Mittlerweile nur noch eine große Katastrophe – Hoffnung aufgegeben
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt kostenloses Obst, Wasserspender mit Sirup und Kaffee, der jedoch nicht wirklich schmeckt. Ab und zu gibt es mal Events, auf die so mancher jedoch lieber verzichten würde – zu Gunsten von etwas mehr Gehalt. Solange die Stimmung im Unternehmen nicht besser wird, nützen auch keine Events mehr was.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Man verliert sich immer mehr. Das, wofür adesso mal stand, ist nicht mehr vorhanden. Mitarbeiter sind nur noch eine Zahl im System.
Verbesserungsvorschläge
Mir fällt hier ehrlich gesagt nichts ein. Aus dem Gesagten lassen sich sicherlich Verbesserungsvorschläge erkennen. Intern haben wir immer wieder Dinge angebracht, mittlerweile lassen wir es. Es bringt sowieso nichts mehr. Einfach täglich seinen Job erledigen und den Führungskräften inkl. Vorstand wohlgesonnen sein. Ich würde jedem empfehlen, sich nicht groß zu beklagen, sonst wird einem direkt das Leben schwer gemacht.
Arbeitsatmosphäre
Unterirdisch, frustrieren und depressiv. Man hat kaum noch Freude bei der Arbeit. Dieses Jahr gibts die 3. Nullrunde in Folge. Man fragt sich täglich, wofür man überhaupt noch bei adesso arbeitet. Das Vorstandsgehalt? Die Außenwirkung? So viele überlegen bei uns im Projekt zu kündigen. Wenn wir gesammelt unsere Kündigungen einreichen, wird ein Projekt komplett unbesetzt da stehen und Wissen wegfallen. Aktuell tatsächlich ein Gedanke bei uns, wenn sich nicht zeitnah etwas ändert.
Kommunikation
Die Kommunikation baut mittlerweile nur noch auf Vorwürfen auf. Man bekommt ständig vorgehalten, was man alles schlecht macht. Positive Worte und Lob für gute Arbeit gibt es nicht mehr. Das wird nur noch als Selbstverständlichkeit abgetan. Es werden intern Events abgehalten, wo sich der Arbeitgeber versucht, mit neuen Ideen der Mitarbeiter über Wasser zu halten. Da fällt man fast vom Glauben ab. Man hat scheinbar völlig den Bezug zu den Werten und Mitarbeitern verloren. Anders kann ich mir dieses Vorgehen nicht erklären.
Kollegenzusammenhalt
Das einzig positive sind meine Kollegen. Wir sind ein Team und motivieren uns täglich, auch wenn es uns immer schwerer fällt, die Stimmung aufrecht zu halten.
Work-Life-Balance
Mittlerweile nur noch auf dem Papier und in Stellenausschreibungen vorhanden. Die neuen Gehaltsmodelle sind regelrecht dafür ausgelegt, dass man Überstunden machen muss. Die Familie kommt dadurch zu kurz und einen Ausgleich gibt es kaum noch. Man verlässt um 7 das Haus und kommt um 21 Uhr wieder heim.
Vorgesetztenverhalten
Hier gibt es keine richtige Linie mehr. Die Vorgesetzten setzen gefühlt nur das um, was der Vorstand an Druck nach unten gibt. Die Stimmung ist selbst bei den Vorgesetzten an einem neuen Tiefpunkt angekommen. Das merkt man in der Art, wie mit einem umgegangen wird. Für den Mitarbeiter wird sich kaum noch Zeit genommen – vermutlich, weil eine Führungskraft das kompensieren muss, was der Vorstand nicht auf die Reihe bekommt. HR = Human Resources. Mittlerweile ist man auch nur noch eine Ressource. Auswechselbar und ausnutzbar.
Interessante Aufgaben
Mal so, mal so. Es ist einem selbst überlassen, wie interessant man die Arbeit für sich gestaltet. Aufgrund der schlechten Stimmung im Unternehmen bleibt einem kaum etwas anderes übrig.
