Flexible Zeiteinteilung und spannendes Arbeitsumfeld in der IT bei mäßiger Bezahlung
Gut am Arbeitgeber finde ich
- flexible Arbeitszeiten
- spannende Tätigkeit, hohe Gestaltungsfreiheit
- Arbeitsatmosphäre im Team
- Fahrten zur Arbeit im Büro (normalerweise arbeite ich 100% Remote) und zu Team-Events werden als Dienstreise (inkl. Unterbringung) vollständig übernommen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Gehalt
- interne Kommunikation
Verbesserungsvorschläge
Eine Verbesserung der Führung des gesamten Unternehmens und insbesondere in der internen Kommunikation wäre extrem hilfreich. Außerdem wäre schön, wenn Versprechen, die in Bezug auf Gehalt und Benefits gemacht werden, realistisch sind und dann auch eingehalten werden. Ein Angebot von internen oder externen Weiterbildungsangeboten wäre ebenfalls wünschenswert.
Arbeitsatmosphäre
In meiner Abteilung (IT, bzw. eher Research & Development) ist die Arbeitsatmosphäre sehr angenehm. Ich arbeite zu 100% Remote und fühle mich trotzdem auch mit den Mitarbeitern im Büro sowie den anderen Remotekräften überwiegend gut integriert. Die Team-Events, die ein bis zweimal im Jahr stattfinden, helfen dabei sehr und bieten auch die Möglichkeit, die Kollegen aus den anderen Abteilungen kennenzulernen. Hier wirklich anzuknüpfen ist aufgrund der hohen Fluktuation in den anderen Abteilungen jedoch etwas schwierig.
Mit meinen direkten Vorgesetzten (CTO, CEE) stehe ich in sehr gutem Austausch und wir begegnen uns meist auf Augenhöhe. Mit dem CEO habe ich wenig bis gar keine Berührungspunkte, was vor allem meiner Abteilung geschuldet ist, aber auch meiner Remote-Tätigkeit.
Kommunikation
In meiner Abteilung (IT, bzw. eher Research & Development) funktioniert die interne Kommunikation überwiegend sehr gut und der Austausch mit den Vorgesetzten ist hervorragend. Projekte werden langfristig angegangen und gemeinsam sinnvoll geplant.
Schwierig ist leider die abteilungsübergreifende unternehmensinterne Kommunikation. Hier klappt der Informationsfluss leider immer wieder nicht so gut und es bleiben wichtige Informationen auf der Strecke. Das zweiwöchentliche All Company Weekly (von der Idee her eigentlich eine gute Sache) gleicht immer mehr einer Präsentation von Erfolgen. Es entsteht so immer wieder der Eindruck, dass bewusst (oder unbewusst) Probleme und Misserfolge verschwiegen und Ergebnisse beschönigt werden. So ist das Meeting für mich eher zur Pflicht geworden und kommt mir persönlich häufig eher wie Zeitverschwendung vor, obwohl ein besserer Informationsaustausch eigentlich dringend nötig wäre.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen ist auch abteilungsübergreifend sehr gut. Hierzu tragen die ein- bis zweimal im Jahr stattfindenden Team-Events bei. Dennoch bleibt es als 100% Remote Mitarbeiter zum Teil schwierig an das "Büro-Team" (insbesondere außerhalb der eigenen Abteilung) anzuknüpfen, was auch der sehr hohen Mitarbeiterfluktuation in den anderen Abteilungen und bei Praktikanten und Werkstudenten geschuldet ist.
Work-Life-Balance
Die Flexibilität in den Arbeitszeiten ist enorm groß und es lässt sich eigentlich alles irgendwie einrichten, auch sehr kurzfristig. Dies genieße ich mit 100% Remote Arbeit sehr und weiß es spätestens seit der Geburt meines knapp 3 Monate alten Sohnes ganz besonders zu schätzen. Da ist es ein absoluter Mehrwehrt, mit der Familie frühstücken und Mittag essen zu können und gelegentlich auch im Haushalt zu entlasten.
Solange die Arbeit zuverlässig erledigt wird und Termine eingehalten werden, ist hier eigentlich alles möglich.
Vorgesetztenverhalten
Mit meinen direkten Vorgesetzten (CTO, CEE) in meiner Abteilung (IT, bzw. eher Research & Development) ist der Austausch stets sehr gut und findet auf Augenhöhe statt. Auf Anregungen und Probleme wird eingegangen, auch wenn sich so manches lange angeprangerte Problem (wie z.B. der schlechte interne Informationsfluss) dennoch hartnäckig hält.
