Grundsätzlich spannendes Unternehmen mit viel Luft nach oben. Zufriedenheit hängt stark von der Abteilung ab.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- sehr guter Austausch und Zusammenhalt unter den "einfachen" Angestellten
- sehr spannende Themen weil dynamische Firma und dynamisches Marktumfeld, es wird an der Börse nie langweilig
- Home Office-Flexibilität ist super
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Eine gewisse Günstlingswirtschaft und Ja-Sager-Kultur kann man einfach nicht wegleugnen
- keine Personalentwicklung
- kein Betriebsrat (!!!) - ein No-Go bei 700 Angestellten
Verbesserungsvorschläge
- Mehr Ehrlichkeit & Realitätssinn in der Kommunikation nach innen & außen
- Mitarbeiterentwicklung ausbauen und Führungskräfte richtig ausbilden; konkrete Karrierewege aufzeigen und Meilensteine definieren
- Widerspruchskultur fördern, es gibt zu viele Ja-Sager und "Bubbles", die sich davon vermutlich Karrieresprünge erhoffen
- Richtiges Onboarding-Programm entwickeln
- Endlich Betriebsrat einrichten
Arbeitsatmosphäre
Was man so hört ist die Diskrepanz zwischen den Abteilungen groß. Es gibt durchaus Abteilungen, in denen sich gegenseitig unterstützt wird, Erfolge gefeiert werden und viel Rücksicht aufeinander genommen wird. Ist aber leider nicht die Regel und hängt auch stark von den zwischenmenschlichen Qualitäten der Führungskraft ab. Und da taugen die einen mehr als andere.
Kommunikation
Es finden regelmäßige Town Hall Meetings statt, in denen ausführlich über den Kurs des Unternehmens berichtet wird, was sehr positiv zu bewerten ist. Was allerdings auffällig ist: die Gesamtsituation des Unternehmens und strategische Perspektiven werden häufig doch durch eine sehr rosarote Brille kommuniziert. Ein bisschen mehr Mut zur Wahrheit kann man den Mitarbeitern zutrauen - die sind ja nicht doof und wissen meistens, wie der Hase läuft.
Kollegenzusammenhalt
Generell finde ich den Zusammenhalt unter den "einfachen" Angestellten sehr gut. Was auffällt ist, dass es einige "Bubbles" bzw. Grüppchenbildung rund um Vorgesetzte, Vorstände oder Geschäftsführer gibt. Da fällt es oftmals schwer, bei bestimmten Themen der vorherrschenden Meinung zu widersprechen. Insgesamt fehlt mir vor allem auf der Führungsebene die Widerspruchskultur.
Work-Life-Balance
In meiner Abteilung sind die Arbeitszeiten zum Glück sehr flexibel und der/die Vorgesetzte nimmt große Rücksicht auf persönliche Umstände. Ist aber nicht überall so. Es gibt sehr viele Abteilungen, die absolut am Limit arbeiten, weil Projekte falsch priorisiert werden, keine zusätzlichen Leute angestellt werden etc.
Vorgesetztenverhalten
Auch das ist sehr abteilungsabhängig. Mit meinen direkten Vorgesetzten (Abteilungsleitung) gab es zwischenmenschlich sehr selten Probleme. Und wenn, dann konnten sie direkt besprochen und geklärt werden. Aber das hängt stark von der Führungskraft und deren social skills ab. Und die sind eben nicht immer vorhanden.
Interessante Aufgaben
Aufgaben sind spannend und abwechslungsreich und man kann sich auch zwischen verschiedenen Themenbereichen spezialisieren. Aber auch hier die Einschränkung: hängt stark von der Abteilung ab. Bei den einen gibt es mehr Flexibilität als bei den anderen. Schwer zu verallgemeinern.
Gleichberechtigung
Auf Ebene der Abteilungsleitung gibt es durchaus einige weibliche Führungskräfte. Auf Geschäftsführungs- und C-Level sieht es dagegen mau aus.
Umgang mit älteren Kollegen
Dazu habe ich kein eindeutiges Bild. In der Vergangenheit wurde zum Teil langgedienten Kollegen gekündigt, was teilweise überraschend war. Andererseits gibt es nach wie vor viele Mitarbeiter, die schon sehr lange im Unternehmen sind und wertgeschätzt werden.
Arbeitsbedingungen
Passt für mich. Ausreichend Platz gibt es im Büro. Technik kann klar immer besser sein, für meine Tätigkeit reicht es aber absolut aus. Großes Plus bei der sehr locker gehandhabten Home-Office-Möglichkeit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Eher durchschnittlich. Gelegentlich fließen Spenden an z.B. NGOs wie Stelp, es wird bei Fluthilfe unterstützt oder bei Joblinge supportet. Mehr geht aber immer. Was gar nicht gefällt: es gibt keinen Betriebsrat.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist durchschnittlich bis überdurchschnittlich, meckern will ich nicht. Was Gehaltserhöhungen angeht, ist das Bild aber auch wieder uneinheitlich: die einen knien sich rein und werden dafür recht schnell belohnt, bei anderen kommt die erste Gehaltserhöhung nach 5 Jahren und x-mal nachfragen.
Image
Früher Regionalbörse, heute European Champion. Hat niemand was dagegen, wenn man sich ambitionierte Ziele setzt. Nur sollten die auch realistisch sein. Und da wird der Ballon schon sehr aufgepustet.
Strategisch hat man sich mit der BS Digital ein zusätzliches Standbein im Geschäft mit Krypto-Assets aufgebaut und damit Weitsicht & Mut bewiesen. Im Kapitalmarktbereich hat man sich zu sehr auf sein etabliertes Geschäftsmodell fokussiert und gewisse Trends, die den Retail-Markt bestimmten (Stichwort zero-fee), schlicht verschlafen. Jetzt kämpft man damit, den Anschluss nicht zu verlieren.
Karriere/Weiterbildung
Mitarbeiterentwicklung ist eine Großbaustelle. Hier gab es bis vor kurzem gar nichts und die ersten Gehversuche (Talentprogramm) waren eher kläglich. Ganz viel Luft nach oben. Je nach Abteilung sind aber individuell selbst zu organisierende Fortbildungen möglich.