Reinste Blenderbude - GF + Management vernichten vorhandenes Potential
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Die Kollegen und das Büro
- Die Firmenevents wie Weihnachtsfeier sind immer hochwertig und die machen Spaß
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Die Art der gesamten Managementebene und Geschäftsführung
- Fehlende Jobsicherheit, bei betriebsbedingten Kündigungen wird die im Kündigungsschutzgesetz festgelegte Sozialauswahl ignoriert. So kann es sein, dass Mitarbeiter gekündigt werden, obwohl es Mitarbeiter in Probezeit mit weniger Erfahrung gibt.
- Kaum interne Weiterbildung, dafür learning-by-doing beim Kunden, somit auch kein Qualitätscheck der verrichteten Arbeit, hauptsache es funktioniert.
Für mehr Infos, siehe detaillierte Bewertung.
Verbesserungsvorschläge
- Das zu leben, was man sich auf die Fahne schreibt
- Management sollte Führungskraftschulungen machen
- Der GF sollte die Mitarbeiterzufriedenheit am Herzen liegen
- Auch mal versuchen Mitarbeiter auszubilden oder zu halten, anstatt neue Kollegen zu suchen und alte zu kündigen
Arbeitsatmosphäre
Solange man nicht hinter die Kullissen schaut, ist die Atmosphäre gut.
Nach den ersten Kündigungen Q1/24 ist die Stimmung am Tiefpunkt angekommen. Das Management hat erfolglos versucht, durch Kommunikationsunterbindung von Kollegen in Bezug auf Punkte wie Gehalt zu verhindern, dass die Stimmung weiterhin absackt. Es wurde uns indirekt verboten, über das Gehalt zu reden.
Nach einer Kündigung ignoriert einem das Managements erst mal vollständig bis die Klagefrist durch ist. Projektarbeit wird trotz Kündigung richtigerweise weiterhin erwartet, doch bringt einem das Management kein Vertrauen gegenüber. Stattdessen werden Kollegen hinter dem Rücken über Arbeitsweisen ausgefragt. Workshops vor Ort beim Kunden werden für einen gekündigten Mitarbeiter remote stattfinden, was diese projektbezogen sinnlos macht.
Vertrauen ins Management ist an dieser Stelle komplett verloren, sodass arbeiten im Büro eher ein unangenehmer Zwang ist.
Je nach Kunde werden Überstunden erwartet („mit dem Gehalt abgegolten“), elektronische Zeiterfassung wird manuell gepflegt. Stresspegel kann sehr hoch sein. Das Management sagt, man soll die Überstunden abbauen, aber in Gehaltsgesprächen wird man dafür kritisiert.
Kommunikation
Es findet kaum Feedback Kommunikation statt, sodass Kündigungen sehr unerwartet kommen. Die Kommunikation von Seiten des Managements über Kündigungen ist unerwünscht und wird aktiv unterdrückt, teilweise weiß nur das Management davon, andere Kollegen werden nicht informiert.
Wer eine neue Stelle hat, soll nicht erzählen, wie viel er/sie dort verdient.
Eine interne Firmenpräsentation zum aktuellen Stand sollte im Intranet hochgeladen werden, stand Ende September 2024 (fast 4 Monate später) ist dies immer noch nicht passiert.
Die Kameras im Büro scheinen so ausgerichtet zu sein, dass teilweise die Bildschirme und Mitarbeiter sichtbar sind. So wirkt das zumindest. Regelmäßige Bereinigung der Teams-Chats gehört zum Arbeitsalltag. Diskussionen unter Kollegen über den Arbeitgeber wurden frühzeitig nur noch mündlich im HO durchgeführt.
Kollegenzusammenhalt
Das Management muss ich an dieser Stelle leider rausnehmen im Kollegenzusammenhalt, die haben 0 Sterne verdient, auch wenn die freundlich tun und so tun, als ob man auf einer Ebene redet. Leider trügt der Schein massiv.
Es gibt viele junge Kollegen und grundsätzlich einen guten Kollegenzusammenhalt, man kann grundsätzlich jeden Fragen, wenn man Unterstützung braucht. Die Kollegen sind das Herz und Seele von Xpertnova und ein Grund dort zu arbeiten, aber einige Kollegen sind auf der Suche nach einer neuen Stelle oder haben schon eine neue bessere Stelle.
Ich habe Freundschaften dort geschlossen, die Xpertnova überdauert haben.
Einige Kollegen geben Infos, die einem privat erzählt wurden, an die Managementebene weiter.
