Der etwas andere Engineering-Dienstleister.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Freiheit: Es bleibt mir selbst überlassen, wie ich meinen Beruf ausübe, solange das Ergebnis stimmt. Man kann viel von seiner Persönlichkeit in den Beruf einfließen lassen. Die Grenze zwischen Privatem und Beruflichem ist daher manchmal fließend.
Das Arbeitsklima: Es gibt keine Kolleg*Innen, die ich meiden möchte. Es ist nicht jeder Tag topp, aber es gibt auch keinen Tag wo es mir schwerfällt ins Büro zu fahren.
Die flache Hierarchie: Themen sind schnell angesprochen und an der richtigen Stelle abgesetzt. Bürokratie und Prozesse finden in einem gesunden Maß statt.
Verbesserungsvorschläge
Eindeutigere Gehalts- und Gehaltsentwicklungsstrukturen wären sicher hilfreich und würden den Kolleg*Innen weitere Perspektiven geben.
Kommunikation zu wichtigen Themen läuft manchmal sehr einseitig und kommt dann nicht an der richtigen Stelle an. Hier würden besser definierte Kommunikationswege helfen.
Regelmäßige Arbeitnehmergespräche würden den Kolleg*Innen das Gefühl geben, noch mehr gehört zu werden.
Arbeitsatmosphäre
Sehr gut, freundschaftlich und teilweise auch familiär geprägt. Eher locker. Mitbestimmung und Eigenverantwortung sind wichtige Themen. Es wird immer versucht, die Bürokratie so klein wie möglich zu halten.
Kommunikation
Manchmal funktioniert der "Buschfunk" besser als die offiziellen Kanäle. Hier besteht sich noch etwas Verbesserungsbedarf. Wirkliche Informationslücken treten nur selten auf. Alles kann angesprochen werden.
Kollegenzusammenhalt
Der Umgang ist überwiegend von Freundlichkeit und Höflichkeit bestimmt. Natürlich kann nicht jede(r) mit jedem gleich gut, aber es herrscht stets respektvoller Ton. Innerhalb der Teams ist der Zusammenhalt sehr gut, das geht bis hin zu gemeinsamer Freizeitgestaltung.
Work-Life-Balance
Freie Arbeitszeiteinteilung bei durchschnittlich 40 h/Woche und freie Urlaubsplanung (immer angepasst an die Projektlage), keine obligatorischen Überstunden. Mobiles Arbeiten ist möglich ein Tag pro Woche (generell) und auch mehr (nach Absprache). Arbeiten vor Ort wird von der Geschäftsleitung aber bevorzugt. Krankmeldungen oder spontaner Urlaub/Zeitausgleich sind mit einem Telefonat unbürokratisch geklärt. Betreuungskosten für Kinder werden übernommen. Man kann auch mal den Hund mitbringen oder sich einen Transporter für den Umzug leihen. Bei Problemen mit den Privatfahrzeug ist nach Absprache (und nach Arbeitsende) auch schon mal die KFZ-Werkstatt nutzbar.
Vorgesetztenverhalten
Die Team-Leiter sind eher Teammitglieder mit übergeordneten Aufgaben. Die meisten arbeiten in den Projekten selbst aktiv mit und sind daher stark involviert. Die Geschäftsführung ist viel im Haus und eigentlich immer erreichbar. Bei Konflikten wird versucht eine gemeinsame Lösung zu finden, sofern dies möglich ist. Man muss es halt auch vernünftig kommunizieren.
Der Chef ist der Gründer der Firma und sicher ein Original, das die Dinge manchmal auf seine eigene Weise regelt. An das ein oder andere Thema wäre man selbst vielleicht anders herangetreten. Er legt immer Wert auf die Meinung anderer, folgt aber nicht unbedingt. Er ist halt der Chef, die Firma ist sein Baby und die Angestellten sind die Familie. Es gibt die Firma jetzt seit über 40 Jahren, kann also nicht alles falsch gewesen sein.
Interessante Aufgaben
Als Entwicklungsdienstleister im Automotivebereich ist man stark vom Kundenwunsch abhängig, aber in diesem Rahmen recht frei. Der Großteil der Aufgaben ist spannend und man ist tief in die Entwicklung eingebunden. Es gibt natürlich auch immer Dinge, die nicht so viel Spaß machen, oder Projekte, die nicht die absolute Erfüllung darstellen. Das wird aber vom Arbeitsklima und dem stark selbstverantwortlichen Arbeiten kompensiert.
Gleichberechtigung
Als männlicher Kollege ist meine Betrachtung natürlich subjektiv und meine Kolleginnen haben vielleicht noch eine andere Meinung. Von meiner Seite aus kann ich nur sagen, das Geschlecht/Gender bei der Einstellung keine Rolle spielt. Die Frauenquote dürfte sicher noch höher sein, was vielleicht auch dem Bereich Automotive Engineering geschuldet ist. Zumindest gibt es Frauen in der Verwaltung, im Projektmanagement, in der technischen Entwicklung und auch die Werkstattleitung ist eine Frau.
