Vom Vorzeigebetrieb zur reinen Belastung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Früher ein tolles Unternehmen mit kurzen Entscheidungswegen, Flexibilität und einem motivierten Team.
Kollegenzusammenhalt war über Jahre hinweg ein zentraler Pluspunkt, wird aber zunehmend geschwächt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Seit dem Wechsel in der Geschäftsführung geht es kontinuierlich bergab. Kommunikation der Führung ist mangelhaft: Es werden Luftschlösser gemalt, falsche Aussagen, ob bewusst oder unbewusst, zur wirtschaftlichen Lage gemacht und regelmäßige Hiobsbotschaften verkündet. März alles in Ordnung und im April dann Werkschließungen der Gruppe. Dann Vorbereitung auf Kurzarbeit, Entlassungen stehen keine an, wenig später 150 Entlassungen am Hauptstandort sind nötig. Strategische Fehlentscheidungen: Es wird massiv Personal im Management und in der Verwaltung aufgebaut. (Ingenieure, Recruiting, Technischer Einkauf, Marketing, Fachkoordinatoren, Team- und Abteilungsleiter) während auf der Betriebsseite nur Abgänge zu verzeichnen sind. Dadurch sind Entscheidungswege lang und unflexibel geworden. Durch die 150 Abgänge die teilweise schon mit Freistellungen weg sind, wird die Lage noch angespannter und Projekte können nicht mehr bedient werden. Es werde unnötige Standzeiten durch Personal Engpässe oder Know-How Abgänge generiert und die wirtschaftliche Schwierigkeiten dadurch noch verstärkt. Kundenzufriedenheit wird geopfert für das Targetziel bei den Banken zu erreichen. Abteilungen der Projekseite arbeiten durch ihre angestiegen Größe ineffizient zusammen, viel wissen überhaupt nicht mehr wer was macht. Antworten dauern teilweise Tage keine Minute mehr wie früher. Weil erst alles in Teammeetings ausdiskutiert wird. Die Vertretungsregeln sind unzureichend, da die Vertretung meist überhaupt keine Ahnung über das Projekt besitzt, da es keine ordentlichen Übergaben gibt. Mobiles Arbeiten wird völlig falsch genutzt - viele Kollegen sind nicht erreichbar oder erledigen private Dinge (Einkaufen, Sport…) Dies müsste viel stärker kontrolliert werde, weil dies nichts anderes ist wie Arbeitszeitbetrug ! Viele Fehlbesetzungen beim Führungspersonal, da menschlich oder / und fachlich absolut ungeeignet / überfordert sind. Ungleichbehandlung: Während Dienstwagen großzügig verteilt werden, wird auf Betriebsseite an Arbeitskleidung gespart, weil angeblich die Kleidung nicht oft genug gewaschen wird aber die Leihfirma trotzdem Pauschal abrechnet. Ein Tipp, man sollte von ausgeschiedenen Kollegen, die Kleidung auch zurückgeben. Dann wundert man sich auch nicht, wenn die Kleidung halbes Jahr nicht gewaschen wird, da niemand da ist wo diese anzieht. Alle Mitarbeiterevents wurden gestrichen und wir haben dieses Jahr 35 jähriges Firmenjubiläum ! Keine sichtbaren Maßnahmen zur Förderung des Teamgeistes oder der Motivation. Bonuszahlungen wurden auch abgeschafft. Dafür gibts ganz tolle Adventskalender der Firma Brandt (Zwieback), war garantiert umsonst. Humor kann die Firma. Statt gezielter Problemlösung setzt die Geschäftsführung auf Symbolpolitik wie Bauprojekte um vielleicht einen Auftrag zu bekommen der nicht mal die Kosten deckt. Dies erweckt den Eindruck von völliger Planlosigkeit.
Verbesserungsvorschläge
Dringend klare Kommunikation und Transparenz schaffen, insbesondere über tatsächliche wirtschaftliche Lage. Verschlankung des aufgeblähten Managements und Fokus auf schnelle, pragmatische Entscheidungen. Verbesserung der Abteilungsstruktur: Vertretungsregelung klären, Zusammenarbeit stärken und sinnvolle Personalbesetzungen sicherstellen. Mobiles Arbeiten effektiver regeln, um Missbrauch zu vermeiden. Faire und gleichwertige Behandlung von Betriebs- und Verwaltungsseite bei Einsparungen und Ressourcen. Die Führung sollte stärker auf die Belegschaft hören, Motivation und Teamgeist aktiv fördern und glaubwürdige Maßnahmen zur Krisenbewältigung einleiten. Hierzu auch wie die früherer Geschäftsführung und Betriebsleitung mal an der Basis Gespräche führen und spontane Besuche am Prüfstand einplanen. Präsenz zeigen, dass es auch eine Führung gibt und nicht nur einmal im Quartal bei Mitarbeiterversammlungen.
