Mit Vollgas in die Krise geführt. Und keiner da, der auf die Bremse tritt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Teams und die Kollegen*innen.
Attraktive und marktgerechte Anstellungsbedingungen.
Kompetentes und unterstützendes HR.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die aktuelle Geschäftsleitung.
Der Führungsstil von Teilen der Geschäftsleitung wird als autokratisch/militärisch und nicht mehr zeitgerecht wahrgenommen. Anderslautende Meinungen oder konstruktive Kritik ist nicht erwünscht.
Die lang erwartete neue «Strategie» ist oberflächlich und bietet, ausser einer Sammlung von Buzz- und Füllwörtern, wenig Konkretes; für die Mehrheit der Mitarbeitenden ist nicht ersichtlich, wie die Geschäftsleitung den Fortbestand des Unternehmens sichern will.
Es besteht eine Diskrepanz zwischen plakativ gemachten Versprechungen und den tatsächlichen Ergebnissen. Verbesserungen wie die "Abschaffung von Kleinaufträgen" oder ein "moderner Internetauftritt", Initiativen wie "Fachkarriere" oder "Sales-Push" sowie Veränderungen hinsichtlich personeller Kündigungen oder neuen Organisationsstrukturen werden nicht, viel zu spät oder aber nicht in der versprochenen Qualität umgesetzt.
Der vertragliche Ausstieg der ehemalige Eigentümer und der damit anstehende Umsatzverlust ist schon seit drei Jahren bekannt. Anstatt sich aktiv darum zu kümmern und wirksame Gegenmassnahmen zu ergreifen, wird lieber Zeit und Geld in Ego-Projekte wie die völlig überdimensionierten neuen Geschäftsräumlichkeit in Baden oder den toten Standort in Bern investiert.
Dass die Geschäftsleitung dabei die Verantwortung für die bestehenden Probleme den äusseren Umständen zuschreibt, anstatt selber dafür die Verantwortung zu übernehmen, hat zu einem enormen Vertrauensverlust bei den Mitarbeitenden geführt.
Verbesserungsvorschläge
Das einstmalige Wunderkind «Aveniq» steckt in einer handfesten, aber hausgemachten Krise. Obwohl es bereits in anderen Kununu-Beiträgen erwähnt wurde, fragen sich die meisten Mitarbeitenden: Warum unternimmt der Verwaltungsrat nichts?
Dass sich die HR-Abteilung bemüht negative Kununu-Beiträge zu kommentieren, ist zwar lobenswert, ändert leider aber nichts an der Tatsache, dass die dargestellten Sachverhalte die Realität mehrheitlich treffend gut beschreiben. Die angebotene nachträgliche Gesprächsbereitschaft ist eine freundliche, aber sinnbefreite Geste, da diese Art von Gespräch doch bereits mit dem Austritt geführt wurde.
Arbeitsatmosphäre
Die gegenwärtige Stimmung im Unternehmen ist geprägt von einer Angstkultur und einem starken Vertrauensverlust der Mitarbeitenden gegenüber der Geschäftsleitung. Die hohe Fluktuation und die Abwanderung sehr guter Fach- und Führungskräfte zur Konkurrenz wirken sich zusätzlich negativ auf die Stimmung aus. Die Vertragskündigungen durch langjährige ehemalige Kunden und der damit absehbare Umsatzrückgang sowie die rückläufige Auftragslage schüren zusätzliche Existenzängste bei den Mitarbeitenden.
Kommunikation
Die Kommunikation der Geschäftsleitung ist, wie schon in anderen Kununu-Beiträgen beschrieben, stark verbesserungswürdig und unprofessionell. Wenn Mitarbeitende an einer Townhall-Veranstaltung mit Schimpfwörtern beleidigt werden und verbale Entgleissungen in Form von Kraftausdrücken passieren, dann ist dies nicht nur respektlos, sondern - sorry - einfach auch nicht CEO-like.
Monatsabschlüsse als Basis für die Bestimmung der Rentabilität von Services und Organisationseinheiten, können vom Finanzbereich nicht zur Verfügung gestellt werden. Die Firma befindet sich infolge der fehlenden finanziellen Führung im Blindflug. Wenn das für die Finanzen verantwortliche Geschäftsleitungsmitglied dann an einer Townhall-Veranstaltung die Mitarbeitenden mit einem Beitrag «Betriebsbuchhaltung leicht gemacht – for Dummies» schulmeisterlich beglückt, dann sorgt dies einfach nur für ungläubiges Kopfschütteln.
Im Gegensatz zu den Eintritten, werden Kündigungen, aus vermeintlich datenschutzrechtlichen Gründen, zwischenzeitlich nicht mehr offen kommuniziert. Obwohl allen klar ist, dass die im laufenende Kalenderjahr bereits erhaltene hohe Anzahl Kündigungen deutlich über dem Marktschnitt liegt.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt sowie die sehr gute, harmonische und fast familiäre Zusammenarbeit unter den Mitarbeitenden zeichneten Aveniq bisher aus. Ob dieses Alleinstellungsmerkmal weiterhin Bestand hat, ist unklar, da die Geschäftsleitung neu den Grundsatz "Leistung geht vor Harmonie" in ihrer Strategie verankert hat.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance wird respektiert, nicht aber in allen Fällen auch ermöglicht.
Vorgesetztenverhalten
Die Ende 2023 durchgeführte Mitarbeitenden-Umfrage hat deutlich gezeigt, wie negativ das Verhalten der Geschäftsleitung wahrgenommen wird und wie deutlich doch der Handlungsbedarf in diese Richtung ist. Mit dem Verhalten der Abteilungs- und Teamleiter*innen waren die Mitarbeitenden hingegen überdurchschnittlich zufrieden. Aber gerade viele dieser fachlich sehr guten, innovativen und menschenorientierten Führungskräfte haben zwischenzeitlich die Firma verlassen oder sind unverhohlen auf Stellensuche. Die Bewertung bezieht sich deshalb auf die Geschäftsleitung.
Interessante Aufgaben
Der IT-Markt befindet sich im Umbruch. Der laufende Cloud-Shift sowie Digitalisierungs-, Automatisierungs- und KI-Themen bieten eine riesige Spielwiese für neue und interessante Aufgaben bzw. Projekte. Aveniq verfügt über viele gute und kompetente Mitarbeitende, die in diesen Disziplinen glänzen und Kunden begeistern könnten – wenn die Sales-Organisation es denn schaffen würde, die zunehmend leere Pipeline mit entsprechenden Aufträgen zu füllen.
Gleichberechtigung
War zumindest in meinem Bereich vorbildlich. Die Geschäftsleitung hingegen wird nach dem unschönen Abgang der HR-Leiterin nur noch von Männern dominiert.
Umgang mit älteren Kollegen
War bisher immer vorbildlich. Die Frage ist mehr, wie lange sich die Firma ältere Mitarbeitende noch leisten will bzw. kann.
Arbeitsbedingungen
Sind grundsätzlich immer noch gut und waren ein Grund für dieses Unternehmen zu arbeiten.
Gehalt/Sozialleistungen
Da gibt es definitiv nichts zu meckern, auch die Fringe Benefits können sich sehen lassen.
Image
Das Image war schon mal deutlich besser. Man versucht mit geschönten Presse- und LinkedIn-Mitteilungen krampfhaft, nach aussen hin den Schein einer coolen, modernen und intakten Firma zu wahren.
Karriere/Weiterbildung
Das Unternehmen bietet sehr gute Möglichkeiten zur fachlichen Entwicklung. Leider ist die vorgestellte Initiative zur Förderung von Fachkarrieren vollständig versandet.