Unter jedem Dach ist ein Ach
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den Zusammenhalt zwischen den KollegInnen - der AG hat tatsächlich ein gutes Händchen bei der Personalauswahl bewiesen, die Offenheit gegenüber Bürohunden und die Lage des Büros.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
So vieles.. vor allem aber:
- fehlende Wertschätzung
- Top-Management nimmt seit Jahren mehr Aufträge an als personell zu bewältigen ist - entsprechendes Feedback wird ignoriert
- die Tonalität der Führungskräfte ggü. den Mitarbeitenden
- Fingerpointing trotz „offener Fehlerkultur"
- nicht selten trennen sich AG und AN im
Rechtsstreit
- fehlendes On- und Off-Boarding
Verbesserungsvorschläge
Individuelle Coachings für das obere Management, in dessen Rahmen mindestens folgende Punkte thematisiert werden sollten: Wie wirke ich auf andere? Wie nehme ich Bedürfnisse meines Umfelds wahr? Welchen Einfluss habe ich und psychosoziale Arbeitsbedingungen auf die Mitarbeitenden und in Konsequenz auf ihr Wohlbefinden, ihre Leistung und ihr Arbeitsengagement? Wie erhalte ich wissenschaftlich-fundierte Kenntnisse über psychische Dynamiken in der Arbeitswelt?
Arbeitsatmosphäre
Leider meist sehr kurze Timings bzw. kurzfristige Auftragsannahme und daraus resultierende Überlastung im Team durch hohe Krankheitsstände und Fluktuation bestehender Mitarbeitenden. Dies führt zu einer erhöhten Unzufriedenheit und Überlastung innerhalb des restlichen Teams.
Kommunikation
Es wird oft von transparenter Kommunikation gesprochen. Allerdings hatte ich persönlich den Eindruck, dass nur die Dinge kommuniziert werden, die die Geschäftsführung für relevant hält.
Dafür ist LinkedIn das Sprachrohr des Unternehmens. Es kam nicht selten vor, dass Mitarbeitende vom Top-Management vor dem Team an den Pranger wurden - sowohl via Email als auch in Teamsitzungen
Kollegenzusammenhalt
Ich selbst habe stets ein kollegiales Miteinander erlebt. Vor allem innerhalb der Teams. Man wurde von Tag eins herzlich aufgenommen.
Work-Life-Balance
Leider weniger gelebt als versprochen wurde, trotz 38-Std-Woche.
Überstunden und kurzfristige Engpässe gehörten zur Tagesordnung. Wichtige Arzttermine durften zum Großteil leider nicht innerhalb der Arbeitszeit wahrgenommen werden, trotz rechtzeitiger Ankündigung. Auch die Gleitzeit wurde stark eingeschränkt, so dass dies kaum möglich war.
Vorgesetztenverhalten
Es kommt darauf an: Während das mittlere Management sich um Partizipation, humane Konfliktlösungen und transparente Entscheidungsfindungen bemühte, glänzte das Top-Management mit intransparenten und teilweise respektlosen Tendenzen. Bei der Arbeit angeschrien zu werden, gehörte zur gelebten Praxis der oberen Führungsriege.
Interessante Aufgaben
Vielseitige Aufgabengebiete sind gegeben, allerdings hatte man als MitarbeiterIn (ohne Führungsverantwortung) wenig Mitspracherecht und kaum die Möglichkeit sich intern zu spezialisieren.
Schade!
Gleichberechtigung
Oberflächlich beobachtete ich ein paritätisches Geschlechterverhältnis.
Wiederholt kam es jedoch vor, dass schwangere Mitarbeiterinnen von der oberen Führung gezielt benachteiligt wurden. Auch in MA-Gesprächen wurde gerne die Frage gestellt, ob man in naher Zukunft vor hat eine Familie zu gründen.
Umgang mit älteren Kollegen
Nichts einzuwenden.
Arbeitsbedingungen
(Nicht klimatisiertes) Großraumbüro für die Teams, ohne die Möglichkeit sich zurückziehen zu können. Die Einzelbüros wurden ausschließlich für die Führungskräfte konzipiert. Die technische Ausstattung konnte sich sehen (MacBook Air) lassen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt liegt im
Branchendurchschnitt. Ansonsten leider keine weiteren Benefits wie z.B.: eine Vergünstigung für den ÖPNV oder Urlaubsgeld. Bonuszahlungen gibt es zwar, aber sind an viele Bedingungen geknüpft. Wenn man nicht die Extrameile geht, macht sich dies doch stark bemerkbar. Vorsicht: die kommunizierten Benefits auf der Unternehmensseite sind leider nur Fassadenanstrich - fernab gelebter Praxis.
Image
Starker Kontrast zwischen Außenwirkung und Wahrnehmung der innerbetrieblichen Realität.