Trotz einiger Nachteile ein angenehmes, kollegiales Arbeitsumfeld mit Freiraum und Mitgestaltungsmöglicheiten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Einstellungsprozess und HR vorbildlich. Dem einzelnen Mitarbeiter werden viel Freiraum und viele Gestaltungsmöglichkeiten eingeräumt. Bauer ist als Arbeitgeber sehr sozial eingestellt und eine gesunde Work-Life-Balance wird soweit möglich versucht zu schaffen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Monetäre Konditionen, Kantine am Standort Aresing, Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern.
Verbesserungsvorschläge
Strategie definieren. Individuelle Sonderlösungen und eine wettbewerbsfähige Serie anbieten zu wollen klingt super, ist jedoch in der Praxis mit vielen Widersprüchen und notwendigen Entscheidungen verbunden. Hier wäre mehr Präsenz der Unternehmensführung in der Diskussion wünschenswert, wie mit diesen Widersprüchen umgegangen wird. Eine eindeutigere, effizientere Strategie ermöglicht gegebenenfalls auch eine angemessenere Entlohnung.
Arbeitsatmosphäre
Wertschätzung seitens der Unternehmensführung könnte besser sein bzw. besser zum Ausdruck gebracht werden.
Kommunikation
Viele Veränderungen in den Führungsetagen in den letzten Jahren. Kommunikation zur Firmenstrategie und Entwicklungszielen teils widersprüchlich. Prioritätensetzung oft unklar. "Flurfunk" funktioniert hingegend, auch standortübergreifend, hervorragend und im Intranet werden tagesaktuell Infos, Aktionen und Artikel bereitgestellt.
Kollegenzusammenhalt
Die Abteilung Steuerungstechnik habe ich als überwiegend kollegiales Umfeld empfunden. Weitestgehend lösungsorientiert, sehr hilfsbereit und kaum Ellebogenmentalität. Viele erfahrene Kollegen.
Work-Life-Balance
Im Maschinenbau i.d.R. 38h/Woche bei 30 Tagen Urlaub. Insgesamt gute, inzwischen branchenübliche Gleitzeit- und Homeofficeregelungen mit denen es sich gut leben lässt. Teilzeit/Stundenreduktion ist meist möglich. Individuelle Absprachen teilweise ebenfalls.
Vorgesetztenverhalten
Auf individuelle Bedürfnisse und Veränderungswünsche wird an vielen Stellen eingegangen. Ein Meinungsaustausch auf Augenhöhe findet statt. Fehler sind menschlich und dürfen gemacht werden.
Interessante Aufgaben
Sehr unterschiedlich. Das Tagesgeschäft, in welches auch Entwicklungsabteilungen überproportional stark eingebunden sind, erfordert teilweise viele, sich wiederholende manuelle Tätigkeiten. Diese werden oft von, für diese Arbeit erheblich überqualifiziertem Personal ausgeführt. Hier ist viel Luft für Optimierungen. Es gibt aber in der Entwicklung auch innovative Projekte, in denen viel mitgestaltet werden kann.
Gleichberechtigung
Der Maschinenbau bei Bauer ist wie die gesamte Maschinenbaubranche sehr männerdominiert . Das spiegelt sich auch in den entsprechenden Hierachieebenen wieder. Der Anteil an weiblichen Fach- und Führungskräften wird aber gefühlt größer, diese werden gut integriert und geschätzt. Unternehmenssprache an den Standorten in Bayern ist nahezu ausschließlich Deutsch/Bayrisch. Qualifizierte Fachkräfte, die der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig sind können kaum sinnvoll eingebunden werden.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind sehr gut eingebunden und auch 50+ oder 60+ ist kein KO-Kriterium im Einstellungsprozess. Obwohl ich einen großen Respekt habe was hier in der Vergangenheit geschaffen wurde kleben einige alteingesessenen Entscheidungsträger an Ihren Positionen und sind nur bedingt bereit einen dringend notwendigen Erneuerungsprozess ernsthaft mitzutragen.
Arbeitsbedingungen
Büros und Ausstattung größtenteils gut. Parkmöglichkeiten am Entwicklungsstandort in Aresing vorhanden. Kantine hier leider am unteren Ende der Bewertungsskala und es gibt in der näheren Umgebung nur wenige Möglichkeiten sich anderweitig zu verpflegen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Bau- und Baumaschinenbranche ist bzgl. Klimaschutz und Umweltbewusstsein keine Vorzeigebranche. Bei Bauer ist man sich dessen aber bewusst und versucht u.a. durch Synergien der verschiedenenen Segmente hier mit Projekten entgegenzuwirken und ein Vorbild zu sein.
Gehalt/Sozialleistungen
Haustarifvertrag in Anlehnung an IG BAU. Im Maschinenbaubereich, in dem sich üblicherweise eher an der IG Metall orientiert wird dadurch an der Unternehmensgröße gemessen unterdurchschnittlich gezahlt. Überdurchschnittliche Benefits/Sozialleistungen gibt es meines Erachtens ebenfalls nicht. Die Gehaltsstrukturen sind jedoch einigermaßen transparent und es gibt regelmäßige Erhöhungen. Seit der Übernahme der Mehrheitsanteile am Unternehmen durch einen externen Investor kam auch das Gehalt immer pünktlich.
Image
Man arbeitet die letzten Jahre intensiv an einem zeitgemäßen Marketing. Die Resultate (z.B. Webseite/ social media) finde ich größtenteils gelungen. Ansonsten wird viel gelästert aber Andere kochen auch nur mit Wasser.
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegschancen vergleichbar mit anderen mittelständigen Unternehmen. Es gibt Möglichkeiten. Ehemalige Mitarbeiter einzelner Lehrstühle und Mitglieder einzelner politischen Parteien sind im Maschinenbau jedoch gefühlt überproportional vertreten. Mehr Diversität diesbezüglich wäre der Unternehmenskultur sicher zuträglich. Teilweise hat man auch das Gefühl einige werden zum Teamleiter "von sich selbst" (das ist natürlich überspitzt formuliert) befördert nur um die Konditionen verbessern und den Mitarbeiter halten zu können.