Von Potenzial zur Pleite: Wie Inkompetenz und Ignoranz ein Unternehmen ruinieren
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Unternehmen hat enormes Potenzial und es gibt einige wirklich tolle, engagierte Mitarbeiter, die viel beitragen. Leider wird dieses Potenzial nicht genutzt und die engagierten Kollegen werden demotiviert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Leider gibt es sehr vieles, das negativ am Unternehmen ist. Es ist wirklich traurig zu sehen, was aus Aveniq geworden ist, und das liegt hauptsächlich daran, dass die Geschäftsleitung ihre Rolle nicht wahrgenommen hat. Ein gut funktionierendes Unternehmen zu führen ist einfach, aber in Krisenzeiten zeigt sich, wer wirklich führen kann. Diese Fähigkeit fehlt der Geschäftsleitung leider völlig. Statt Verantwortung zu übernehmen, wird die gesamte Last der Delivery-Abteilung zugeschoben. Verbesserungsvorschläge werden ignoriert, und die Geschäftsleitung ist so überzeugt von ihrer eigenen Meinung, dass sie keine Sekunde Selbstreflexion zulässt.
Im Sales-Bereich gibt es zwar ein paar Ausnahmen, aber der Grossteil der Kollegen ist unfähig, unfreundlich und erledigt seine Arbeit nicht. Doch auch hier wird die Schuld am Ende der Delivery in die Schuhe geschoben. Das HR ist kaum spürbar, und das Vertrauen in diese Abteilung ist praktisch nicht vorhanden. Teile der Finanzabteilung arbeiten völlig undurchsichtig, und die Zahlen mussten schon häufig korrigiert werden, was auf die fehlenden Systeme und den mangelnden Überblick zurückzuführen ist. Das Marketing zeigt sich beratungsresistent und erledigt seine Aufgaben nicht nur unzureichend, sondern behindert sogar die Delivery in ihrer Arbeit. Die zuständigen Mitglieder der Geschäftsleitung hinterfragen ihre Abteilungen nicht und blocken jede Kritik oder Verbesserungsvorschläge ab. Für sie zählt nur ihr eigener Profit und ihr Ego – das Wohl des Unternehmens und der Mitarbeiter ist ihnen völlig egal.
Auch der Verwaltungsrat nimmt seine Rolle nicht ernst. Er setzt die Jahresziele jedes Jahr höher und ist dann frustriert, dass diese erneut nicht erreicht wurden, ohne die tiefer liegenden Probleme zu erkennen oder anzupacken.
Verbesserungsvorschläge
Die internen Projekte, die eigentlich die Prozesse verbessern sollten, verursachen immense Kosten und führen zu mehr Arbeit und Verwirrung für die Mitarbeiter, anstatt echte Verbesserungen zu schaffen. Das Unternehmen fährt praktisch im Blindflug, da die nötigen Systeme zur Überwachung und Steuerung fehlen. Anstatt das Problem durch Reduktion der überflüssigen Systeme zu lösen, werden noch mehr Systeme eingeführt, was die Intransparenz und die Kosten weiter in die Höhe treibt. Diese Projekte müssen von Grund auf überdacht und neu aufgesetzt werden. Zudem wäre es sinnvoll, die fähigen und motivierten Mitarbeiter gezielt zu fördern und sich von denjenigen zu trennen, die keinen Mehrwert für das Unternehmen bringen. Auch die gesamte Unternehmensstruktur sollte überarbeitet werden, um eine effizientere und zukunftsfähige Organisation zu schaffen. Es ist Zeit, dass weniger geredet und endlich gehandelt wird.
Arbeitsatmosphäre
Zu Beginn meiner Zeit bei Aveniq war ich positiv gestimmt. Die Arbeitsatmosphäre war offen, unterstützend und von einem Gemeinschaftsgefühl geprägt. Leider hat sich dies drastisch ins Negative verändert. Mittlerweile herrscht eine frostige Stimmung, die jeden Tag schwerer auszuhalten ist. Viele gute Mitarbeiter haben das Unternehmen verlassen, weil sie für ein solches Unternehmen nicht mehr arbeiten wollten. Gleichzeitig werden schlechte Mitarbeiter gehalten. Früher wurden junge Mitarbeiter gefördert und ausgebildet – heute dreht sich alles nur noch um die Verrechenbarkeit. Zwar gibt es vereinzelt Vorgesetzte, die sich um eine positive Atmosphäre bemühen, doch die Mehrheit ist schlichtweg unfähig. Einige Führungskräfte sind nicht nur unprofessionell, sondern kümmern sich nicht im Geringsten um das Wohl ihrer Mitarbeiter. Die allgemeine Stimmung leidet auch massiv unter fehlenden Aufträgen und der demotivierenden Haltung vieler Kollegen und Vorgesetzter. Das grösste Problem jedoch liegt bei der Geschäftsleitung, die in Sachen Führungskompetenz absolut versagt. Im Unternehmen herrscht kein Vertrauen, keine Transparenz und nur vereinzelt Respekt.
Kommunikation
Es wird regelmässig viel kommuniziert, aber hauptsächlich über belangloses. Die wirklich wichtigen Informationen werden entweder verschwiegen oder beschönigt und in ein positives Licht gerückt. Statt offener und ehrlicher Kommunikation herrscht ein Klima, in dem sich Mitarbeiter gegenseitig für Leistungen loben, zu denen sie entweder kaum beigetragen haben oder die sogar unbefriedigend sind.