Umgang mit älteren Kollegen
Es werden auch ältere Kolleg*Innen eingestellt und es ist erklärtes Ziel die Mitarbeiter bis zum Renteneintritt zu beschäftigen. Auch Lösungen zur Frührente sind möglich. Es gibt leider auch Fälle, wo ältere Kolleg*Innen mit aktuellen Entwicklungen nicht mehr Schritt halten können. Es müssen dann andere Aufgaben gefunden werden, was sich schwierig gestalten kann. Andererseits werden auch Rentner*Innen eingestellt, häufig in Beraterfunktion, um von deren Know-How zu profitieren. Die Verabschiedungen bei Austritt aus der Firma dürften etwas feierlicher sein.
Arbeitsbedingungen
Offenes, lichtdurchflutetes Bürokonzept mit der Möglichkeit zur persönlichen Gestaltung des Arbeitsplatzes. Privates darf gern mit einfließen. Höhenverstellbare Tische. Die Büroeinrichtung kann man so platzieren, wie man möchte, solange es denn Sicherheitsrichtlinien entspricht. Die Geschäftsleitung hat allerdings das letzte Wort. Es gibt Außenbereiche (Balkon/Dachterasse) z.B. zum Mittag essen. Büropflanzen sind vorhanden und dürfen auch ergänzt werden. Die Ausstattung ist nicht in allen Bereichen absolut High-End, entspricht aber dem neuesten Stand der Technik und wird weiter ausgebaut. Freies Firmenobst. Freie Getränke (Wasser, Kaffee, Tee). Es gibt zwei Küchen die genutzt werden können. Es existiert eine Massageliege zur freien Verfügung. Generell ist die Leitung immer offen für weitere Verbesserungen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der Müll wird getrennt und auf Energieverbrauch wird geachtet. Solaranlage und CO2-Neutralität sind in Planung aber noch nicht umgesetzt. Die Firma unterstützt soziale Projekte in umliegenden Einrichtungen (z.B. Gewaltprävention an Schulen, Sachspenden etc.)
Praktikumsplätze für Schüler und Studenten werden angeboten. Frei Produkte für die Mitarbeiter werden, wenn möglich nachhaltig eingekauft (z.B. Fair-Trade-Bio Kaffee und Obst, Wasser in Glas-Mehrwegflasche). Die Reinigungsanlage für verschmutzte Bauteile ist auf biologisch-bakterieller Basis.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist gut und muss den Vergleich mit anderen Branchen nicht scheuen. Innerhalb der Branche ist man, gerade im Automotivebereich und im Raum Wolfsburg, einem Vergleich ausgesetzt, der es schwer macht. Größere Firmen können hier mehr bieten, dafür wird man halt auch schnell mal zur gesichtslosen Personalnummer. "Verdienen" würden die Kolleg*Innen sicher mehr, aber man kann als Dienstleister nun mal nicht so viel zahlen, wie der Auftraggeber. Die Arbeitsatmosphäre macht viel wett. Trotzdem immer ein strittiges Thema.
Es gibt eine betriebliche Altersvorsorge und eine Sonderzahlung zum Jahresende, die in die AV gehen kann (steuerfrei) oder ausbezahlt (versteuert). Es besteht die Möglichkeit für Vermögenswirksame Leistungen. Es gibt einen Tankkostenzuschlag. Kinderbetreuungskosten werden übernommen. 2022 gab es eine Inflationsausgleichs-Sonderzahlung. Gehälter werden stets pünktlich zum Monatsende ausbezahlt.
Gehalt und Gehaltserhöhungen sind Verhandlungssache und geschehen nicht von allein. Eine gleichmäßige Gehaltstruktur setzt sich nur langsam durch.
Image
Das Image der Firma ist sehr gut. Der Kunde hat einen verlässlichen Partner. Die Kolleg*Innen sind mit hohem Engagement dabei. Man kennt und hilft sich, auch team- und abteilungsübergreifend. Es herrscht eine offene und freundliche Firmenkultur. Gerade von Kundenseite hört man dass sehr viel Gutes über die Firma erzählt wird.
Karriere/Weiterbildung
Durch die flache Hierarchie gibt es wenig Aufstiegschancen. Hier greift eher die Selbstverwirklichung durch die Möglichkeit der selbstverantwortlichen Arbeitsgestaltung. Fortbildung ist jederzeit und in vielfältigen Bereichen möglich, man muss sich aber selber drum kümmern, Kurse raussuchen und bei der Geschäftsleitung anfragen. Es gibt kein vorgefertigtes Bildungsangebot. Hier könnte es noch Verbesserungen geben, da im Arbeitsalltag wenig Zeit bleibt um sich mit Bildungsmöglichkeiten zu beschäftigen. Ein Katalog wäre hier hilfreich, auch um den Teamleitern zu ermöglichen ihre Kolleg*Innen gezielt zu stärken.