Arbeitgeber mit sehr hoher Leistungsorientierung / Ergebnismaximierung in sehr heterogener Landschaft
Gut am Arbeitgeber finde ich
Spannende Aufgaben, sehr freundliche Kollegen und individuelle Lösungen möglich
Entwicklungsmöglichkeiten sehr hoch; wenn man engagiert ist
Hohe Jobsicherheit; wenn man seine Arbeit (sehr) gut macht
Vorgesetzte können sehr gut sein, wenn man etwas „Glück“ hat (Bauchgefühl vertrauen!)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Als stiftungsunternehmen könnten wir uns noch viel mehr unserer sozialen Verantwortung bewusst sein, hier mal modernere HR Modelle integrieren (siehe oben, Teilzeitarbeit, ATZ, Lebensarbeitskonto, ja - auch 4 Tage Woche trotz schwächelnden Wirtschaft-, alles was uns aus Sicht der Arbeitnehmer attraktiv macht, ernsthaft prüfen. In 2-3 Jahren werden wir wieder händeringend Leute suchen und dann feststellen, dass wir nichts für unsere AG-Attraktivität in der Zwischenzeit gemacht haben …)
Zu hoher Druck bei gleichzeitig eher mäßigem Gehalt (Harmonisierung der gehaktsbänder über SGEs hinweg vorantreiben, Warum keine Tarifanlehnung bei allen deutschen Gesellschaften? Warum so viele unterschiedliche Verträge in zentrale bei denen manche Kollegen den Tarifzuschlag automatisch erhalten während i. d. R. länger tätige Mitarbeiter auf das Wohlwollen des Chefs angewiesen sind? Warum Führungskräfte nicht mehr wie ganz normale Mitarbeiter behandeln und auch Tarifzuschläge weitergeben? Wir können doch nicht erwarten, dass Leute den Job bei Zeppelin so hoch motiviert machen, wenn Gehalt mäßig, Auslastung und Druck (zu) hoch sind und AN-Vorteile zurückgenommen werden. In welcher Welt leben wird, dass wir glauben, dass JEDER nur darauf brennt für Zeppelin arbeiten zu dürfen??
Hohe Abhängigkeit von direkten Vorgesetztenverhalten - Kann man auch mal Pech haben, dann helfen einem Betriebsrat oder HR kaum weiter,
Sondern man ist zum Handel selbst gezwungen
Verbesserungsvorschläge
Heterogene Organisations-, System- ind Prozessstruktur sind einem so großen und internationalen Unternehmen wie Zeppelin inzwischen unwürdig. Zwar gibt es einige zentrale Bereiche, die übergreifend systemisch und prozessual harmonisiert sind, aber das sind eher positive Ausnahmen (IT, Einkauf Immo unglaublich gesellschaftsspezifisch…) Hier könnte die Organisationsentwicklung vorangetrieben werden.
Neuer CEO bisher schwerpunktmäßig mit Kosteneinsparung beschäftigt, was eher zu Unmut führt, wenn man bedenkt, dass wir ein zwei (oder drei?)-stelliges Millionenergebnis in 2024 einfahren werden. Klar wäre es ohne die Kosteneinsparung weniger aber manche Themen kommen wieder und damit erhöht sich der Invest-Rückstau. Zudem würde ich mir eine klarer Strategie und Vision für unsere Märkte und Technologien von einem CEO wünschen
Höherer Mut und klarere Fokussierung auf unsere Stärken, v. a. im HR Bereich
Reduzierung der Arbeitsbelastung und höhere Kapazitäten ermöglichen, Reduzierung von „Führung durch Druck“ und mehr gemeinsames „Schaffen“
Mehr Kommunikation zu wirklich wichtigen Themen und weniger „Marketing“ für „hippe“ Themen
Fokus mehr auf mentale Gesundheit der Mitarbeiter - man kann nicht dauerhaft höchste Leistung und größte Druckresilienz erwarten ohne dass manche Kollegen psychische (und physische) Probleme bekommen, nicht jeder Mensch lebt für die Arbeit und kann (und will) in jeder Lebensphase 130% geben