Transparenz ist ein Fremdwort, und obwohl ständig grosse Versprechen gemacht werden, wird nur ein Bruchteil davon auch eingehalten. Besonders problematisch ist, dass viele Führungskräfte, allen voran die Geschäftsleitung, eine dringend nötige Schulung im Bereich Kommunikation brauchen. Ihre Inkompetenz in diesem Bereich trägt erheblich zur Frustration und Unsicherheit im Unternehmen bei.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt innerhalb meiner Abteilung hebt meine Gesamtbewertung deutlich an. Im Team herrscht grösstenteils eine hohe Wertschätzung und Hilfsbereitschaft, was das Arbeiten in diesem Umfeld erträglicher macht. Ausserhalb der Abteilung sieht es allerdings ganz anders aus. Statt einer bereichsübergreifenden Zusammenarbeit wird häufig versucht, Fehler auf andere Abteilungen abzuwälzen. Es herrscht ein Klima des Misstrauens, in dem Abteilungen schlecht übereinander reden, was den Zusammenhalt im Unternehmen insgesamt stark beeinträchtigt.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance könnte eigentlich gut sein, leider ist die ungleiche Verteilung der Arbeitslast auffällig. Während einige Kollegen kaum hinterherkommen und ständig am Limit arbeiten, haben andere deutlich weniger Druck. Diese Ungleichheiten belasten nicht nur das Arbeitsklima, sondern auch die persönliche Erholung.
Vorgesetztenverhalten
Wenn es um meinen direkten Vorgesetzten geht, würde ich ihm ohne zu zögern 5 Sterne geben. Doch an dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen, über die schlechte Arbeit der Geschäftsleitung zu berichten. Die durchgeführte Mitarbeiterbefragung hat eindeutig gezeigt, dass ein grosser Teil der Belegschaft unzufrieden mit der Geschäftsführung ist. Doch anstatt diese Kritik ernst zu nehmen, wurde sie von der Geschäftsleitung als ungerechtfertigt abgetan und das Thema schnell unter den Teppich gekehrt.
Die Geschäftsleitung agiert ohne eine klare, durchdachte Strategie und hat keinen Plan, wie sie das Unternehmen aus der aktuellen Krise führen will. Statt Verantwortung zu übernehmen, wird die Schuld für die schlechten Geschäftszahlen der Delivery zugeschoben. Gleichzeitig werden unfähige Kollegen im Sales-Bereich für Leistungen ausgezeichnet, die eigentlich der Delivery zu verdanken sind.
Es ist offensichtlich, dass die gesamte Geschäftsführung ausgewechselt werden müsste. Der Verwaltungsrat sollte endlich Verantwortung übernehmen und handeln, bevor es zu spät ist.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben, die es gibt, sind durchaus interessant – zumindest in meinem Team. Ich denke, dies variiert jedoch stark von Abteilung zu Abteilung. Leider fehlt es in vielen Bereichen an Grosskunden, was die Vielfalt und den Umfang der Aufgaben erheblich einschränkt.
Gleichberechtigung
Grundsätzlich nehme ich die Gleichberechtigung im Unternehmen positiv wahr. Es gibt jedoch immer noch gewisse männliche Kollegen, die ihr veraltetes Weltbild überdenken sollten. Ihr Verhalten und die Art und Weise, wie sie über Kolleginnen sprechen, sind inakzeptabel und zeigen, dass es in diesem Bereich noch Verbesserungsbedarf gibt.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen ist grundsätzlich positiv. Viele haben nach ihrer Pensionierung die Möglichkeit, weiterhin für das Unternehmen tätig zu sein, wenn sie dies wünschen. Allerdings unterstützt ein Grossteil der älteren Kollegen die veraltete und ineffektive Führungskultur der Geschäftsleitung.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind in Ordnung. Es wird nicht vorgeschrieben, wie oft man vor Ort im Büro sein muss. Die Büros in Baden und Dübendorf sind modern und schön gestaltet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umwelt- und Sozialbewusstsein ist praktisch nicht existent. Das Unternehmen unterhält vier Standorte, die oft nur halb ausgelastet sind, wobei einer davon schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Es gibt keinerlei erkennbares Engagement, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen oder die Mitarbeiter in irgendeiner Form zu sensibilisieren. Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung scheinen hier keine Priorität zu haben.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Arbeitsbedingungen sind in Ordnung. Der Lohn ist grundsätzlich fair, aber keineswegs überdurchschnittlich. Was jedoch besonders enttäuschend ist, sind die vom HR und der Geschäftsleitung ständig gelobten Benefits. Diese sind schlecht durchdacht und wenig sinnvoll ausgewählt, sodass sie nur einem kleinen Teil der Belegschaft einen tatsächlichen Mehrwert bieten.
Image
Aveniq ist weitgehend unbekannt und hat es nicht geschafft, dies in den letzten Jahren zu ändern. Das Image des Unternehmens leidet stark unter den vielen Mitarbeiterabgängen und der schlechten Leistung der Geschäftsleitung. Anstatt sich den Problemen zu stellen, wird versucht, die Situation mit positiven LinkedIn-Beiträgen und Pressemitteilungen zu überdecken. Dies wirkt unglaubwürdig und kann die wachsende Negativwahrnehmung nicht aufhalten.
Karriere/Weiterbildung
Wurde auf das Minimum reduziert.