Meiner Meinung nach eine Firma ohne Werte und Zukunft
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen und Kolleginnen und dass mir die (Vielfältigkeit meiner) Aufgaben sehr viel Spaß machen würden, wenn man das ganze Drumherum ausblenden könnte
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fehlende Unternehmenswerte
Fehlende Wertschätzung
Fehlende Menschlichkeit
Fehlendes Vertrauen
Fehlende konstante Strategie (Heute so, morgen so)
Verlorengegangenes Wissen
Verbesserungsvorschläge
1. Früher gab es einmal Unternehmenswerte, an denen der vorherigen GF sehr gelegen war, sie auch wirklich gelebt und immer wieder allen ins Gedächtnis gerufen hat. Soweit ich das sehe, gibt es heute keine mehr. Mit dem Übertapezieren unserer ehemaligen Werte am Eingang, ist meiner Meinung nach das letzte Überbleibsel davon verschwunden. Vielleicht ist nicht alles schlecht, was aus früheren Tagen der Firma kommt? Meine Empfehlung wäre diese (oder neue) Unternehmenswerte wieder einzuführen.
2. Eine weitere Empfehlung wäre, dass ihr euch nicht von auf dem Papier großartig wirkenden Lebensläufen blenden lasst, sondern an Leuten festhaltet (oder auch Leute sucht), die wirklich für die Firma brennen und sich nicht nur selbst profilieren möchten und nach zwei Jahren wieder gehen. Meiner Meinung nach ist in den letzten Jahren zu viel Wissen verloren gegangen, dass nun an vielen Stellen fehlt.
3. Meine abschließende Empfehlung wäre, sich nicht nur als Familienunternehmen zu betiteln, sondern dies auch wirklich zu leben.
Arbeitsatmosphäre
Könnte meiner Meinung nach aktuell aufgrund von fehlender Wertschätzung, Menschlichkeit und fehlendem Vertrauen nicht schlechter sein
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt und das Miteinander in unserer Abteilung ist einfach top!
Work-Life-Balance
Meine Empfehlung ist, sich selbst klare Grenzen zu setzen, da einen die Arbeit meiner Meinung nach sonst auffrisst, wenn man hier arbeitet.
Vorgesetztenverhalten
Könnte meiner Meinung nach aktuell nicht schlechter sein.
Tipp: Falls ihr zum Kennenlernen vor Ort seid, fragt doch einmal, ob bei Entscheidungen für z.B. Umstrukturierungen zur Reduzierung der Arbeitsbelastung die betroffenen MA auch mit einbezogen oder zumindest einmal zur Sinnhaftigkeit und Realisationsmöglichkeit dieser befragt wurden oder ob die Entscheidungen nur von Personen getroffen wurden, die die Prozesse gar nicht im Detail kennen und seitdem nun alle möglicherweise noch ineffizienter arbeiten als zuvor.
Darüber hinaus fragt doch gerne mal, was die Führungskräfte aus Sicht der Kollegen und Kolleginnen tatsächlich so leisten und wie oft möglicherweise auch einfach nur ständig Zeit in Meetings verbracht wird, die zu keinem Ergebnis führen oder zu Entscheidungen, die kurze Zeit später wieder komplett geändert werden.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben und auch die Vielfalt dieser machen mir persönlich sehr viel Spaß und ich habe viel Entscheidungsfreiraum. Leider ist die Arbeitsbelastung meiner Meinung nach aber viel zu hoch. Das Aufgabenpensum ist meiner Ansicht nach in unserer Abteilung schon lange nicht mehr zu stemmen und statt entgegen gewirkt wird, steigt diese immer weiter. Zu viele unerledigte und/oder zu spät erledigte Aufgaben und daraufhin verständlicherweise genervte Anfragen von Kunden, Lieferanten und Filialen führen meiner Meinung nach daher zu Stress, Unzufriedenheit und Demotivation. Ich habe in den letzten Jahren noch nie so viele Kollegen und Kolleginnen aufgrund des Stresses weinen sehen, wie in den vergangenen Monaten.
Umgang mit älteren Kollegen
Tipp: Falls ihr zum Kennenlernen vor Ort seid, fragt doch mal die Kollegen und Kolleginnen, die teils sogar die Firma quasi mit aufgebaut und/oder mit großgemacht haben und selbst über die reguläre Arbeitszeit hinaus tagtäglich mit Herzblut und Leidenschaft dabei waren, welche Positionen ihnen jetzt zugewiesen wurden und welche Positionen sie vorher bekleidet haben - insofern sie überhaupt noch da sind.
Arbeitsbedingungen
Aufgrund von Großraumbüros ist der Lärmpegel sehr hoch und die Konzentration fällt schwer. Aufgrund von mittlerweile drei Pflichtanwesenheitstagen vor Ort schaffe ich z.B. in der Zentrale daher auch leider nicht mehr die Menge an Aufgaben wie zuvor in Ruhe zu Hause. Da in der Firma aber mehr Wert auf Anwesenheit gelegt wird, muss man sich damit abfinden, dass man weniger in der Woche schafft und dafür dann aber mehr Austausch mit den Kollegen und Kolleginnen hat.
Firmenhandys sind kein Standard. Ich musste schon oft meine private Rufnummer herausgeben, damit mir auf Dienstreisen z.B. zu Abstimmungszwecken der Kontakt zu Lieferanten weiter möglich war. Dies hatte zur Folge, dass ich dann später auch nach Feierabend und an Wochenenden von Lieferanten über meine private Rufnummer kontaktiert wurde und werde.
Bei den Laptops gibt es große Unterschiede. Meinen habe ich seit mehreren Jahren. Er ist dementsprechend nicht der schnellste und eher schwer und sperrig. Für das Reisen meiner Meinung nach daher leider eher ungeeignet.
Viele der Programme sind meiner Meinung nach sehr in die Jahre gekommen und/oder recht fehlerbehaftet.
Gehalt/Sozialleistungen
Obwohl meiner Meinung nach sonst eher konzernähnliche Strukturen vorherrschen, ist das Gehalt entsprechend eines mittelständischen Familienunternehmens nicht das Beste, aber auch nicht das schlechteste.
Image
Tipp: Falls ihr zum Kennenlernen vor Ort seid, fragt doch einmal, wie viele Kündigungen die Kollegen und Kolleginnen die letzten Wochen gezählt haben und ob beide Hände dafür noch ausreichen. Weiterhin könntet ihr ja mal fragen, ob das, was auf Business-Plattformen so gepostet und in Interviews und Podcasts so erzählt wird, auch tatsächlich so im Unternehmen gelebt wird oder die Realität dann doch anders aussieht.
Falls man aus der Branche kommt, ist sicherlich auch leicht in Erfahrung zu bringen, was Partner und Lieferanten so über die Firma erzählen.