Gleichberechtigung
In der IT gibt es kaum Frauen, das ist einfach ein Fakt. Da kann auch eine Firma wie adesso nichts für.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt fast nur junge Kollegen. Bei den Vorgesetzten sieht das anders aus.
Arbeitsbedingungen
Vor Ort kaum noch gut. Aufgrund der Unternehmenslage hat man einen Gebäudeteil geschlossen bzw. ist gerade dabei und pfercht die Mitarbeiter zusammen. Unser Projektteam hat mehrfach den Raum gewechselt. Man kommt morgens in die Arbeit, ohne zu wissen, ob man einen Platz findet. Unsere Büroeinrichtung haben wir mittlerweile zum großen Teil weggeworfen – wozu es sich etwas nett machen, wenn man damit rechnen muss, demnächst wieder umziehen zu müssen. Das Licht in den Büros ist zudem grell und strengt sehr an. Ohne Licht geht es aber auch nicht, weil die Räume sehr dunkel gebaut sind. Es gibt keine höhenverstellbaren Tische (nur auf Rezept vom Arzt, wenn Rückenprobleme schon vorhanden sind, sozusagen wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist – oder man ist Führungskraft). Es gibt mittags einen Foodtruck, welcher jedoch sehr teuer ist. Würde man hier etwas mehr fördern, würden sicherlich auch mehr Mitarbeiter wieder ins Büro kommen. Stattdessen droht man lieber mit Konsequenzen, wenn man zu viel Homeoffice macht. Am liebsten wäre es unserer Führungskraft, wenn wir nur noch beim Kunden und in der Geschäftsstelle arbeiten würden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mittlerweile gibt es Mülltrennsysteme am Standort. Das finde ich richtig und wichtig!
Gehalt/Sozialleistungen
Das dritte Jahr in Folge ohne eine Erhöhung. Der Vorstand äußert sich hierzu mit den Worten „Bei einer Deflation kürzen wir auch keine Gehälter“. Einen Inflationsausgleich gab es nicht und wird es dieses Jahr vermutlich auch nicht mehr geben (bis zum 31.12.2024 wäre dafür noch Zeit). Scheinbar lässt der Vorstand für sich einkaufen, denn sonst wäre mittlerweile auch dem Letzten aufgefallen, dass die Verteuerung von Lebensmitteln und Gütern des täglichen Lebens mittlerweile nicht mehr umkehrbar ist, auch wenn die Inflation langsam nachlässt – gerade in Bayern. Anstatt was für die Mitarbeiter zu tun, baut man in Dortmund einen Luxustempel adesso 2.0 für mehrere Millionen Euro. Was unglaublich klingt, aber wahr ist: Es gibt mittlerweile sogar ein Gehaltsmodell mit Rückzahlungsoption. Wenn man seine vereinbarten Arbeitstage nicht erreicht, muss man der Firma Gehalt zurückzahlen.
Image
Kann ich schlecht was zu sagen? Man lobt sich intern stundenweise in Meetings vor Mitarbeitern selbst und schmückt sich mit Auszeichnungen. Ein solches Ausmaß an Eigenlob habe ich selten erlebt. Da schämt man sich regelrecht für. Die Gesichter der Mitarbeiter sprachen hier Bände. Einen Betriebsrat gibt es übrigens auch nicht. Versucht man einen Solchen zu gründen, wird man mit Abfindung freundlich gebeten, das Unternehmen zu verlassen. Alles schon erlebt!
Karriere/Weiterbildung
Mittlerweile gar nicht mehr vorhanden. Schulungen gibts fast nur noch Online und auf Kosten der Freizeit oder wenn es das Projekt dringend erforderlich macht, aber dann auch nur mit Zähneknirschen – immerhin bringt die Schulung von Mitarbeitern kein Geld!