Karrieregrab für Beamte; Führungskräfte können Beförderungen willkürlich erteilen - oder langjährig verhindern
Gut am Arbeitgeber finde ich
nach vielen Jahren in der Behörde inzwischen immer weniger.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
In dieser Behörde hat es früher einmal ein echtes Miteinander gegeben. Man hat gemeinsam an einem Strang gezogen und als Behörde zusammengearbeitet. Das ist schon vor vielen Jahren abgeschafft worden. Ein Miteinander gibt es kaum noch, schon gar nicht zwischen (Teilen der) Hausspitze und Beschäftigten. Jetzt ist es schon seit vielen Jahren so, dass die Behörde rein obrigkeitlich mit ihren Beschäftigten - die die Behörde am Leben halten - umgeht. Kein Wunder, dass die Leute scharenweise zu den Ministerien abwandern (meiner Ansicht das Beste, was man machen kann).
Verbesserungsvorschläge
Sich bewusst machen, dass wir uns mittlerweile im 21. Jahrhundert befinden (schon seit fast 25 Jahren) und nicht mehr in der Kaiserzeit !
Arbeitsatmosphäre
Die hängt natürlich stark von den Vorgesetzten und Kolleginnen und Kollegen ab und ist in jedem Dezernat anders; man erlebt gute, aber auch fürchterlich schlechte.
Kommunikation
Die Kommunikation ist in jedem Dezernat unterschiedlich. Zwischen Dienstbehörde und Beamten ist sie grottenschlecht. Vor allem im Beförderungswesen findet sie gar nicht statt, hier wird hinter verschlossenen Türen gehandelt (und gemauschelt).
Kollegenzusammenhalt
Bisher habe ich den Kollegenzusammenhalt als überwiegend gut empfunden. Es hängt natürlich immer von den beteiligten Personen ab, und es gibt viele Egoisten, die nur an sich denken. Vorgesetzte halten sich hier meiner Erfahrung nach heraus.
Work-Life-Balance
Im Intranet der Behörde wird dieses Thema toll dargestellt. Da ist aber viel Schau dabei, finde ich. Schicke Darstellung, wenig Substanz.
Vorgesetztenverhalten
Allgemein kann man das gar nicht bewerten. Es hängt von den Vorgesetzten ab, und da gibt es welche mit gutem Verhalten und welche mit schlechtem Verhalten. Die Dienstbehörde kümmert sich darum nicht, die Abteilungsleiter bei ihren nachgeordneten Vorgesetzten meiner Erfahrung nach eher nicht - und teilweise überhaupt nicht.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung wird im Regelfall gerecht aufgeteilt, würde ich sagen, ist insgesamt aber schon zu hoch. Viele Stellen im Haus sind unbesetzt; die Beschäftigten verlassen die Behörde reihenweise Richtung Ministerien, Nachersatz kommt dann nicht oder bleibt nicht, und die anfallende Arbeit wird halt den Beschäftigten auf die Schreibtische gepackt.
Gleichberechtigung
Das Land NRW hat sich schon vor etwa 35 Jahren der Gleichstellung von Frauen und Männern in den Behörden verschrieben. Allerdings hat man versucht, eine jahrzehntelang erfolgte Benachteiligung der Frauen beim Zugang zum öffentlichen Dienst möglichst schnell (rein quotenmäßig) auszugleichen. Und wie ? In dem man von da an eine Frauenquote eingeführt und zum Wohle der Erhöhung der Quote jahrzehntelang die Männer (der jüngeren Generationen, die nichts dafür konnten) gegenüber den Frauen (der jüngeren Generationen, die auch nichts dafür konnten) benachteiligt hat. Insofern ist Gleichberechtigung hier sicherlich schon lange verwirklicht worden - wenn auch nicht gerecht.
Umgang mit älteren Kollegen
Geht so, hängt von den handelnden Personen ab. Mehr als drei Sterne würde ich aber nicht vergeben.
Arbeitsbedingungen
Zumindest verbesserungswürdig. Öffentlicher Dienst halt. Für eine Verbesserung von Arbeitsbedingungen ist im Zweifel immer kein oder zuwenig Geld da.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Geht so.
Gehalt/Sozialleistungen
Hier kann man zufrieden sein. Mit Sozialleistungen ist es im ö. D. natürlich nicht so weit her.
Image
Viele Mitarbeiter schimpfen aus vielen Gründen über die Behörde, und das nicht ohne Grund.
Karriere/Weiterbildung
Hier ist ein vergebener Stern schon zuviel. Wie ich in der Überschrift geschrieben habe, ist die Behörde ein Karrieregrab für Beamte, wenn man das Pech hat, für die falschen Führungskräfte zu arbeiten. Führungskräfte können Beförderungen willkürlich erteilen - oder langjährig verhindern -, weil die Behörde ihren Führungskräften nicht auf die Finger schaut. Und es gibt Führungskräfte in der Behörde, die das ausnutzen und Beförderungen denjenigen Beamtinnen und Beamten zukommen lassen, die nicht die insgesamt besten Leistungen erbracht haben, sondern die den Führungskräften sympathisch sind. Wenn du Pech hast, wirst du über Jahrzehnte von Beförderungen ausgeschlossen, wenn es deinen Führungskräften so gefällt. Die Dienstbehörde kümmert sich nicht darum, die ist der obrigkeitlichen Ansicht, dass die Behörde allein über Beförderungen zu entscheiden hat. Wenn ihr also vermeiden wollt, dass ihr euer ganzes Arbeitsleben trotz guter Leistungen nicht aus eurer Besoldungsgruppe herauskommt, sucht euch einen anderen Arbeitgeber !