Viel Schein, wenig sein - nicht empfehlenswert
Arbeitsatmosphäre
Zu Beginn war alles vielversprechend, doch mit der Zeit wurde deutlich, dass viele Zusagen gemacht wurden, die letztlich nicht eingehalten wurden, um Wachstum und neue Mitarbeiter zu gewinnen.
Kommunikation
Im Grunde haben nur wenige Personen Einfluss und treffen die Entscheidungen. Die Führungskräfte wirken austauschbar und fungieren vor allem als Sprachrohre. Sie erfahren oft erst ein bis zwei Tage vor den Mitarbeitenden von wichtigen Entscheidungen oder Veränderungen. Die Kommunikation erfolgt regelmäßig, jedoch fast ausschließlich in eine Richtung – von oben nach unten. Man wird meist vor vollendete Tatsachen gestellt.
Kollegenzusammenhalt
Der ursprüngliche Cassini Spirit ist mittlerweile leider erloschen. Es herrscht Einzelkämpfer-Mentalität, diese wird auch am stärksten belohnt.
Work-Life-Balance
Im Laufe der Jahre hat sich die Situation zunehmend verschlechtert. Die Anforderungen wurden immer höher, wodurch ich häufig lange Arbeitstage hatte und auch am Wochenende arbeiten musste. Offene Kritik ist dabei unerwünscht, doch das Resultat ist, dass immer mehr gefordert wurde, während immer weniger Kolleginnen und Kollegen darüber sprechen. Die Erwartung war: Man sollte idealerweise mindestens 40 Stunden beim Kunden fakturieren und alles andere kam zusätzlich obendrauf.
Vorgesetztenverhalten
Absolut katastrophal. Das Problem liegt darin, dass bei Cassini jede Person zur Führungskraft werden kann, solange sie Umsatz generiert und Projekte einbringt – die tatsächliche Eignung spielt dabei kaum eine Rolle. Selbst wenn es anfangs kompetente Führungskräfte gibt, werden diese im Laufe der Zeit durch das System und dessen Mechanismen geformt und angepasst. Führungskräfte verhalten sich häufig manipulativ. Nach außen hin treten sie bewusst freundlich und sympathisch auf, was jedoch hauptsächlich dazu dient, die Mitarbeitenden bei Laune zu halten, sie zu beeinflussen oder gar durch Gaslighting zu verunsichern. Letztlich dreht sich alles darum, die Mitarbeitenden zu mehr fakturierbaren Stunden zu bewegen, sie in Projekten zu halten, die sie längst verlassen möchten, oder sie für Aufgaben zu gewinnen, die sie eigentlich nicht übernehmen wollen.
Dabei ist auffällig, dass verschiedene Führungskräfte oft dieselben Phrasen, Methoden und Gaslighting-Techniken nutzen, um die Mitarbeitenden zu beeinflussen und zu steuern.
Gezielte Entwicklung spielt in der Praxis keine Rolle. Meist ist man alleine auf irgendeinem Projekt. Von Kollegen oder erfahrenen Beratern kann man so nicht lernen.
Interessante Aufgaben
Es gibt ganz wenige gute Projekte. Aber eigentlich wird man stetig dazu gedrängt das nächstbeste Projekt anzunehmen, was frei ist. Auswahl hat man nicht, absagen zu Projekten führen immer zu Diskussionen, Manipulationsversuchen und unangenehmer Stimmung. Auf welche Art von Beratungsstelle man sich mal beworben hatte, welche Projekte und Fachrichtung man eigentlich verfolgen wollte, spielt mittlerweile keine Rolle mehr. Hauptsache man ist schnell verkauft und fakturiert. Es werden auch einfach alle Arten von „Projekten“ angenommen. Die meisten Projekte basieren auf Bodyleasing, bei denen man einfach nur verlängerte Werkbank ist. Viele Kollegen waren unzufrieden, weil sie „Projekte“ annehmen mussten bei denen sie Rollen hatten, auf die sie sich niemals beworben hätten.
Arbeitsbedingungen
Sehr schöne Offices.
Gehalt/Sozialleistungen
Absolut enttäuschend. Nahezu allen Kolleginnen und Kollegen wurden im Bewerbungsgespräch große Versprechungen gemacht – doch die Realität sieht völlig anders aus. Die angeblichen Gehaltsbänder und Obergrenzen? Weit entfernt von der Praxis. Gehaltserhöhungen sind selten und eigentlich nur bei Beförderung vorgesehen. Aber hier erzählt auch jeden Führungskraft eine andere Geschichte. Besonders vorsichtig sollte man bei den Bonusangaben sein: Diese Zahlen stimmen schlichtweg nicht und dienen nur dazu, neue Mitarbeitende anzulocken.
Karriere/Weiterbildung
Karriere macht man bei Cassini, wenn man irgendwie aus seinem privaten Umfeld/ Netzwerk Geschäft mitbringen kann. Fortbildungen und Zertifikate sind möglich.