Aktuell keine Perspektive: Management schafft es seit 2008 nicht, den Geschäftsbereich für die Zukunft fit zu bekommen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sehr gutes betriebliches Gesundheitsmanagement mit zahlreichen Angeboten (Betriebssport, Vorsorgeuntersuchungen, Physiotherapie und Betriebsarzt).
In der Regel gute Kantine mit Essenszulage.
Der Sparzwang macht aber leider auch hier nicht halt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fehlende Zukunftsperspektive und Bekenntnis zum Würzburger Standort.
Ständige Verlagerungen von Fertigungs- und Entwicklungskapazitäten ins Ausland.
Fehlende Konstanz in Managemententscheidungen:
Neue Produktbereiche, welche als Zukunftprodukte gepriesen werden, werden abrupt eingestellt mit entsprechendem Kahlschlag der dafür aufgebauten Personalkapazitäten. Innerhalb kürzester Zeiträume (auch unter 2 Jahren) abrupte Wechsel von Personalabbauprogramm in Personalaufbauprogramm in Personalabbauprogramm ...
Fehlende Visionen für Produkte und Innovationen der Zukunft, Sparen als einzige Zukunftsmaßnahme des Managements.
Fehlende Innovationskraft.
Verbesserungsvorschläge
Nicht nur sparen, sondern auch wieder mehr Innovation wagen. Zukunftsfähige Produkte identifizieren und effektiv auf den Markt bringen.
Know-how der deutschen Mitarbeitenden wieder mehr wertschätzen, weiterentwickeln und nicht nur als Kostenfaktor sehen.
Zusammenarbeit in den Projekten stärken, es gibt viel zu viele Reibungsverluste!
Klares Bekenntnis zum Würzburger Standort und seiner Zukunft treffen (Modernisieren und mit Standard der Brose-Gruppe gleichziehen).
Arbeitsatmosphäre
Angespanntes Betriebsklima durch die anhaltende Unsicherheit und fehlende Zukunftsperspektive.
Würzburger Standort fühlt sich bei Ausstattung und Bausubstanz nach Stiefkind der Brose-Gruppe an.
Unternehmensstruktur und Umgang mit Mitarbeitern tötet leider Eigeninitiative und -verantwortung ab.
Kommunikation
Schlecht. Unternehmensinformationen erfährt man über die Lokalpresse schneller. Projektinformationen fließen leider auch nur stockend, behindern die Zusammenarbeit und sind ein riesiger Kostentreiber.
Die Unternehmensführung wünscht sich, dass die Mitarbeitenden wenig im Home Office arbeiten, um Zusammenhalt und Zusammenarbeit zu stärken. Aufgrund der Internationalität der Projekte sitzen die Mitarbeitenden am Ende trotzdem einen Großteil der Zeit wie im Callcenter mit Headset am eigenen Schreibtisch.
Kollegenzusammenhalt
Sehr Teamabhängig.
Von kollegialer Zusammenarbeit bis absolut zerrüttet (Anschreien von Begrüßung bis Verabschiedung) ist alles dabei.
Insgesamt aber von der schwierigen Gesamtlage negativ beeinflusst.
Work-Life-Balance
In der Entwicklung variable Arbeitszeit ohne Kernarbeitszeit und Zeiterfassung (für den Mitarbeitenden; gleichzeitig werden über das Drehkreuz Zeiten erfasst und teilweise ausgewertet) in Kombination mit antiquiertem Arbeitsbild.
Man genießt eine hohe Flexibilität in der Zeiteinteilung (auch notwendig aufgrund der Arbeit über alle Kontinente hinweg), gleichzeitig wird man von den Kollegen schief angeschaut, wenn man "früher" das Büro verlässt.
Im Mittel beschwert sich ein Großteil der KollegInnen darüber, dass sie unbezahlte Überstunden machen.
Management steht Homeoffice skeptisch gegenüber.
Von KollegInnen mit Diensthandy wird laut Nutzungsvereinbarung erwartet, dass sie auch an arbeitsfreien Tagen täglich ihre Mails checken.
Vorgesetztenverhalten
Direkte Vorgesetzte sind in der Regel in Ordnung, die ständigen Ansagen des Top-Managements tragen aber nicht zum Betriebsklima (zeigen fehlendes Vertrauen in die Mitarbeitenden) und modernen Arbeitsumfeld bei. Dazu trägt auch der ewige Wiederkehrer bei, der in regelmäßigen Abständen ein Amt niederlegt, um kurze Zeit später in anderer Funktion das Unternehmen direkt oder indirekt zu leiten.
Beispiele: "Kein Homeoffice an Brückentagen / Die Büros sind Freitags zu leer, weniger Homeoffice am Freitag / Wir machen uns Sorgen um die Motivation der Mitarbeiter"
Interessante Aufgaben
Wer an Innovationen arbeiten möchte, muss sich woanders umsehen.
Hier ist man in der Entwicklung die meiste Zeit damit beschäftigt in Task-Forces und anderen sinnlosen Meetings zu sitzen, um Fehler der Vergangenheit und Gegenwart in den Produkten mit Pflasterlösungen abzustellen.
In der Zentrale wird an Innovationen gearbeitet, aber irgendwie kommen sie nicht in den Geschäftsbereichen an. Vorausentwicklung existiert im Geschäftsbereich Antriebe nicht, entsprechend gibt es auch keine stratigische und planvolle Entwicklung für die Zukunft.
Arbeitsbedingungen
Bei Brose herrscht aktuell Arbeitswelt 4.0 (Shared Desk im Großraumbüro, manuell höhenverstellbare Tische), in Würzburg stammt ein Großteil der Büroausstattung aber noch aus Siemens-Zeiten und wird erst jetzt ganz langsam modernisiert.
Bausubstanz ist auch in die Jahre gekommen und wird notdürftig instandgehalten (Toiletten sind bspw. entsprechend regelmäßig defekt), manchmal sogar modernisiert.
Viele Großraumbüros mit teilweise hohem Lärmpegel ("Callcenter" s.o.) und mäßiger Belüftung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt ein Bekenntnis zu Klimaneutralität und Modellprojekte. In Würzburg ist die Umsetzung aber aufgrund der aktuellen Sparpläne und Bausubstanz fraglich.
Mitarbeiter werden leider häufig als Zahlen gesehen.
Gehalt/Sozialleistungen
IGM-Tarifgehalt mit guter Leistungszulage, aber Abstrichen durch Ergänzungstarifvertrag in Bezug auf T-Zug und Urlaubs-/Weihnachtsgeld. Außerdem spendet jeder Mitarbeiter am Standort seit bald 20 Jahren Brose 2,5 kostenfreie Arbeitsstunden ("Qualifizierungszeit") pro Woche, der Standort ist aber nicht merklich moderner geworden.
Image
Gibt sich als Innovator, verkauft aber eher die Innovationen der Vergangenheit.
Karriere/Weiterbildung
Entwicklungspläne für die Mitarbeiter sind selten.