Traditionsunternehmen mit fehlender Wertschätzung für Mitarbeitende
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viele engagierte Kollegen, die mit ihrem Einsatz den ganzen Betrieb am Laufen halten und dass die Mitarbeitenden so hinter dem Produkt stehen.
Dass es jetzt einen Betriebsrat gibt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Art und Weise der Führungskultur. Sehr autoritär und wenig auf Zusammenarbeit unter den Führungskräften ausgelegt. Es gibt weder ein Leitbild noch eine Vision/Mission oder andere Grundsätze, die die Blaser Group Geschäftsführung in Bezug auf Zukunft und Zusammenarbeit unter den Mitarbeitenden und Führungskräften festgelegt hat. Dies fördert Ellbogenverhalten, was dem ganzen Unternehmen schadet.
Die unzureichende Planung an vielen Stellen. Dies betrifft alle Bereiche – Neuprodukteplanung und Personalplanung muss ich hier als negative Punkte hervorheben.
Der echte Wille zum Wandel hin zu einem zukunftsorientierten Industrieunternehmen fehlt an einigen entscheidenden Stellen und die Versuche zur Umsetzung von Verbesserungen hängen oft von dem Willen der einzelnen Führungskräfte ab und der ist sehr unterschiedlich.
Die betriebliche Situation und auch persönliche Differenzen unter Führungskräften haben während der letzten Monate leider vermehrt zu Personalabbau in den jeweiligen Abteilungen geführt.
Verbesserungsvorschläge
Einen menschlicheren und gemeinschaftlicheren Umgang miteinander, der von der Führungsetage aus gelebt wird. Die Firma sollte mit einem WIR-Gefühl geführt werden und die notwendige Wertschätzung sollte nicht nur über gute Gehälter, sondern auch über den Umgang mit den Mitarbeitenden sichtbar werden.
In meiner Zeit gab es nicht eine einzige Mitarbeiterumfrage zur Zufriedenheit oder der Arbeitssituation.
Langfristige Planungen anstreben und einen aus meiner Sicht willkürlichen rapiden Personalabbau zukünftig vermeiden. Das schadet der Firma, die ein wichtiger Arbeitgeber in Isny ist, mehr als die Geschäftsführung das vielleicht wahrhaben will.
Arbeitsatmosphäre
Die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen und den Schnittstellen war immer gut aus meiner Sicht. Auch wenn es fachlich ab und zu angespannte Themen oder andere Ansichten gab, waren die meisten Kollegen immer an einer guten Lösung interessiert.
Die Arbeitsatmosphäre leidet allgemein unter den bereits genannten Themen. Fluktuation und Personalreduktion führt häufig zu Mehrarbeit und an einigen Stellen einfach zum Stillstand oder zu Rückschritten, weil einige Themen einfach nicht mehr bearbeitet werden können. Die Arbeitsatmosphäre ist daher leider an vielen Stellen nicht von Motivation und Teamgeist geprägt.
Kommunikation
Ist das Dauerthema in der Firma und auch hier in Kununu. Wenig Austausch der Geschäftsführung mit den Mitarbeitenden, da die Geschäftsführung kaum bis nie durch die Firma läuft. Durch die abgeschirmte Situation mit der Alm in der Mittagspause auch hier kein Austausch mit Mitarbeitenden. Allgemein zu wenig Verständnis für die Situation und die Arbeit der Mitarbeiter durch fehlende Umfragen und fehlenden Austausch.
Verbesserungsideen verlaufen oft im Sand und Projekte werden teilweise so verkompliziert, dass sie nicht bis zum Ende durchgesetzt werden. Teilweise sind einige Mitarbeiter auch einfach nicht mehr da, um Projekte und Verbesserungen umzusetzen.
Auch hier hängt vieles wieder an den Vorgesetzten und deren Einstellungen.
Kollegenzusammenhalt
Ist in den Abteilungen in der Regel ok. Wird aber durch Zeitarbeit, Differenzen in den Abteilungen und vor allem durch Differenzen an den Schnittstellen stark beeinträchtigt. Das WIR-Gefühl und das gemeinsame Arbeiten an einem Ziel fehlt entlang der verschiedenen Abteilungen öfters. Allgemein fand ich die Zusammenarbeit mit den meisten Kollegen immer als sehr angenehm, motivierend und produktiv.
Work-Life-Balance
Homeoffice gibt es für Büroangestellte zwar, aber auch in sehr unterschiedlichen Ausführungen. Vielleicht würde eine Betriebsvereinbarung hier Klarheit und allgemein Gerechtigkeit schaffen. Momentan hängt das Homeoffice eher vom Wohlwollen der Führungskraft und deren Führungsstil ab.
Auch die Schichtsituation und die fehlende Möglichkeit der Kollegen in der Fertigung Gleitzeit unter der Woche aufzubauen, führt dazu, dass Samstagsarbeit nicht nur freiwillig ist, sondern auch notwendig.