Arbeitsatmosphäre
Die Motivation ist am Tiefpunkt und die schlechte Führung trägt zur Belastung bei.
Kommunikation
Luftschlösser, widersprüchliche Aussagen und keinerlei Transparenz.
Kollegenzusammenhalt
Früher stark, bröckelt jetzt durch schlechte Führung und Fehlbesetzungen.
Work-Life-Balance
Mobiles Arbeiten wird nicht sinnvoll genutzt, teils private Erledigungen während der Arbeitszeit, aktuelle kein Stundenaufbau mehr möglich, Urlaubsplanung ein Jahr im Voraus, ohne Einsatzplan zu kennen.
Vorgesetztenverhalten
Planlosigkeit, schlechte Kommunikation und unrealistische Versprechungen.
Interessante Aufgaben
Tatsächlich noch das einzig Positive in meinem Job. Täglich neue Anforderungen und Herausforderungen.
Gleichberechtigung
Projekt, Labor „Ja“, Betrieb eher „Nein“
Umgang mit älteren Kollegen
Kein gezielter Fokus auf diese Gruppe, Entscheidungen treffen alle gleich schlecht.
Arbeitsbedingungen
Nicht ergonomischer Büroausstattung, Tische nicht höhenverstellbar dadurch stehen Oberschenkel an Tischkante an. Dies führt zu Zwangshaltungen. Verstellbare Tische gibt’s nur gegen Attest oder höhere Positionen. Deckenventilator in vielen Büros, teilweise schlecht isoliert (Hitze und Kältebelastung) hohe Lärmbelastung durch Maschinen und Prüfstände allgemein. PSA, Schuhe und Kleidung werden noch gestellt, wer bessere Qualität möchte, kauft selber. Bei Schuhe gibt’s was drauf, persönliche Brillen und Gehörschutz bei Attest. Hardware teilweise veraltet mal aktuell, je nach Abteilung unterschiedlich. Werkzeug für diese Arbeit meist Qualitativ minderwertig (verbiegt sich / zu weich, bricht ab, Mechanik zu Schwach ausgelegt) birgt unnötiges Verletzungspotential.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier wurde zwar viel gemacht, aber nur weil muss.
Gehalt/Sozialleistungen
Keine Lohnerhöhung außer der Reihe. Neueinstellungen verdienen mehr wie langjährige Kollegen mit selber Qualifikation. Keine Gehaltsstruktur nach Betriebzugehörigkeit und Qualifikation. Die Anlehnung, der letzten Jahre, am Tarifvertrag dürfte nach der letzten Runde auch vorbei sein. Diese führte noch die alte Geschäftsführer durch. Kopfprämien wurden nach Nase bezahlt und Erfüllungsgehilfen (Ja-Sager). Positiv hervorzuheben BAV, wo bisher alle 5 Jahre aufgestockt wurde und VWL. Spritgeld gibt es aber reicht nicht mal für einen Tank, trotz langer Anfahrt. Ein Benefitprogramm was die selben Rabatte hat wie Online und buchen eines Jobrad möglich.
Image
Die Fassade bröckelt inzwischen auch nach Außen hin, was früher hinter den vier Wänden blieb, ist heute Gossip unter den Kunden und externen Zuliefern. Durch die schlechte Führung und die anstehenden personellen Änderungen, wird intern kaum noch positiv über die Arbeit gesprochen,. Ängste und Zweifel am Führungsstil sind inzwischen an der Tagesordnung.
Karriere/Weiterbildung
Auf Betriebsseite keine Perspektive mehr vorhanden, keine Freistellung für Privat organisierte und bezahlte Fortbildung. Interne Schulungen über elektronische Schulungen (Kranschulung, Hochvolt …) stark abgespeckt fachlich fragwürdig, reicht aber wenn was passiert, dass die Führung fein raus ist. Mangelnde Förderung durch Einsparungen nur noch notwendige um neues ERP einzuführen.