Work-Life-Balance
Es gab zu meiner Zeit eine Kernarbeitszeit von 10-16 Uhr, in Realität schaut aber keiner drauf, wenn es mal nicht klappt aus Gründen wie Arztbesuche etc. solange das kommuniziert ist oder Überstunden abgebaut werden. In Absprache mit dem Kunden (falls man auf Projekt ist) kann Urlaub eigentlich immer genommen werden. 2 Tage Homeoffice nach der Probezeit sind Standard, ich habe aber gehört, es soll aber in Zukunft weniger werden. Je nach Vertrag ist natürlich auch mehr Homeoffice (bis 100%) möglich. Leider habe ich mitbekommen, wie versucht wurde, dass ein Kollege mit der Zusage für 100% HO, regelmäßig 3x pro Woche ins Büro zu ordern. Hatte er zum Glück schriftlich.
Vorgesetztenverhalten
Nachdem man gekündigt wurde, ist man erstmal nicht existent, selbst danach ist man auf dem Abstellgleis und wird man wird intensiver überwacht.
Auch muss man sich als reiner Entwickler oftmals einem detaillierten Interview beim Kunden unterziehen, was daran liegt, dass sehr viel mit Personalvermittlern gearbeitet wird. Dazu werden gerade den Junior Kollegen gefälschte Lebensläufe (liegen mir vor) gegeben, um mehrere Jahre Berufserfahrung und Projekte bei xpertnova dem potentiellen Kunden vorzulügen. Auch wenn behauptet wird, dass dies im Beratungsumfeld Standard ist, kann ich von einem deutlich größeren Beratungsunternehmen sagen, dass in diesem Umfang dem nicht so ist.
Wer bei diesen Trainings/Interviews nicht performt, wird gekündigt. Es wird auch erwartet, dass man den Kunden, was seine Berufserfahrung betrifft anlügt. Das Management hat kaum Führungserfahrung und steckt in einem Kontrollzwang fest, um sich profilieren und durchsetzen zu können.
Mündliche Absprachen/Zusagen sind wertlos, da wird sich "nicht mehr dran erinnert".
Interessante Aufgaben
Aufgaben sind natürlich projektabhängig, manche sind interessant andere nicht. In der Entwicklung von Standardsoftware hat das Unternehmen kaum Erfahrung, es existieren hauptsächlich Individualentwicklung auf SAP Basis.
Es sind relativ viele interessante Aufgaben vorhanden, leider gibt es wenig wirkliche Expertise, wenn Fragen bestehen.
Es passiert es öfter, dass Junior Entwickler die Aufgaben des Senior Entwicklers machen und somit de facto der Junior zum Preise des Seniors verkauft wird, während der Senior Kollege dann häufig auf mehreren Projekten arbeitet. Oftmals haben die "Senioren" aber eigentlich wenig Ahnung hat und können dafür sehr gut auf den Kunden einreden.
Gleichberechtigung
Frauenquote ist sehr gering. Es werden aber grundsätzlich keine Unterschiede gemacht, das gilt auch für andere Aspekte der Gleichberechtigung wie Ethnie etc.
Im Grunde ist jeder für sich selbst verantwortlich, wenn es darum geht, wie er vertraglich behandelt wird, teilweise sind Gehälter sehr unterschiedlich für Kollegen auf der selben Erfahrungsstufe die parallel angefangen haben. Was das Verhalten der Kollegen diesbezüglich angeht, ist mir ansonsten nichts Negatives aufgefallen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt fast nur junge Kollegen und sehr wenig ältere Kollegen. Kann nichts negatives sagen, alle untereinander sind sehr Kollegial, unabhängig vom Alter.
Arbeitsbedingungen
Der Laptop, sowie Arbeitsausstattung ist ordentlich, höhenverstellbare Schreibtische, 2 Bildschirme, Beleuchtung ist gut, wenn man nicht gerade am Fenster sitzt, dort ist trotz Rollo bei Sonneneinstrahlung der Bildschirm schwerer abzulesen. Ergonomische Mäuse/bessere Headsets muss man sich privat besorgen.
Lärmpegel im Großraumbüro ist natürlich immer schlechter als im Einzel-, Zweier- oder 4er Büro, besonders wenn viele Meetings mit Kunden parallel stattfinden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Kaffeebohnen für die Barista-Kaffeemaschine sind teure und gute Kaffeebohnen, Mülltrennung ist, nachdem der alte Mülleimer kaputt gegangen ist, nicht mehr vorhanden.
