehen und auf spezifische Bereiche an den Anlagen einteilen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist davon abhängig, wer aus der Chefetage gerade im Hause ist. Es entsteht leicht der Eindruck, dass selbst in der Chefetage ein sehr großer Konkurrenzdruck herrscht, was dann die Mitarbeiter zu spüren bekommen. Von Führungsstärke kann man dabei nicht sprechen.
Kommunikation
Nun, die Kommunikation funktioniert einigermaßen. Wichtige Audits werden sehr deutlich kommuniziert, da es ja dann um neue wichtige Aufträge oder die Fortsetzung bestehender Austräge geht. Da will natürlich keine Führungskraft seinen Kopf riskieren.
Kollegenzusammenhalt
Jede Abteilung ist sehr eng verknüpft, da hält jeder in der angespannten Atmosphäre zusammen. Auch abteilungsübergreifend funktioniert der Zusammenhalt sehr gut.
Work-Life-Balance
Sehr schlecht. Vertraglich festgesetzt ist die Frühschichtwoche eine 6-Tage Woche. Anstatt freitags die Produktionsanlagen zu reinigen, wird dies auf den Samstag gelegt. Dafür wird netto nur 7,5h pro Arbeitstag gearbeitet. Somit zwingt die Geschäftsleitung die Mitarbeiter, samstags zu erscheinen, damit die vertragliche Arbeitszeit eingehalten wird.
Vorgesetztenverhalten
Ist in Ordnung. Sobald man in die Führungsetage schaut, fragt man sich, ob diese jemals ein Seminar zur Mitarbeiterführung oder Konfiktbewältigung besucht haben. Es kommt nicht selten vor, das die Chefetage beim täglichen Rundgang durch die Produktion im Dialog mit den Mitarbeitern verbal entgleist.
Interessante Aufgaben
Die Einarbeitung ist spannend, da man sich erstmal mit der neuen Umgebung und den Arbeitsschritten vertraut machen muss. Wenn das aber zur Routine geworden ist, fällt die Begeisterung auch wieder. Des Öfteren wird dann ausgeholfen, wo ein Mangel an Arbeitskraft herrscht.
Gleichberechtigung
Wer sich gut verkaufen kann und der Chefetage hörig ist, wird mit höherem Stundenlohn belohnt, auch wenn es nur 10 Cent mehr pro Stunde sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Auf das Alter der Mitarbeiter wird keine Rücksicht genommen. Jeder sitzt im selben Boot.
Es kommt sogar vor, dass langdienende Mitarbeiter weniger verdienen, als solche, die frisch anfangen.
Arbeitsbedingungen
In einem Wort: Katastrophe. Böden und Anlagen können durch günstig eingekauftes Reinigungsmittel nicht vollständig gereinigt werden, teilweise ungeschultes Personal wird mit Reinigungsarbeiten betreut. Es gibt keinen Hautschutzplan, keinerlei Sicherheitshinweise beispielsweise „Ab hier Gehörschutz tragen“.
Unterm Strich gibt es kein Sicherheitskonzept, welches die Mitarbeiter auf die Risiken des Arbeitsplatzes aufmerksam macht (es reicht nicht aus, einen Informationsbogen bei der Einstellung der Mitarbeiter zu verteilen).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Abfälle aus der Produktion wird zu Tierfutter verarbeitet. Müll wird sauber getrennt.
Gehalt/Sozialleistungen
12 x Gehalt im Jahr inkl. Schichtzulage. Kein Urlaubsgeld, kein 13. Monatsgehalt, keine vermögenswirksamen Leistungen.
Eine betriebliche Altersvorsorge wird angeboten.
Image
Die Firma ist rasant am expandieren und entwickelt sich aktuell zu einem Großunternehmen. Natürlich möchte sich XOX mit seinen Produkten weiter am Snackmarkt etablieren und zwar um jeden Preis - egal wie qualitativ gut oder schlecht das Produkt ist.
Karriere/Weiterbildung
Wer gut mit der Chefetage harmoniert, bekommt den ein oder anderen Karriereschub.
Hier zählt die Sympathie und nicht die erbrachte Leistung.