Der Kontakt mit dem CEO ist bei Meinungsverschiedenheit deutlich schwieriger, bei mir aber zum Glück nur selten bis gar nicht vonnöten. Dankenswerter Weise wird hier für unsere Abteilung vieles vor allem durch den CTO abgepuffert, was das Problem im Kern zwar nicht lösen kann, aber den Umgang für uns Mitarbeiter damit deutlich angenehmer gestaltet.
Interessante Aufgaben
Ich bin in meinem Aufgabenbereich sehr frei und habe gute Möglichkeiten diesen und dessen Entwicklung zu beeinflussen und zu gestalten. So ist das Aufgabenfeld stets interessant und bietet immer wieder neue Herausforderungen, an denen ich mir schon viele neue Kenntnis erarbeitet habe. So wächst mein Feld und Projekt und daran wachse ich mit. Das macht mir große Freude und ich komme meist mit großer Begeisterung zur Arbeit und denke zum Teil auch in meiner Freizeit weiter über anstehende Probleme nach.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen und zur Verfügung gestellten Arbeitsmittel sind gut. Alles, nach dem ich bisher an Arbeitsmitteln gefragt habe, habe ich problemlos bekommen und konnte hier auch selbst mit aussuchen, ohne dass auf den Preis geschaut werden musste. Dennoch habe ich meinen Homeoffice-Arbeitsplatz (ich arbeite 100% Remote) überwiegend selbst eingerichtet und bezweifle sehr, dass ich zum Beispiel einen (höhenverstellbaren) Schreibtisch und ergonomischen Stuhl auf dem Niveau bezahlt bekommen hätte, wie es mir gekauft habe. (Ich habe aber auch nie danach gefragt.)
Das Büro befindet sich in zentraler Lage in Jena (schlechte Parksituation) und ist schick, wenn auch inzwischen etwas klein und vor allem mit zu wenig getrennten Räumen. Die Ausstattung dort ist gut. Es gibt für alle(!) höhenverstellbare Schreibtische und vernünftige Stühle, wenn auch nicht auf dem Niveau, wie ich es bei mir zuhause habe.
Gehalt/Sozialleistungen
Mein Gehalt liegt noch deutlich unter dem, das ich im öffentlichen Dienst verdienen würde und ist für meine Branche (Softwareentwicklung) unterirdisch schlecht. Eine deutlich überfällige Gehaltserhöhung ist nun zumindest für den Herbst schriftlich zugesagt und fällt auch ganz gut aus, bringt das Gehalt jedoch auch erst auf das Niveau des öffentlichen Dienstes, was im Branchenvergleich mit meiner Expertise und Erfahrung noch immer sehr schlecht ist.
Zusätzliche Benefits, wie zum Beispiel Mitarbeiterbeteiligungen am Unternehmen (im Falle eines Verkaufs des Unternehmens) sind seit den zweieinhalb Jahren, die ich im Unternehmen arbeite, versprochen und bis heute nicht umgesetzt. Das Anmahnen bei jedem Mitarbeitergespräch wird stets vertröstet "es sei in Arbeit".
Auch von der Möglichkeit eines Dienstwagens wurde anfangs mal gesprochen, ist aber inzwischen absolut nicht absehbar.
Immerhin gibt es ein 13. Monatsgehalt. Darüber hinaus ist hier noch viel Potential, was vor allem vor dem Hintergrund der vielen Einstellungen von neuen Mitarbeitern mitunter etwas seltsam anmutet. Ich hoffe, hier tut sich nach den ersten größeren Verkäufen wirklich weiter was.
Image
Das Image der Firma in der Außendarstellung ist sehr gut, wenngleich es auch oft etwas geschönt wird.
Karriere/Weiterbildung
Da ich meinen Arbeitsbereich sehr frei gestalten kann und hier immer wieder neue große Herausforderungen anstehen, lerne ich viel neues, in dem ich mich selbst in viele neue Prozesse und Kenntnisse einarbeite. Hierfür steht vom Arbeitgeber bereitwillig ausreichend Einarbeitungszeit zur Verfügung, es wird nicht erwartet, dass man jeder Herausforderung bereits gewachsen ist.
Darüber hinaus fanden bisher keine internen oder externen Fortbildungen oder Workshops statt. Ich selbst habe bisher nicht versucht, eine Fortbildung über den Arbeitgeber zu machen.
Etwas schade ist, dass der Raum für Weiterbildung beim Bewerbungsgespräch sehr groß hervorgehoben wurde, aber Firmenseitig gar nicht vorangetrieben wird. Eventuell wäre mit Selbstinitiative etwas möglich gewesen.
Karriere war aufgrund des Start-Ups bisher leider nicht wirklich möglich, sollte aber wenn das Unternehmen wächst relativ schnell gehen können. Bleibt eben nur die Frage, wann es soweit ist - typisch Start-Up eben.