Das war die schlimmste Zeit in meiner bisherigen Laufbahn.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kommunikation
Verbesserungsvorschläge
Echte Diversität
Freiwillige Gleichberechtigung - vor allem in der Bezahlung
Faire Arbeitszeiten (das heißt 40h)
Arbeitsatmosphäre
Es wird von Anfang an sehr viel Leistungsdruck aufgebaut, die Führungskraft informiert sich hauptsächlich über die Erreichung der Ziele. Sofern man kurzzeitig keine Beratungstätigkeit inne hat, weil man erst eine abgeschlossen hat, wird auch hier sehr viel Erfolgsdruck gemacht.
Grundsätzlich ist man von Leuten umgeben, die gerade aus dem Studium kommen und deren erste Frage häufig ist, wo man seine Auslandserfahrung gemacht habe.
Für mich als Arbeiterkind und ohne Auslandserfahrung ein absolut befremdliches Gefühl, das auch mit Abwertung verbunden war. Echte Diversität habe ich grundsätzlich in keiner der Dimensionen (Bildung, Religion, …) erlebt.
Kommunikation
Es wird sehr viel und sehr transparent kommuniziert, allerdings auch sehr viel.
Kollegenzusammenhalt
Es wird eine klare Feedbackkultur vorgelebt, in der Kritik auch offen und ehrlich angesprochen werden soll.
Sobald mal etwas schief geht, wird dann aber doch mit dem Finger gezeigt.
Work-Life-Balance
Schlecht. Sehr viele Arbeitsstunden und andauernd Abendevents oder -Veranstaltungen.
Mein Gefühl war, dass das Privatleben auf die Arbeit verlagert werden soll. Wenn man häufiger nicht teilnimmt, wird man darauf angesprochen oder irgendwann von Kollegen und Kolleginnen außen vor gelassen.
Man hat keine Zeit für Pflicht-Schulungen oder freiwillige Weiterbildungen, außer man opfert seine Freizeit dafür.
Von einigen Personen wurde Arbeiten an Feiertagen und Wochenenden gefordert.
Vorgesetztenverhalten
Es werden klare Ziele vorgegeben und die Betreuung ist sehr individuell und nach meiner Erfahrung wertschätzend.
Die vorgegebenen Ziele werden jedoch sehr stark dafür ausgenutzt, dass man Werbung für das Unternehmen machen muss (auch in privaten sozialen Medien). Diese Ziele wurden klar an eine Weiterentwicklung im Unternehmen geknüpft. Für mich persönlich war das ein absolutes No-Go, da meine sozialen Medien und deren Nutzung alleine mir obliegt.
Interessante Aufgaben
Es gibt sehr viele und vielseitige interessante Aufgaben. Man hat ein breites Spektrum an Tätigkeiten, denen man zugeteilt wird oder für die man sich bewerben kann. Man bekommt sie halt nicht immer und ist am Ende doch nicht so flexibel in der Wahl und Gestaltung.
Gleichberechtigung
Wird kommuniziert, aber nicht gelebt. Gleichberechtigung je nach Verhandlungsgeschick.
Wer mehr Zeit investiert, hat bessere Chancen zum Aufstieg. Kinder kriegen würde ich daher nicht empfehlen, wenn man weiterkommen will.
Nach all den Videos und der ganzen Kommunikation zur Diversität war eines meiner negativsten Erlebnisse, als einem Kollege ein Bet-Raum verweigert wurde - wohlgemerkt bei einem ungenutzten Raum, wo noch über die Nutzung nachgedacht wurde.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt wirklich kaum ältere Kollegen und Kolleginnen. Eigentlich kommen alle frisch aus dem Studium oder sind nach ihrem Studium länger dort geblieben.
Arbeitsbedingungen
Es gibt eine super technische Ausstattung, aber in Großraumbüros, die einfach nur sehr laut und nervig sind. Tippen, Telefonate, Gespräche, Kopfhörer - die nur auf einer Seite Noise-cancelling sind, …
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wird beworben und kommuniziert, Bahnfahrten sollen Flügen vorgezogen werden.
Einen Abzug gibt es für mich für das Sozialbewusstsein aus bereits genannten Gründen.
Gehalt/Sozialleistungen
Nicht ausreichend für die Stunden die erbracht wurden. Meine Empfehlung für Bewerbende: rechnet mit einer 50-60h/Woche
Image
Es wird SEHR positiv über die Firma kommuniziert, aber man hat auch nicht das Gefühl Kritik äußern zu können. Für mich passt das Image nicht zur Realität.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung: In der Freizeit ja, allerdings auch die verpflichtenden oder geforderten Sachen.
Karriere: Wenn man bereit ist, seine sozialen Medien oder sich selbst als Person für die Werbung des Unternehmens zu nutzen. Wenn man bereit ist sehr viel Zusatzleistungen neben der bezahlten Tätigkeit zu erbringen, aber möglichst in der Freizeit. Und grundsätzlich, wenn man bereit ist sehr viel Zeit seines Lebens aufzuwenden, um dieses mit Arbeit zu füllen.