Ob jetzt wirklich aktiv Mülltrennung seitens des Gebäudemanagements stattgefunden hat, kann ich nicht sagen. Hamburg hat zumindest vor kurzem in einigen Stadtteilen eine Mülltrennung eingerichtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt vor allem im Junior Bereich unterdurchschnittlich, Teamlead ist fast vom Stuhl gefallen, als er gehört hat, wie das Juniorgehalt aussieht. Dazu wird man als Senior an den Kunden verkauft, billigste Fullstack-SAP-Entwickler Hamburgs. Das Deutschlandticket wird übernommen, sowie Hansefit, allerdings erst nach der Probezeit. Der Obstkorb ist vorhanden, sowie Wasser und quartalsweise ein Kühlschrank an Getränken, wie Cola, Bier, Sekt etc. Im Bewerbungsgespräch werden teilweise weitere Leistungen erwähnt, die gar nicht existieren (z.B. VWL).
Auch im mittleren Seniorbereich in der Branche oft unterdurchschnittlich, Junior-Kollegen bekommen woanders mehr Senioren hier. Überstunden sind offiziell mit dem Gehalt abgegolten, ebenso wie Nacht, Feiertags und Wochenendarbeit. Laut Erzählungen , kommt das selten vor.
Gehalt ist Verhandlungssache, teilweise mehrere 10k€-Differenz für die selbe Position.
Variabler Gehaltsanteil ist gekappt, pro fakturierten Entwickler/Berater gibt es 1 variablen Anteil. Ein „Ghostwriter“ muss darauf bauen, dass der Kollege, der offiziell für den Kunden arbeitet, auf seinen Anteil verzichtet, während man für einen 4-stelligen Tagessatz verkauf wird.
Image
Der Firma ist das Image sehr wichtig, intern sowie extern.
Leider treffen da Realität und Illusion aufeinander.
Gegenüber der Kunden ist alles super und freundlich, im Hintergrund läuft nichts so ab wie es dem Kunden gegenüber erzählt wird.
Die sogenannten "Xperts" sind in meiner Einschätzung oftmals nur gute Blender und können reden, aber haben oftmals keine Ahnung. Wenn man technische Fragen hat und an einen Kollegen weitergeleitet wird, weiß dieser meist auch nicht mehr als eine kurze Google-Recherche bringt. Nach außen sind natürlich alle Experten, auch wenn man erst 3 Monate im Unternehmen ist, gerade eingearbeitet wird, aber schon als Senior mit 5 Jahren Erfahrung im Unternehmen an einen potentiellen Kunden verkauft.
SAP-Zertifikate werden gefühlt nur gemacht, um die SAP Partner Status zu erfüllen und dem Kunden ein besseres Image vorzuspielen.
Auch wird hier bei Kununu drauf geachtet, dass immer eine positive Bewertung ganz oben ist, wie viele davon echt sind, sei mal in in den Raum gestellt. Teilweise sind Bewertungen auffällig positiv und kritisieren nur minimal, während die Angaben zum Verfasser sich nicht mit den Mitarbeitern deckt. Alles nur für das Image.
Karriere/Weiterbildung
Mitarbeiter werden aus fadenscheinigen Gründen entlassen, der Bürofunk erzählt Gründe, die für die Kündigung unzulässig sind (persönliche Differenzen etc.). Betriebsbedingte Kündigungen werden ausgesprochen, während parallel neue Kollegen eingestellt werden und die Büroflächen erweitert werden. Ich will das Wort "Austauschkündigung" nicht in den Mund nehmen, allerdings werden Projektstellen, trotz der Einplanung beim Kunden/Projekt intern und extern, bereits 3 Wochen nach Unternehmensaustritt mit einem neuen Junior besetzt.
Einarbeitung soll möglichst kostenfrei sein, man wird nicht auf (interne) Schulungen geschickt, sondern arbeitet irgendwelche SAP Learning Journeys ab. Danach wird man auf Projekt geschickt und lernt alles wichtige eigentlich via Learning by Doing. Wenn man im falschen Projekt landet, kann man nur wenig (SAP) Wissen aufbauen.
Weiterbildung wird erwartet, für fehlende kritisiert. Während man auf Projekt ist, einem wird aber keine Zeit dafür eingeräumt, sodass man dies entweder in (unbezahlten) Überstunden macht oder im Privaten.
Auch habe ich von Head-Huntern erfahren, dass diese kaum noch mit Xpertnova zusammenarbeiten, wegen falscher Stellenbeschreibungen.