Arbeitsatmosphäre
Wechselhaft, man muss hohem Druck aushalten können, und das über lange Zeit. Zeppelin hat eine sehr besondere Mentalität, mit der man klar kommen muss - „Grafen Ecken an“ wird zwar als Grafensatz gerne zitiert, kommt aber auf GF Ebene definitiv nicht gut an. Durch CEO Wechsel gefühlt eher abnehmende Stärkung der Unternehmenskultur….leider auch logisch, da von Extern … Kann sich aber noch verbessern, wenn längere Zeit in Amt und Würden (hoffe ich jedenfalls, denn ohne unsere Kultur sind wir austauschbar und weniger attraktiv …)
Kommunikation
Manchmal wird man über total banale Sachen informiert (neue Fitnessgeräte in Zentrale) und dann werden einem wichtige Dinge einfach kommentarlos als Mail versendet (Neue SGE Struktur 2023 wurde ohne Erklärung verschickt, und viele Kollegen wussten gar nicht was das jetzt für sie bedeutet und wohin sie zukünftig berichten müssen, Akquisition 2024 zwar in der Kommunikation groß aufgebaut, aber was hat das jetzt für Folgen für die einzelnen Bereiche? Beginnendes Jobkarrusell (z. B. ZBM) ebenfalls kommentarlos als Mail verschickt…)
Kollegenzusammenhalt
Kollegen sind sehr freundlich, habe es in den letzten Jahren nicht erlebt, dass man mit einer anderen Abteilung nicht zusammenarbeiten kann; aber auch hier gilt „wie man in den Wald hineinschreit…“
Work-Life-Balance
Die Veränderung der Vorgaben zum Mobilen Arbeiten gehen m. E. in die falsche Richtung. Es wurden in den letzten Jahren zig Verträge erstellt, die mobiles Arbeiten quasi zu 100% erfordern (da Wohnort 100erte Kilometer entfernt, etc.). Nun zurück zu rudern und wieder mehr auf Präsenz zu setzen, ist doch in diesen Fällen gar nicht möglich! Oder setzt man darauf, dass diese Mitarbeiter kündigen (oder gekündigt werden?) Ich verstehe nicht, warum man ein FUNKTIONIERENDES System (über Jahre hinweg) wie die bestehende flexible Lösung zum Mobilen Arbeiten ändern muss (nur weil ein neuer CEO da ist? Sind wir in einem Patrichat?)
Erfolg, Motivation und Ergebnismaximierung können nicht funktionieren, wenn man Mitarbeiter in ihren Rechten beschneidet und wie Kinder meint „erziehen“ zu müssen.
Unabhängig vom Mobilen Arbeiten ist die Arbeitsbelastung stets sehr hoch, Stellen werden durch strikten Sparkurs nicht aufgebaut. Die Arbeit wird aber durch immer neue Systemeinführungen, fehlende Erfolge bei IT-Projekten und M&A-Projekten immer mehr…Überstunden werden i.d.R. bei älteren Verträgen nicht
vergütet und sind ein Geschenk (bzw. je nach Vorgesetztem eine Bringschuld) an das Unternehmen.
Vorgesetztenverhalten
Meine bisherigen direkten Vorgesetzten überwiegend kooperativ, sachlich und wertschätzend. Allerdings sehr stark vom jeweiligen Einzelfall abhängig und kann man Glück haben oder auch nicht …
Interessante Aufgaben
Aufgaben sind zweifelsfrei stets abwechslungsreich und interessant, es wird sehr viel Wert auf Gestaltungsfreiraum, Selbstständigkeit und Eigeninitiative gelegt. Wer sich weiterentwickeln will und die Ärmel hochkrempeln kann, der findet hier - vor allem in der horizontalen Entwicklung - für viele Jahre ein spannendes Aufgabenfeld.