Vorgesetztenverhalten
Ist der Grund zum Gehen oder zum Bleiben. Variiert sehr stark. Die Führungskräfte bauen sich alle ihr eigenes Netzwerk und der Geschäftsführer schafft es nicht, Ruhe und Zusammenhalt unter seinen Führungskräften zu schaffen. Im Gegenteil – oft werden unterschiedliche Zusagen getroffen, was die Rivalität noch steigert. Der Inhaber wird sehr hoheitlich behandelt und hat, trotz wenig Einblick in die tatsächliche Praxis der einzelnen Abteilungen, alle Entscheidungsmacht, wenn es um wichtige, strategische Entscheidungen geht.
Interessante Aufgaben
Ein Unternehmen mit viel Potential zu Verbesserungen und Veränderungen hin zu einem Industrieunternehmen. Es gibt viele unterschiedliche Aufgaben und Möglichkeiten sich einzubringen. Leider führt dies auch schnell dazu, dass man zu viele Aufgaben bekommt und diese nicht mehr abarbeiten kann. Allgemein sind die Aufgaben aber interessant.
Gleichberechtigung
Meiner Erfahrung nach ist auch das hier noch eine Baustelle. Ich habe selbst mitbekommen, wie Mütter benachteiligt werden, Frauen teilweise nicht die Kompetenzen zugesprochen werden, wie den männlichen Kollegen und die Aufstiegschancen im Allgemeinen für Männer besser sind. Man sehe sich das rein männlich aufgestellte Führungsteam im Außendienst und bei den Niederlassungen an.
Umgang mit älteren Kollegen
Könnte an der ein- oder anderen Stelle bestimmt besser sein in Form von geeigneten Arbeitsplätzen und altersgerechten Gesundheitsangeboten oder Ausstattungen, ist aber im Allgemeinen in meinem Umfeld ok gewesen. Die Arbeitsbelastung für ältere Mitarbeiter ist teilweise aber leider sehr hoch und wird dann oft noch erhöht. Übergaben an Nachfolger werden meist viel zu spät und ungenügend durchgeführt. So geht viel Wissen verloren. Das wäre ein Thema, das geändert werden könnte.
Arbeitsbedingungen
Im Büro noch besser als in der Fertigung. Hier sollte längst dringend etwas an der Belüftungssituation und somit dem langfristigen Wohlbefinden und für die Gesundheit der Mitarbeiter geändert werden. Allgemein wird es im Sommer in den meisten Gebäuden sehr heiß und unangenehm.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Leider wird an dieser Stelle für die Umwelt viel zu wenig getan. Es gäbe Möglichkeiten, kleine Themen oder auch große umzusetzen, wenn der Wille und ein passendes Budget dafür da wären. Gerade für ein Jagdunternehmen ist hier noch sehr viel Luft nach oben.
Sozialbewusstsein ist meiner Meinung nach auch unterschiedlich ausgeprägt. Es wird mit dem Weißwurstfrühstück einmal im Monat geworben, was auch sehr gut ankommt, gleichzeitig gibt es keine ordentliche Kantine in der Mitarbeitende und Führungskräfte gemeinsam essen. Führungskräfte gehen in der Regel in die Alm, was sie aber auch bezahlen müssen. Dies sorgt eher für ein unausgewogenes Verhältnis. Einige Mitarbeitende können „Karriere machen“ und steigen aufgrund guter Verhältnisse in gehobene Positionen oder verantwortungsvolle Stellen auf. Hängt alles vom Vorgesetzten ab und oft nicht von der tatsächlichen Leistung.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich persönlich hatte damit kein Problem, aber es gilt die Regel der freien Wirtschaft – wer frägt und gut argumentiert, bekommt mehr, wer nicht, der nicht. Löhne sind in der Regel schon fair, teilweise und für einige Positionen eher schon sehr hoch angesetzt für ein mittelständisches Unternehmen.
Image
Das Image unter Jägern und Kunden ist weiterhin ein recht gutes. Die Marken sind beliebt und es wird viel für die Vermarktung der Waffen getan. Die Bekleidungs- und Ausrüstungssparte wird leider sehr stiefmütterlich behandelt, obwohl großes Potential darin steckt. Auch hier führen unterschiedliche Ansichten von Führungskräften zu Qualitätsverlust und Rückschritten.
Das Image als Arbeitgeber dagegen wird über die letzten Jahre kontinuierlich etwas schlechter. Das kommt nicht von ungefähr und wird durch zweifelhafte Personalentscheidungen weiter demoliert. Zu wenig Personalmarketing und Wertschätzung tragen ihren Teil dann dazu bei.
Karriere/Weiterbildung
Wird bei Anfrage und gutem Verhältnis zu Vorgesetzten in der Regel gefördert. Angeboten wird leider eher unterschiedlich viel oder wenig. Generell gibt es kaum Entwicklungspläne um eine Karriere im Unternehmen interessant zu gestalten.