Gleichberechtigung
Überwiegend positiv
Zeppelin ist ein eher konservatives Unternehmen, in dem aktuellere Trends der Gesellschaft allerdings noch eher kritisch gesehen werden (zweimalige Elternzeit eines männlichen Kollegen wurde sehr ungünstig von direkten Vorgesetzen aufgenommen). Es sollte auch viel mehr Teilzeitstellen geben - in 30 Stunden kann man als motivierter Mitarbeiter (fast) genauso viel wie in vollzeit schaffen. Das würde jungen Eltern die Karriereentwicklung oder älteren Kollegen den Übergang zur Rente vereinfachen (und gleichzeitig Personalkosten für das Unternehmen reduzieren )
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr positiv
Liegt aber daran, dass der Altersdurchschnitt in einigen Gesellschaften eher hoch ist und leider ist es sogar eher so, dass alt eingesessene „Hasen“ noch eine ruhige Kugel bis zu den letzten Jahren zur Rente schieben können, während von jungen Kollegen höchster Einsatz (bei Doppelbelastung durch kleine Kinder, Berufsstudium, etc.) verlangt wird. Für ältere Kollegen natürlich toll, aber für jüngere teilweise unfair
Eine klarere Fokussierung auf ATZ durch HR würde hier teilweise m. E. nach Sinn machen (wer nur noch zum Zeitabsitzen in die Arbeit kommt während man selber nicht weiß, was man zuerst machen soll, sollte durch eine ATZ Regelung sozialverträglich in die Rente befördert werden). (Würde auch wieder Personalkosten sparen und hätte Vorteile für den älteren Kolleren, motivierter jüngere Mitarbeiter und damit auf die Leistung des Unternehmens insgesamt)
Arbeitsbedingungen
Sehr gute technische Ausstattung, wenn man was braucht kann man unkompliziert mit Chef sprechen. Allerdings hohe Auslastung in Zentrale, teilweise sehr laut und keine Rückzugsmöglichkeiten. Bei wieder höherer Präsenz noch schlechtere Entwicklung zu erwarten …
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hohes Engagement im
Nachhaltigkeitsbereich durch sehr motivierte Kollegen - man ist sehr stark auf Kommunikation & Fortschritte interessiert. Veranstaltung mit Reinhold Messner fand ich klasse, ansonsten teilweise sogar etwas weniger Kommunikation okay (Fokus mehr auf Kerngeschäft & Geschäftserfolge wäre für mich interessanter - wer sind unsere größten Kunden? Was war das erfolgreichste (Bau) Projekt in Q1/…? Solche Sachen weiß man gar nicht, dafür dass in xy eine PV-Anlage installiert wurde )
Sozialverhalten in der Vergangenheit gut, wobei es natürlich auch da Schnitzer gab und gibt (Kurzzeit in Corona, Überstundenregelung, Rückkehr Mobiles Arbeiten Richtung Steinzeit). Ich würde mir wünschen, dass man nicht jeden Trend von anderen Unternehmen übernimmt, sondern sich klar auf UNSERE Stärken konzentriert (z. B. Regelung mobiles Arbeiten war klasse - wenn man dann in den Medien liest, dass andere Unternehmen zurückrudern, weiß man dass das in 6 Monaten auch bei Zeppelin kommt. Warum? Wir sollten zu unserer Einzigartigkeit - auch bei HR Themen - stehen. DAS ist es doch was uns von anderen unterscheidet; Zeppelin muss doch nicht im Einheitsbrei untergehen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt an sich in Ordnung; aber stets an der Grenze zum Akzeptablen, wenn man bedenkt wie hoch die Arbeitsbelastung und die Selbstverabtwortung ist. Zudem moderne Vertragsbestandteile nicht gegeben ( Gehaltsumwandlung durch Geldwerte Vorteile wie Tankbonus, Jobticket, Lebensarbeitskonto, …)
Image
Image m. E. sehr positiv - zumindest von außen sieht einiges besser aus als es intern ist (heterogene Landschaft, fehlende Konzernführung bei ERP Systemen, jede SGE kocht ihr eigenes Süppchen, WE are Zeppelin immer mehr zur Farce…)
Karriere/Weiterbildung
Wer sich engagiert und motiviert ist, hat gute Chancen sich (horizontal) zu entwickeln. Stellenbesetzungen durch interne Kandidaten nimmt aber etwas ab (außer bei ZBM, da wird gefühlt fast immer auf das bewährte Pferd gesetzt). Sich intern hochzuarbeiten, ist sehr schwierig - wenn der Vorgesetzte einem auf persönlicher Ebene nicht zugetan ist, eher unmöglich. Hier also sehr Einzelfallspezifiscj.
Wieder offenere Unternehmenskultur, würde die genannten Themen gerne mit meinem Chef besprechen, aber traue mich nicht, weil ich dadurch negativ auffalle und an anderer Stelle dann eine Retourkutsche kommt